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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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nur
militärisch hohe Tiere, auch Geschäftsleute.« Tessya blätterte weiter. »Wir
müssen das alles kopieren. Dann haben wir erstklassiges Material für unser
Referat.«
    Heather nickte zerstreut. Es schien, als akzeptiere sie
alles widerspruchslos.
    »Okay«, sagte Tessya, »ich mach die theoretische Arbeit und
du die praktische. Du hältst das Referat! Einverstanden?«
    Tessya wurde allmählich sauer. Jetzt nickte Heather schon
zum zweiten Mal mit diesem abwesenden Blick.
    »Mensch Heather, wo bist du mit deinen Gedanken? Wach auf! Wenn
du dich nicht etwas mehr anstrengst, dann lass ich dich das Referat alleine
halten.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Heather hastig und beugte sich
über die Seiten.
    »Heather, so kenn ich dich ja gar nicht. Kannst du jetzt mal
bitte aufhören, andauernd an Moryn zu denken?« Eigentlich wollte sie nur Heathers
verdutztes Gesicht sehen und sie ein wenig aus der Reserve locken. Lautstarken
Protest hatte sie erwartet. Aber nichts dergleichen geschah.
    »W-wie kommst du denn darauf?«, stotterte Heather. »Ich habe
nur nicht so viel Elan wie du.«
    Upps, dachte
Tessya, möglich, dass du es selbst noch
nicht gemerkt hast.
    Seufzend blätterte sie eine Seite um. Ihr Blick blieb an
einer unscheinbaren Meldung mit einem Foto hängen:
    »Schwerer Unfall auf der Landstraße …« stand dort. »Die
Eheleute Shyla und Raphael K. sind, wie erst jetzt bekannt wurde, in der Nacht
vom 20. auf den 21. Juli in einer Kurve ins Schleudern geraten und den Hang
hinab gestürzt. Der Wagen ging sofort in Flammen auf. Die Insassen sind
verbrannt. Sie hatten kurz zuvor versucht, Frankfurt zu erreichen, obwohl für
den frühen Morgen ein Bombenangriff angekündigt war und die Straßen aus
Richtung Norden mit Straßensperren abgesichert waren …«
    »Tessya? Was ist?«, drang Heathers Stimme an ihr Ohr.
    »Nichts«, entgegnete sie verwirrt. Was sollte sie antworten?
Vieles hatte sie vermutet, in der Zeitung zu finden, aber nicht das hier. Die
beiden Verunglückten, da war sie sich ziemlich sicher, waren Elben. Sie hatte
sie nie persönlich kennengelernt, aber sie galten sozusagen als Märtyrer in der
Elbenwelt. Bei dem Versuch Menschen zu retten, waren sie schließlich selbst
verunglückt. Man munkelte, sie wären in eine Falle geraten. Was in der Zeitung
stand, war nur die halbe Wahrheit. Wenn ihre Vermutung stimmte, dann handelte
es sich auf dem Foto um Aarabs Eltern. Konnte sie sich irren? Das war ihre
persönliche Angelegenheit. Heather ging das nichts an, beschloss sie. Sie rang
um Fassung, und war froh, dass Heather endlich einen Zeitungsartikel las.
    Schließlich stand sie auf. »Ich geh das schon mal ausdrucken!«
Sie hielt die digitale Kamera, die ihr der Bibliothekar freundlicherweise
überlassen hatte, über den Text und machte Fotos von den ausgewählten Artikeln.
    Am Drucker las sie den gesamten Text noch einmal und geriet
abermals ins Stutzen. In der Elbenwelt hatte es immer geheißen, Aarabs Eltern
wären, nachdem die Operation Walküre gescheitert war, auf der Flucht vor den
Nazis verunglückt. Hätten sie dann nicht stadtauswärts fahren müssen? Aber es
schien genau umgekehrt gewesen zu sein. Sie waren in ihr Verderben gefahren.
Gab es etwas, das die Erwachsenen vor den Kindern verschwiegen hatten? Ein Zeuge
berichtete in dem Text, er habe gesehen, dass das Fahrzeug einer Straßensperre
habe ausweichen wollen. Sie seien mit überhöhter Geschwindigkeit auf eine
stillgelegte Straße abgebogen. Man habe Schüsse auf sie abgefeuert, um sie zum
Umkehren zu bewegen. Dann sei der Wagen ins Rutschen geraten …
    Es war nur eine Kleinigkeit. Vielleicht eine Ungenauigkeit
im Text, aber Tessya in ihrer Gründlichkeit wollte sich nicht damit zufrieden
geben.
    Als sie später alleine in ihrem Zimmer war, schrieb sie
kurzerhand eine Mail an Aarab, mit dem sie sich seit den Ereignissen im
vergangenen Jahr gut verstand.

 

 

17 Lügen der Vergangenheit

 
    A arab hatte Mühe, Tessyas Mail
zu Ende zu lesen. Tränen verschleierten ihm die Sicht. Er wischte sie mit dem
Handrücken fort. Es hatte viele Jahre gedauert, bis er nicht mehr weinen musste,
wenn er an seine Eltern dachte. Doch nun hatte Tessya mit wenigen Worten die
alten Wunden aufgerissen. Viel schlimmer noch. Das, was in ihrer Nachricht
geschrieben stand, zwang ihn dazu, sich erneut mit dem Tod seiner Eltern auseinander
zu setzen.
    Er müsste sich endlich der Frage stellen, was in jener Nacht
wirklich geschehen war. Damals war er viel

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