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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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womit
die Sache wohl erledigt wäre.«
    »Das denke ich nicht«, widersprach Karyll. »Ich werde mich
morgen auf den Weg machen, um die Seelen nach B’aakal City zu bringen. Ich
nehme Heather mit. Wir werden uns auf Atylantys jeden historischen Fleck
ansehen, den es gibt, und ich werde nicht ruhen, bis wir eine Antwort oder
einen Weg gefunden haben.« Mit entschlossener Miene blickte er in die Runde. »Damit
ist die Sitzung beendet.«
    Er erhob sich und hängte den Umhang an einen Haken am Rande
des Saals. Heather sah, dass Corvall ihn am Ärmel festhielt.
    »Karyll, wie kannst du jetzt gehen? Du wirst hier
gebraucht«, zischte er. »Möglicherweise stehen wichtige Entscheidungen an.«
    »Die du ebenso gewissenhaft treffen kannst wie ich, mein
weiser Freund«, sagte Karyll und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du wirst
mich vertreten, bis ich zurück bin.« Er zog seinen goldenen Siegelring vom
Finger und hielt ihn Corvall hin. »Erweise dich als würdig!«
    Corvall lächelte überrascht. Dann verbeugte er sich. »Das
werde ich.«

52 Poseidon

 
    K aryll van Ozyen wollte erst
am nächsten Morgen aufbrechen. Heather sollte noch einen Tag ruhen und ihre
Prellungen behandeln lassen. Sie ließ sich in der provisorischen Klinik mit
Heilsalbe einreiben. Anschließend besuchte sie ihre Mutter. Sylvana war nicht
gerade begeistert von der geplanten Reise, doch als sie erfuhr, dass der Oberste Weise mitging, beruhigte sie
sich.
    Zalym und Tessya waren den Rest des Tages verschwunden, sie
halfen bei den Aufräumarbeiten. Maya Eldas beschädigte Kaskade begann zu
heilen, sie brachte zwar noch nicht die volle Leistung, aber immerhin schien
die Sonne endlich wieder und taute einen Großteil des Schnees weg.
    Heather nutzte die Zeit, um über Moryn zu nachzudenken. Sie
fragte sich, ob sie wirklich nach Atylantys gehen sollte. Er würde dort auf keinen Fall sein. Leider war die Halle der Götter
immer noch nicht repariert. Hätte die Priesterin das nicht zuerst tun müssen?
Mit der eingefrorenen Kaskade hätte Heather noch ein paar Tage leben können.
Dann gab es eben Schnee. Die Menschen hatten auch lange Winter.
    Um sich von ihren trüben Gedanken abzulenken, half sie
schließlich bei den Küchenarbeiten, sie bestrich Brote fürs Abendessen und
deckte die Tische. Dort traf sie dann auch Zalym und Tessya wieder. Nach dem
Essen saßen sie beisammen und redeten über die Verwüstungen. Irgendwann begann
Zalym zu gähnen und sie gingen zu seiner Unterkunft.
    Er bestand darauf, dass Heather auch diese Nacht weich
liegen müsse. Sie fügte sich, er gab ja doch sonst keine Ruhe. Als sie in
seinem Bett lag, war sie dankbar für seine Hartnäckigkeit. Besonders am Rücken
spürte sie jeden blauen Fleck.
    »Wir können ja noch ein wenig reden«, schlug Tessya vor.
»Ich erzähle dir etwas über den Untergang von Atlantis.«
    Heather willigte ein. Jede Ablenkung war ihr willkommen –
sonst läge sie sowieso wieder ewig wach und grübelte.
    Zalym beschloss, noch schnell einen frischen Tee aus der
Gemeinschaftsküche zu holen. »Fang schon mal an zu erzählen!«, sagte er. »Ich
kenne die Geschichte ja.«
    Heather knautschte ein Kissen unter den Nacken. Sie lag so
auf dem Rücken, dass sie zur Decke sehen konnte. Dort funkelten die Sterne
einer fernen Galaxis wie eine Armada aus Glühwürmchen. Die Gestirne strahlten
zu ihnen herab als wären sie direkt über ihnen, aber in Wirklichkeit waren sie
nichts anderes als eine Fata Morgana.
    Macht das einen
Unterschied?, fragte sie sich für einen Moment. Nein, eigentlich war es
egal, denn die Sterne waren und blieben unerreichbar. Und Moryn? Wo war er
hingegangen? War er dort oben irgendwo?
    »Es war einmal ein General«, begann Tessya und riss sie aus
den Gedanken, »der lebte vor über 9.600 Jahren. Sein Name war Kaan. Er befehligte
eine gigantische Seemacht. Ach, vielleicht sollte ich früher anfangen. Ihr
Menschen wisst ja doch so gut wie nichts über Atlantis.«
    »Wir glauben, es hat nie existiert.«
    »Hat es aber doch. Es lag mitten im atlantischen Ozean.«
    »War es so eine Unterwasserstadt wie Atylantys?«
    »Nein, euer Atlantis war eine echte Insel. Und kein
Geringerer als Poseidon persönlich wachte darüber. Er beschützte die Bewohner
vor Stürmen und Seeräubern. Die Insel war riesig und hatte breite Wasserkanäle.
Darauf fuhren sogar Schiffe. Im Zentrum von Atlantis stand ein Poseidontempel,
umrahmt von haushohen Statuen. Eine Skulptur zeigte den Meeresgott als Lenker
eines

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