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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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am Morgen.

 
    Elino kam ihm ausgeruht entgegen. Gemeinsam machten
sie sich auf den Weg, um ihre Arbeit fortzusetzen. Die meiste Zeit lief der
Krieger mit angelegten Flügeln neben ihm. Moryn rechnete es ihm hoch an, dass
er nicht den Überlegenen demonstrierte und vor seiner Nase herum flatterte.
    »Ein guter Krieger muss auch Laufen und Klettern können«,
hatte er in aller Bescheidenheit erklärt. »Schließlich könnte ja mal ein Flügel
verletzt sein.«

 
    Als nächstes untersuchten sie ein Höhlensystem mit
Kokons. Die Ammen hatten Alarm geschlagen. Sie waren besorgt und flatterten
aufgeregt vor den Felswänden auf und ab, in denen die Baby-Elaque lagen. Von
Außen betrachtet sahen die Kokons aus wie riesige Waben und Moryn hätte eher
Hornissen darin vermutet. Er trat an die untere Reihe. Die eckigen Löcher in
den Felsen waren mit einer wachsartigen, milchigen Substanz verschlossen.
Dahinter hingen in einem gesponnenen Kokon die kleinen Wesen. Manche waren sehr
klein, andere füllten die Wabe komplett aus. Bereit zum Schlüpfen.
    Besorgt betrachtete Moryn die Höhlendecke, die Wände, den
Boden. Er scannte mit seinen besonderen Sinnen das Gestein. Schließlich hockte
er sich hin und legte eine Hand auf den heißen Fels. Feine Risse zogen sich
durch den Stein. Die Sprünge in den Felsen sahen harmlos aus, aber sie reichten
bis tief ins Erdinnere. Moryn hatte bereits in den anderen Höhlen böse Schäden
entdeckt, die keiner von den Elaque bemerkt hatte. Die Spalten begannen recht
harmlos und wurden schnell breiter, je tiefer sie lagen. Die Höhlenbewohner
machten sich sofort an die Arbeit und gossen die Risse mit Erzharzen aus.
    Moryn begann die Elaque zu mögen. Sie behandelten ihn mit
Respekt, von dem anfänglichen Misstrauen ihrerseits war nichts mehr zu spüren.
Wenn es nach der Königin ginge, würde sie ihn wohl dauerhaft hier festhalten.
Er jedoch wollte schnellstmöglich zurück zur Oberfläche. So viel wusste er
bereits: Die Elaque waren ihm wohl keine besondere Hilfe gegen den Dämon.
Allerdings benötigten die Elben die Hilfe der Lavabewohner, um die Schäden im
Erdinneren zu beseitigen. Sie mussten also einander helfen, so gut sie konnten.

 
    Er keuchte und wischte sich mit dem Handrücken den
Schweiß von der Stirn. Sein Herz raste, der Pulsschlag ging viel zu schnell.
Die Hitze war lebensfeindlich, einfach unglaublich und unerträglich, befand
Moryn. Er war von der Arbeit erschöpft und froh, dass dies vorerst die letzte
Kokon-Höhle war, die er begutachten musste. Sämtliche Schäden, die er
entdeckte, zeigte er Elino. Der trug sie in braune Höhlenkarten ein. Ein
System, das für Außenstehende schwer zu begreifen war. Elino nutzte dazu ein
Tablett, in das er silberne Nadeln steckte.
    Mittlerweile hatte Moryn einen unglaublichen Verdacht, der sich
mit jedem neuen Riss bestätigte. Seiner Meinung nach wollte der Dämon die
innere Achse des Planeten beschädigen. Es war schwer zu sagen, ob er dadurch –
trotz der geschlossenen Torbäume – einen Zugang zu Tellus erhielt. Auf jeden
Fall probierte der Dämon es, so viel stand schon mal fest.
    Von Elino ließ Moryn sich erklärten, wo genau die zentrale
Achse des Planeten langlief. Elino war sich ziemlich sicher, dass entlang des
Hauptnervs Verbindungen zu Tellus aufgebrochen werden konnten. Lavakanäle und
Erzadern waren seiner Meinung nach der Grund dafür, dass beide Planeten über
das Klima miteinander verbunden waren und eine ähnliche Rotation aufwiesen.
    Nachdem sie die beschädigten Kokon-Höhlen besichtigt hatten,
gingen sie zum Zentralen geologischen
Forschungszentrum der Elaque. Elino erklärte Moryn an einem
dreidimensionalen Modell mit tausenden Nadeln in unterschiedlicher Länge, wo
die Knotenpunkte, die wichtigsten Kanäle und die zentralen Adern der beiden
Planeten verliefen. Moryn hatte alle Mühe, die abstrakte Geometrie zu
begreifen. Er war bisher intuitiv vorgegangen und hatte grob die Koordinaten
bestimmt. Nun lernte er ein völlig neues Rechensystem kennen, mit dem die
Elaque ihre Räume erfassten.
    Doch am Ende fand er nur seine Befürchtungen bestätigt. Der
Dämon hatte sich einen Knotenpunkt, einen wichtigen Nabel ausgesucht, zu dem verdächtig viele Risse führten. Dieser Nabel verband erkaltete unterirdische
Lavastraßen, Wasserquellen und tief unter der Erde verborgene Bäche über
hunderte von Kilometern. Sie kreuzten sich alle an diesem Punkt. Es schien, als
hätte Cabracán das Objekt eingekreist, ohne sich

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