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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)
Autoren: Sue Twin
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schneckenartiger Felsen aus schwarzem Gestein und sie musste
achtgeben, wohin sie trat, wenn sie nicht ausrutschen wollte. Der Schmerz an
der gebrochenen Hand machte es nicht gerade einfacher.
    Atyll drückte mit den Fingerspitzen auf die Schläfen des
Schwerverletzten, dann auf den Hals. Vorsichtig öffnete er die Tunika und
tastete in der Nähe des Herzens. Dann nahm er die Arme und drückte verschiedene
Punkte am Unterarm.
    »Was machst du?«
    »Ich versuche ihn zu retten, indem ich seine vitalen
Lebensbahnen aktiviere. Er hat viel Blut verloren. Ich hoffe, dass ich die
Blutung am Bauch stoppen kann.«
    »Wie denn das?«
    »Durch Umleitung.« Atyll drückte weitere Punkte und der Elb
schlug die Augen auf.
    »Wir müssen die Turbinen umstellen und dann die Portale
schließen«, sagte Atyll.
    Der Elb blickte ihn fragend an. Atyll wiederholte die Worte
in der alten Elbensprache.
    Der Verletzte schluckte schwer und nickte. Er richtete sich
auf Atyll gestützt auf.
    »Der Schlüssel?«, fragte Atyll.
    Der Elb schüttelte den Kopf und gab Zeichen, dass er zum
Bedienelement des Portals wollte. Atyll stützte ihn. »Das Wasser strömt nach
Atylantys. Die Stadt versinkt, wenn wir das nicht sofort stoppen.«
    Vor der Bediensäule griff der Elb in seinen Mund und zog an
einem Faden einen goldenen Schlüssel heraus.
    Ein verflucht guter
Trick, dachte Heather.
    Der Elb steckte den Schlüssel, der an einer Seite rund und
an der anderen eckig war, in den Schlitz. Das Portal knirschte. Dann drückte er
auf ein Symbol im steinernen Obelisken.
    »Es klappt«, schrie Atyll. »Die Turbinen schaufeln das
Wasser wieder weg vom Land. Aber die Tore sind halb ausgefahren, das Wasser
fließt immer noch wie in einem Wasserfall hinein. Wir müssen das stoppen.«
    Wieder legte der Elb die Hand auf eine Markierung im Felsen.
    Heather blinzelte zur Insel. Die goldenen Portale erhoben
sich aus dem Meer. Wasser rauschte in Fontänen von ihnen herab. Dann drückte
der Elb einen weiteren Punkt auf dem Gestein und murmelte etwas
Unverständliches.
    »Die Tore sind geschlossen«, übersetzte Atyll.
    In diesem Moment ging ein tiefes, dunkles Grollen durch den
Grund des Meeres und das Hauptportal begann zu knirschen und zu wackeln.
    »Oh, mein Gott. Was ist das?«, schrie Heather voller Panik
und blickte zum Inselreich Atlantis.
    Schreie drangen von dort zu ihnen herüber.
    Die Portale wackelten und die ersten kippten um. Aus dem
Deich brachen dicke Steinbrocken heraus und rauschten in die Fluten.
    Das Meer brauste. Sturm kam auf. Die Wellen wurden größer
und größer.
    »Das ist das Seebeben, das Atlantis vernichtet hat«, brüllte
Atyll. Er packte den Portalwächter an einer Schulter und brüllte ihm etwas zu.
Der Mann nickte matt. Er drückte ein weiteres Symbol auf dem Obelisken und die
Säule stand mit einem Mal gespiegelt vor ihnen.
    Meerwasser brandete gegen den Felsen und spritzte Heather
ins Gesicht. Vielleicht sollten die
beiden sich jetzt wirklich beeilen, dachte sie.
    Doch Atyll hielt den Elben im letzten Moment am Arm zurück.
Sie diskutierten in einer alten elbischen Sprache, die Heather nicht verstand.
    Schließlich nickte der Elb. Er hob den Arm und machte eine
Bewegung mit der Hand, als wolle er Heather und Atyll segnen. Dann trat er
durch das Tor. Hinter ihm schloss sich das Portal.
    »Moment mal! Warum sind wir nicht mit?«, rief Heather
entsetzt.
    Atyll hielt sie sanft an der Schulter fest. »Wenn wir dort
hineingehen, sind wir auf ewig in der Vergangenheit gefangen und kommen nie
wieder zurück.«
    »Und wenn wir hierbleiben, dann sterben wir.«
    »Heather, wir dürfen die Zukunft nicht noch weiter
verändern. Du trägst ein heiliges Amulett. Es wird uns einen anderen Weg
zeigen.«
    »Da bin ich aber mal gespannt«, schnaubte sie und ließ sich
auf den Stein sinken. Sie zog die Beine an und stützte den Arm mit der gebrochenen
Hand darauf ab.
    Atyll setzte sich neben sie. »Ich kümmere mich jetzt erst
einmal um deine Hand«, sagte er sanft. Er berührte vorsichtig verschiedene
Punkte an ihrem Oberarm. Der Schmerz ließ erstaunlich schnell nach.
    »Du solltest die Hand nicht bewegen!«, sagte Atyll. »Ich
kann den Bruch nicht heilen.«
    »Was hast du eigentlich mit dem Elben so heftig diskutiert?«
    »Ich habe ihm gesagt, dass wir aus der Zukunft stammen und
ihm klargemacht, dass er nichts über diese Vorfälle sagen darf. Er muss über
uns schweigen. Es genügt, wenn die Nachwelt erfährt, dass ein Decabrachia aufgetaucht ist
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