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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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komme vorzeitig nicht mehr aus der Sache raus.«
    Alle schwiegen. Endlich stand Zalym auf. »Ich recherchiere mal, was es mit dem verlorenen Zyrrusschlüssel auf sich hat.« Im Vorbeigehen strich er ihr über die Schulter. Sie nickte mit Tränen in den Augen. Ihr fiel ein, wie sie zusammen auf dem Baum gesessen hatten. Da hatte er ihr etwas versprochen.
    Die anderen blieben schweigend sitzen. Kynka starrte wie versteinert auf die gegenüberliegende Straßenseite. Moryn hatte seinen Kopf an die Wand gelehnt und die Augen geschlossen. In ihm schien es zu brodeln.

     
    Rosacremiges Licht flutete plötzlich den Himmel. Das passt so gar nicht zu meiner Stimmung, dachte Heather und schloss ebenfalls die Augen.
    Fünf Minuten später war Zalym zurück. »Mist, ich habe mir einen Virus gefangen. Mein Computer spinnt total. Ich komme nicht raus.«
    Moryn öffnete die Augen und erhob sich. Da er knapp einen Kopf größer als Zalym war, blickte er auf ihn hinab. »Wir schauen mal in meinen Computer. Haste wieder zu viel gespielt mit der Platte?«
    »Nein!«, protestierte Zalym. »Als ich in Palenque bei den Menschen war, habe ich bei Tante Wala versucht, über deren Internet was zu recherchieren. Du weißt schon, Seiten, die bei uns ständig einfrieren. Irgendetwas zwischen den Welten geht ja immer verloren. Ich habe mir Infos über einflussreiche Menschen aus Frankfurt und Berlin, die nachweislich in Palenque waren, runtergeladen. Dabei muss ich mir einen Virus gefangen haben.«
    Heather blickte den beiden hinterher. Moryn würde sicher die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen, sich als Chef und Meister aufzuspielen.

     
    »Was ihr immer alles mit euch herumschleppt.« Kynka betrachtete kritisch ihre langen Fingernägel. »Also ich hab keinen Computer dabei.« Sie schlug die Beine übereinander und wippte mit dem Zeh.
    Schließlich begannen Kynka und Tessya ein Gespräch. Heather setzte sich abseits, um noch einmal die Fakten der letzten Tage zu überdenken. Sie las in ihrem Tagebuch und schrieb dann:
    * Neunter Tag: Maya Elda hat Maarloy ein Seelenfänger-Gefäß hinterlegt. Er hat den Yrrwanderer eingefangen. Die Schlange wartet auf ihre Aufgabe.
    * Zehnter Tag: Wir sind auf dem Rückweg. Kynka ist mitgekommen. Moryns Vater hat die anderen zurückgepfiffen. Wer wird mit mir nach Berlin gehen?

     
    Zwanzig Minuten später tauchten die Jungs wieder auf.
    »Wir haben erst nichts gefunden, weder in den Geschichtsbüchern und sonstigen Aufzeichnungen noch in den Medienberichten, nicht mal in den Palastprotokollen«, sagte Zalym atemlos. »Falls es mal etwas gab, dann ist alles nachträglich gelöscht oder gesperrt worden …«
    »Aber dann kam ich auf die Idee, mir die Protokolle vom Rat der Weisen durchzulesen«, sagte Moryn. »In einem stand drin, dass die Geschichte über den verlorenen Zyrrusschlüssel mit dem Tode von Richard Roga endgültig abgeschlossen sei. Das war im Jahre 1970, also vor exakt 40 Jahren.«  
    »Daraufhin sahen wir uns alle Berichte der letzten Jahre vor seinem Tod an.« Moryns Gesicht erhellte sich. »Und entdeckten, dass der Schlüssel im Grunde schon seit 100 Jahren verschollen ist!«
    »Offensichtlich hat jemand vergessen, diese Texte als geheim einzustufen. Unser Glück,« ergänzte Zalym.
    Moryn sog die Luft zwischen den Zähnen ein und sah dann Kynka mit zusammengekniffenen Augen an. »Wusstest du, dass deine Mutter den Schlüssel im Besitz hatte, um als Botschafterin schneller von B’aakal nach Palenque und zurück zu gelangen?«
    Kynka erblasste. »Nein! Ich hatte keine Ahnung. Ehrlich, sonst hätte ich es längst erzählt.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Unvorsichtigerweise hat Lyga ihn 1910 einem Menschen geliehen, einem frisch eingeweihten Botschafter und Archäologen aus Palenque. Er hieß Richard Roga. Der Mann hat den Schlüssel prompt bei den Ausgrabungsstätten verloren.«
    Moryn rutschte mit dem Rücken an der Wand herunter und setzte sich auf den Boden. Er wusste augenscheinlich nicht so richtig, wohin mit seinen langen Beinen und zog sie halb an. »Man vermutete, ein Arbeiter fand den Schlüssel und nahm ihn als Souvenir mit – natürlich ohne seine Bedeutung zu kennen. Das hat damals großen Wirbel ausgelöst.« Er sah ausdruckslos Kynka an. »Man verzieh deiner Mutter, weil sie selbst noch nicht lange im Amt war. Auch hat sie alles daran gesetzt, den Schaden wieder gut zu machen. Sicherheitshalber hat sie alle zwanzig Botschafter in Palenque ihres Amtes

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