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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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das so genau?«
    Er zog ein Gerät in der Größe und Form einer
Stabtaschenlampe aus einer Klappe neben dem Steuerruder. »Damit habe ich alles
abgesucht.«
    »Was ist das?«
    »Ein Detektor. Hier nimm!«
    Sie nahm es in die Hand.
    Atyll drosselte die Geschwindigkeit und hielt auf eine
Felsklippe zu »Drück auf den Knopf und halte das Gerät gegen die Felsen!«
    Ein Lichtpegel fiel aufs Gestein. »Machst du dich lustig
über mich? Das ist eine Taschenlampe.«
    »Nein. Klapp mal den Sucher an der Seite raus!«
    »Da?«
    »Ja. Und dann den Knopf noch runterdrücken!«
    Sie machte es und auf einem viereckigen Kamerabild erschien
die Ansicht eines Stück Felsens. »Eine Taschenlampe mit eingebauter Kamera?«
    »Witzig.« Atyll lachte. »Sollte dir Oreichalkos vor die
Linse kommen, dann schlägt das Gerät Alarm.«
    »Und du bist dir sicher, dass dieses Teil hier
funktioniert?«
    »Wir haben dieselben Geräte, um Erze zu finden. Die arbeiten
bis auf zehn Meter Entfernung.«
    »Aber dieses Gerät soll etwas finden, das es hier vermutlich
gar nicht gibt. Wie kannst du dir so sicher sein, dass es tut, was du willst?«
    »Es funktioniert. Ich habe es aus dem historischen
Privatbesitz meines Vaters entwendet. Wenn hier irgendwo auch nur ein Gramm
Atlantis-Gold liegt, dann findest du es. Allerdings suche ich schon seit Jahren
danach. Leider erfolglos.«
    »Dann werde ich auch kein Glück haben.«
    »Wir sind da.« Atyll schaltete an der Konsole und flammendes
Licht erhellte das Meer vor ihnen. Heather blickte auf eine gigantische Ruine,
die leicht schräg im Wasser ruhte. Sie war schneckenförmig gedreht und hatte
etwa die Größe des Eifelturms.
    »Ich hätte nie gedacht, dass es so riesig ist.«
    »Die Portale am Deich waren viel kleiner. Nur das
Hauptportal war so groß. Es ragte mit der Spitze oben aus dem Meer heraus.«
    »Und jetzt nicht mehr?«
    »Es ist etwas abgesackt. Siehst du ja. Deshalb sitzt es auch
so schief. Und außerdem haben wir von euch einige Milliarden Tonnen Wasser
erhalten. Das floss nie wieder zurück. Danach war unser Meeresspiegel um einen
Meter angestiegen.«
    »Auweia. Dann hattet ihr ja auch an den Küsten eine riesige
Flutwelle.«
    »Die hat viel zerstört, keine Frage. Aber wenigstens konnten
die Bewohner sich in Sicherheit bringen, da die Priester solche Katastrophen
rechtzeitig spüren.« Er zeigte zum Portal. »Das steht mächtig schief. Eines
Tages – vielleicht in zehntausend Jahren – wird es in den Graben rutschen. Das
wird dann noch mal eine kleine Tsunami-Welle geben.«
    »Bereitet euch das keine Sorge?«
    Atyll rieb sich übers Kinn. »Na ja, bis dahin haben wir noch
viel Zeit, uns eine Lösung zu überlegen.«
    »Und wenn es wegen der Erdbeben früher passiert. Sehr viel
früher?«
    »Das darf einfach nicht passieren«, antwortete er
nachdenklich und schüttelte dabei den Kopf.

65 Die Höhle
für die Gäste

 
    S ie trug ein dunkelgraues
Trägerhemd und eine schwarze Shorts. Ihre Haut glänzte vom Schweiß. Sie stand
mit dem Rücken zu ihm, die Arme weit von ihrem Körper gestreckt. Etwa zwei
Dutzend daumengroße Elaque umkreisten sie und landeten mit flatternden Flügeln
auf ihren Armen und Schultern. Die Elaque sahen aus wie große Schmetterlinge
und hatten noch keine Gesichter, also waren es Kinder.
    Offenbar vertrieben die Kleinen sich die Zeit in der Höhle für die Gäste.
    Moryn schätzte das Mädchen, das mit ihnen spielte, auf
fünfzehn oder hundertfünfzehn Jahre – je nachdem, ob sie ein Mensch oder eine
Elbin war. Nach einer Elbin sah sie eigentlich nicht aus. Ihr strubbeliges
schwarzes Haar reichte ihr gerade mal bis zum Nacken – eine untypische Frisur
für ein Mädchen aus seiner Welt. Andererseits fragte er sich, wie jemand aus
Tellus an diesen entlegenen Ort gelangen konnte.
    An der gegenüberliegenden Höhlenseite bewegte sich jemand.
Moryn reckte den Kopf. Ja, vor den Felsen fläzte eine weitere Gestalt. Nackter
Oberkörper, breite Schultern. Eindeutig ein Junge. Er lag auf der Seite, hatte
den Kopf auf einen Arm gestützt und sah zur Felswand. Dort bot sich dem
Betrachter ein imposantes Schauspiel: Heiße Lava stürzte, ungestüm wie ein
Wasserfall, hinab und verschwand in einem kleinen See aus brodelndem Gestein.
    Der Junge hatte dieselben zerzausten, schwarzen Haare wie
das Mädchen.
    »Hallo!«, rief Moryn und die beiden drehten sich zu ihm um.
    Überrascht schüttelte er den Kopf. Er konnte es nicht
glauben, er kannte den Jungen und das Mädchen. Nie im

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