Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
Luft.
    Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, zog sich seine
Brust schmerzhaft zusammen. Er konnte nicht einmal mehr husten. Sein Herz
krampfte und seine Stirn schmerzte. Er musste raus hier aus dem Schacht, bevor
er ohnmächtig wurde und abstürzte. Wie in Trance kletterte er zurück zu den
anderen.
    Unten angelangt brach er schwitzend und zitternd zusammen.
Er legte den Kopf auf die Knie, verbarg sein Gesicht und unterdrückte das
Bedürfnis zu schreien.
    »Wirklich, Moryn, du solltest was trinken und noch mal von
einem Pilz abbeißen«, drangen Karls Worte an sein Ohr.
    Moryn rieb sich über die Stirn. Was war das, was dort so
brannte? Es war nicht die Hitze, die ihn fertig machte.
    »Ich muss zu ihr«, stammelte er.
    »Zu wem?«
    »Heather. Sie ist in riesengroßer Gefahr.«

72 Bathyraja

 
    P lötzlich glitt etwas
Riesiges, Dunkles unter ihr durchs Wasser. Es passte sich der Strömung an und
stieg langsam auf. Heather hatte bereits so viel Wasser geschluckt und so
heftig gehustet, dass ihre Augen brannten und sie nicht mehr klar sehen konnte.
Doch war ihr augenblicklich bewusst, dass es sich um einen massigen Fisch
handeln musste.
    Bitte kein Hai, flehte sie.
    Dann ging alles blitzschnell. Sie kollidierte mit dem Tier.
Es stieg so schnell auf, dass sie den Rücken des Fisches mit ihren Armen und
Beinen streifte. Im nächsten Moment klatschte sie mit dem Bauch auf.
    Was war das nur? Ein Wal? Sie hatte das Gefühl, auf einem
Gummiboot zu liegen.
    Ihr Kopf schoss aus dem Wasser heraus.
    »Halte dich fest!«, brüllte eine vertraute Stimme.
    Sie drehte den Kopf. Atyll! Wo kam der so plötzlich her?
    »Festhalten!«, brüllte er neben ihr.
    Sie riss die Arme nach vorne und klammerte sich an einer
rauen, braunen Kante fest. Mit dem Bauch lag sie auf dem Fisch wie auf einer
riesigen Matte, die mit unglaublicher Kraft durchs Wasser gezogen wurde.
    Das Tier schwamm einen großen Bogen durchs Meer. Die
Strömung machte ihm offenbar nichts aus.
    Vorsichtig drehte Heather den Kopf in Atylls Richtung. »Was
ist das?«, brüllte sie ihm zu.
    »Wir reiten einen Bathyraja .«
    »Einen waaas?«
    » Bathyraja
hesperafricana amnis . Das ist ein Rochen.«
    Heather hustete und spuckte das geschluckte Meerwasser aus.
Offenbar war es Atyll gelungen, geistigen Kontakt mit dem Tier aufzunehmen,
denn es schwamm gegen die Strömung und machte keine Anstalten, seine zwei
Reiter abzuschütteln oder so tief unterzutauchen, dass sie loslassen mussten.
    Der Rochen glitt geschickt durch die Wellen. Sie schätzte
das Tier auf einen Durchmesser von etwa viereinhalb Metern. Wenn eine hohe
Welle kam, hielten sie die Luft an. Das Wasser klatschte über ihrem Kopf
zusammen. Im nächsten Moment schossen sie wieder aus dem Wasser heraus und
konnten atmen.
    Das Portal tauchte vor ihren Augen auf und wurde schnell
größer.
    »Wir sind gleich da«, rief Atyll. »Pass auf, dass du beim
Abstieg den Schwanz nicht berührst! Sonst bekommst du einen Stromschlag.«
    »Okay.«
    Der Rochen schrammte knapp am Felsen vorbei und kippte dann
seitwärts. Heather sprang ab und ruderte mit den Armen. Ein Stein kragte
hervor. Atyll hielt sich daran fest. Er streckte den Arm nach ihr aus. Sie
griff nach seiner Hand, und er packte zu.
    Wow, er hatte noch
immer Kraft. Er zog sie ein wenig unsanft aus dem Wasser. Während sie noch
japste und keuchte, kletterte er bereits am Felsen hoch. Dort drehte er einen
der reglosen Elben auf die Seite und griff sich das Messer, das neben ihm lag.
    Mit der hochgehaltenen Waffe umrundete er sofort das Portal
und stürzte sich auf Kaan. Der General trat ihm mit Wucht gegen die Faust. Das
Messer fiel auf die Steine und schlitterte Richtung Wasser. Unerreichbar für
Heather, denn dazu hätte sie an den Kämpfenden vorbei gemusst.
    Sie versuchte sich aufzurichten, aber ihr gesamter Körper
zitterte vor Panik und Erschöpfung. Sie musste sich bewaffnen, sonst hätte sie
keine Überlebenschance. Der General war ein eiskalter Mörder. So viel war ihr
aus der Geschichte über den Untergang von Atlantis klar – der fackelte nicht
lange. Zitternd kroch sie zum zweiten Elben und griff nach seiner Hand. Sie war
reglos und kalt. Vorsichtig zog sie sein Messer aus der Faust. Die Augen des
Elben starrten glasig ins Leere. Er hatte einen tiefen Schnitt am Hals. Überall
war Blut, und der ekelhafte Geruch mischte sich mit dem des Salzwassers. Sie
würgte und hustete.
    Neben dem Elben lag noch ein Mann. Einer der Ruderer. Auch
er rührte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher