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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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sechsspännigen Streitwagens. Das ist insofern bemerkenswert, da die
Atlanter ja nur mit Schiffen von der Insel wegkamen. Poseidon missfiel das
Denkmal wohl auch zuerst und er wollte es zerstören, aber die Atlanter redeten
sich heraus, dass Poseidon kein Schiff brauche, um dem Wasser zu trotzen.
Deshalb habe man das Gespann mit den Pferden gewählt. In Wirklichkeit führten
sie anderes im Schilde und hofften, sich seiner Schutzkräfte über das Meer
hinaus sicher zu sein. Sie waren längst ohne Poseidons Wissen über die
Küstenländer hergefallen und hatten im Landesinneren geplündert und geraubt.
Auf Atlantis selbst herrschten jedoch Frieden und Wohlstand. Nur die Krieger
wussten von den Angriffen und mussten einen heiligen Schwur leisten, darüber zu
schweigen.«
    Zalym kam zurück und stellte ein Tablett auf dem Boden ab.
Heather erhob sich im Bett, setzte die Füße auf den Boden und wickelte sich in
die Decke ein. Zalym reichte erst Tessya und dann ihr eine Tasse mit dampfendem
Tee.
    »Hier!«
    »Danke.«
    »Achtung, verbrennt euch nicht! Er ist heiß.«
    Tessya wärmte ihre Finger an dem Becher. »Nach den vielen
Stunden in der Kälte, fühle ich mich wie ein Eiszapfen.« Sie pustete über den
Tee und trank vorsichtig ein paar Schlucke. Dann erzählte sie weiter.
    »Das Besondere an Atlantis war, dass es auf einem künstlich
erschaffenen Grund aus Muschelzement und Felsen lag. Die Steinbrocken waren noch
größer als die, mit denen die Pyramiden erbaut wurden. Ein Großteil der
Landmassen und alle hochstehenden Denkmäler und Gebäude ließen sich bei Gefahr
ein Stück absenken, so dass Atlantis vom Meer aus nicht zu sehen war. Wenn
fremde Schiffe nahten, gab man Alarm und verschwand von der Meeresoberfläche.
Dieses Phänomen nährte die Sage vom geheimnisumwitterten Atlantis. Damit die
Flut das Inselreich nicht überspülen konnte, war es umgeben von einem Deich. An
den Außenwänden waren gigantische Turbinen angebracht, die bei Bedarf das
Wasser zum Ozean hinausschaufelten. Dadurch bewegten sich die erzeugten Wellen
von der Landmasse fort. Die künstliche Strömung verhinderte, dass unerwünschte
Schiffe auf die Insel zusteuern konnten.«
    »Das war sehr clever«, sagte Heather.
    »Stimmt. Und es war ziemlich kompliziert. Die Technik nutzte
die Kraft der Brandungswellen und lenkte sie um. Zusätzlich erzeugter
künstlicher Wind verstärkte den Effekt. Die Atlanter waren der übrigen Welt
technisch weit voraus. Das lag an ihrer Freundschaft zu den Elben.«
    »Tessya!«, sagte Zalym mit mahnendem Tonfall. »Die hatten
aber auch ein paar herausragende Wissenschaftler.«
    »Ja, aber die Turbinen und die Portale waren unsere
Erfindung.«
    »Welche Portale?«, fragte Heather.
    »Hinter jeder Turbine gab es, direkt am Deich, ein
säulenartiges Portal, eine Verbindung zu unserer Welt. Die Portale ließen sich
ebenfalls absenken, damit sie vom Meer aus nicht sichtbar waren. Und die
Turbinen garantierten, dass beim Öffnen der Tore das Wasser fernblieb.«
    »Tja, was dann doch nicht so funktioniert hat, wie gedacht«,
sagte Zalym und runzelte die Stirn.
    »Wieso?« Tessya goss gerade Tee nach. Sie hielt in der
Bewegung inne und stellte die Kanne ab. »Das ging einige tausend Jahre gut.«
    »Dummerweise gab es ein Hauptportal neben der Insel und das
war mit allen anderen Portalen und Turbinen verbunden. Und soweit ich weiß, war
das auch unsere Erfindung. Leider eine ziemlich dämliche.«
    »Das Hauptportal diente unserem Schutz und dämlich war daran
gar nichts. Die Elben trauten den Menschen nicht bedingungslos, und deshalb
behielten sie den Generalschlüssel, um jederzeit über das Haupttor eingreifen
zu können.«
    Zalym schob die Stirn kraus. »Hat bestens funktioniert, bis
ein Mann den Schlüssel stahl.«
    »Eins nach dem anderen«, sagte Tessya und schnappte sich die
Teetasse. »Erst einmal waren die Atlanter und die Atylantyer miteinander
befreundet. Eines Tages befehligte ein König die Insel, der eine wunderschöne
Tochter hatte. Als er alt war und noch immer keinen Sohn hatte, musste seine
Tochter einen Mann wählen, der das Regieren übernehmen sollte. Sie entschied
sich für den mächtigsten General: Kaan! Einen Krieger und Kämpfer von höchstem
Rang. Der General kam stets von seinen Schiffreisen mit prall gefüllten
Schatzkisten zurück. Er brachte kostbare Stoffe, Gewürze, Trinkwasser und
unbekannte Früchte mit auf die Insel. Das gefiel der Prinzessin. Sie heirateten
und einige Jahre gingen ins

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