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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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konnte keinen Himmel erkennen. Nur eine Nebelwand, die milchiges Licht durchließ.
    »Woher kommt das Licht?«
    »Es ist ein ähnliches Prinzip wie bei den Hausbäumen«, erklärte Tessya.
    Heather zog fragend eine Augenbraue hoch.
    »Na, das hab ich dir doch schon längst erklärt. Hast du nicht zugehört? Also gut, noch einmal. Das Licht nimmt seinen Weg über eine Zwischendimension, eine Untergruppe unserer Raumzeitnischen.«
    »Ja«, sagte Zalym, »aber mit einer zusätzlichen Besonderheit: Der gesamte Tunnel liegt außerhalb der normalen Raumzeitdimension von Aion.«
    »Wieso, das ist doch bei den Hausbäumen dasselbe?«, entgegnete Tessya.
    »Ja, aber bei den Hausbäumen gilt das nur für den Innenbereich«, widersprach Zalym.
    »Und bei den Tunneln ebenso.«
    »Trotzdem gibt es einen Unterschied. Die Tunnel führen woanders wieder raus, die Hausbäume nicht«, widersprach Zalym erneut.
    »Hört ihr jetzt mal auf!«, zischte Moryn. »Das ist ja nicht mit anzuhören. Lest euch den Aufsatz von Dycera Mulena durch, und seid jetzt still – bevor wir noch den Yrrwanderer anlocken.« Er machte ein finsteres Gesicht. Zalym und Tessya verstummten auf der Stelle.
    Heather erschrak, denn schlagartig wurde ihr klar, dass der Yrrwanderer höchstwahrscheinlich nicht verschwunden war – und alle das wussten.
    Verdammter Mist, dachte sie, wenn das mal kein Fehler hier ist.
    Sie gingen eine halbe Stunde auf Zehenspitzen durch den Tunnel. Dabei spähten sie in alle Richtungen. Zaghaft zupfte Heather an Tessyas Ärmel. »Wie lange noch?«
    »Zwei, drei Stunden ungefähr«, flüsterte Tessya zurück.
    Schweigend huschten sie weiter. Heather konzentrierte sich darauf, geräuschlos zu gehen. Allmählich wurde es kälter. Sie hatte den Eindruck, es ginge leicht bergab. Viel war nicht zu erkennen, da die Umgebung nach wenigen Metern hinter weißem Nebel verschwand.
    »Achtung!«, brüllte plötzlich Moryn und duckte sich. Tessya hockte sich und zog Heather zu Boden. Sie stolperte und fiel. Das war ihr Glück! Etwas Helles, eisig Kaltes sauste an ihrer Wange vorbei und hinterließ ein unangenehmes Kribbeln in ihrem Gesicht und Nacken. Es surrte leise und drehte sich dabei wie ein Propeller. »Zischsch!«
    Entgeistert drehte Heather sich nach Zalym um und sah, dass er sich gerade noch rechtzeitig duckte. Schlagartig bekam sie eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß. Sie war wie schockgefroren vor Angst.
    Auch Zalym sah kalkweiß aus. Zu allem Übel machte das Ding direkt hinter seinem Kopf halt und summte. Es klang gefährlich. Für einen Moment schienen alle wie erstarrt.
    Das musste der Yrrwanderer sein. Er surrte jetzt auf der Stelle, so als überlegte er, was er tun könne oder wen er als erstes angreifen wollte.
    Tessya zerrte an Heathers rechtem Arm. »Laaauuuf!«, brüllte sie. Ihre Stimme klang ängstlich und zugleich wild entschlossen, diesem Ding oder Yrren zu entkommen.
    Aber Heather konnte sich nicht rühren.
    »Lauf, verdammt noch mal!«, schrie Moryn und zog zusätzlich an ihrem linken Arm. Heather wurde von der Kraft der beiden regelrecht in die Luft gewirbelt. Nachdem sie wieder Boden unter den Füßen hatte, rannte sie Hand in Hand mit Tessya den Weg entlang.
    Moryn blieb zurück, vermutlich um Zalym zu helfen. Hinter ihrem Rücken schwoll das Surren zu einem tiefen Brausen an, das bedrohlich näher kam.
    »Hinwerfen!«, brüllte Moryn.
    Instinktiv schmiss Heather sich bäuchlings auf den Boden. Schon brauste über ihnen ein Tornado den Tunnel entlang. Er schob sie mehrere Meter vor sich her. Gegenwehr schien zwecklos. Sie schlidderten unaufhaltsam. Dabei machten ihre Körper ein schleifendes Geräusch, das Heather noch lange verfolgen sollte. Haut ribbelte auf. Unter dem Schock noch schmerzlos – vorerst.
    Nun hatten sie den Yrrwanderer wieder vor sich. Behutsam hob Heather den Kopf. Vor ihr wälzte sich ein Wirbelsturm den Pfad entlang.
    »Rechts rein in die Böschung!«, brüllte Zalym.
    Kopfüber kugelten sie durchs Gestrüpp einen kleinen Hang hinunter und blieben keuchend unter den Büschen liegen.
    »Wie weit noch?«, flüsterte Heather.
    »Mehr als die Hälfte, würde ich sagen«, flüsterte Tessya, die direkt vor ihr im Graben lag.
    »Zurück?« fragte Heather so leise sie konnte.
    In diesem Moment sauste der Yrrwanderer an ihnen vorbei.
    »Er sucht uns!«, sagte Tessya.
    »Wenn er dahinten bleibt, versperrt er uns den Rückweg!«, keuchte Moryn.
    Tessya ergriff die Initiative. »Lasst es uns probieren! Wir

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