Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
Vom Netzwerk:
mir her. Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, dass Herr Beck uns folgt, ganz so, wie wir es heute Morgen abgemacht haben.

    »Also gut, wenn du unbedingt wieder zum Supermarkt willst, dann binde ich dich gleich bei Willi an.«
    Nichts lieber als das!, würde ich ihr gerne entgegnen, denn dann merkt Willi bestimmt gleich, was Sache ist, und informiert Marc und Carolin. Direkt vor mir taucht der Markt auf, und ich sehe schon Willi neben seinem Tisch sitzen. Ich gebe noch einmal richtig Gas und spurte auf ihn zu. Als ich ihn fast erreicht habe, springt Willi überrascht von seinem Stuhl auf.
    »Hoppla, was ist denn hier los? Willst du mich über den Haufen rennen?«
    Nur Sekunden später kommt auch Luisa angekeucht.
    »Hallo, Willi! Herkules ist mir einfach abgehauen, ich konnte ihn nicht mehr halten.«
    »Aha.« Misstrauisch beäugt Willi das Mädchen. »Und wohin wolltest du? Einfach nur spazieren gehen?«
    Luisa nickt.
    »Sicher?«
    »Ja, ganz sicher. Warum?«
    »Na, das letzte Mal, als wir gesprochen haben, wolltest du zu deiner Mutter nach München abhauen. Und so lange ist das noch nicht her. Genau genommen war das gestern.«
    »Na ja, jetzt habe ich eine Nacht darüber geschlafen und finde, dass du Recht hast. Ist ’ne blöde Idee gewesen. Also mach dir keine Sorgen.«
    Empört jaule ich auf. Wie kann Luisa hier nur so eine Lügengeschichte auftischen. Schämen sollte sie sich!
    »Und wieso hast du dann einen Rucksack mit?«
    »Ich … äh … wollte baden gehen. Im Freibad. Ist ja endlich schönes Wetter.«
    »Mit Hund ins Freibad? Geht denn das?«
    Willi bleibt hartnäckig ungläubig. Gut so!
    »Stimmt, du hast Recht. Das geht nicht. Daran hab ich gar
nicht gedacht. Sag mal, kannst du mir einen Gefallen tun und die nächste Stunde auf Herkules aufpassen? Ich hole ihn dann wieder ab, wenn ich aus dem Schwimmbad komme.«
    WIE BITTE? Was für ein ausgefuchstes Biest! Hoffentlich fällt Willi auf diese Finte nicht herein. Er schaut unschlüssig, ich fange an zu bellen.
    »Also, Herkules scheint mit deinem Plan nicht einverstanden zu sein. Warum bringst du ihn nicht schnell zu Hause vorbei?«
    »Da ist gerade keiner.«
    »So, so. Und wo sind Carolin und das Baby?«
    »Beim Kinderarzt. Und die Praxis ist noch zu. Och bitte, Willi, ich will so gerne schwimmen gehen.«
    Willi seufzt.
    »Na gut, kleines Fräulein. Dann will ich dir mal glauben. Gib mir die Leine. Aber in zwei Stunden bist du spätestens wieder da, versprochen?«
    Luisa hebt die Hand.
    »Großes Indianerehrenwort!«
    Dann drückt sie Willi die Leine in die Hand. Mist! Was mach ich jetzt? Und wo ist mein angeblich so wild entschlossener Teamkollege Herr Beck? Der wollte sich doch etwas ganz Tolles überlegen, um genau diese Situation zu verhindern. Das klappt hier ja großartig. Bevor es sich Willi noch einmal anders überlegen kann, ist Luisa schon fast um die nächste Ecke verschwunden.
    »Na, die hat es ja eilig, Herkules. Hoffentlich hat der Willi jetzt keinen Fehler gemacht.«
    DOCH! Hast du! Warum bin ich so schlau und kann trotzdem nicht sprechen? Was ist das für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit! Die dümmsten Menschen können reden und quälen ihre Umwelt mit dem größten Unsinn,
der menschliche Lippen verlassen kann – und so ein helles Kerlchen wie ich muss stumm bleiben.
    Aber während ich noch mit meinem Schicksal hadere, sehe ich, wie von der anderen Seite der Straße etwas Schwarzes pfeilschnell auf Luisa zuschießt und aus vollem Schwung auf ihre Schultern springt. Genauer gesagt auf ihren Rucksack. Mir ist natürlich sofort klar, was das zu bedeuten hat, aber Willi bleibt vor lauter Staunen der Mund offen stehen.
    »Was zur Hölle …?«
    Bevor er den Satz noch zu Ende gesprochen hat, schlägt Luisa mit einem spitzen Schrei der Länge nach hin. Heilige Fleischwurst! Wer hätte gedacht, dass in dem alten Kater noch so viel Energie steckt? Ich fürchte nur, Herr Beck ist ein bisschen zu weit gegangen.

NEUNZEHN
    L iebe geht durch den Magen. Das jedenfalls hat unsere Köchin Emilia immer behauptet und dann auch für uns Hunde die tollsten Sachen in den Napf gezaubert – jede Mahlzeit ein echter Liebesbeweis! Noch bei der Erinnerung füllen sich meine Lefzen mit Wasser. Falls dieses Sprichwort nicht nur auf Dackel, sondern auch auf Menschen zutrifft, dann hat Willi Luisa sehr lieb. Denn obwohl sie ihn so angeschwindelt hat und erst mit der Wahrheit rausgerückt ist, als Willi in den Rucksack geguckt hat, und er jetzt richtig,

Weitere Kostenlose Bücher