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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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zehn Minuten zur Pause geklingelt. Wo blieb
Moryn? Bevor er am Morgen in seinem Klassenraum verschwunden war, hatte er hastig
etwas von Neuigkeiten gesagt, die sich ergeben hätten, und sie müsse dringend
mit nach Aion gehen.
    Da erschien er! Zusammen mit Tinka und Karl. Die Geschwister
hatten ihn in die Mitte genommen und diskutierten angeregt miteinander. Moryn
lachte sogar. Sie kamen direkt auf Tessya und Heather zu. Von der anderen Seite
nahte Zalym mit einer Schubkarre voll Laub.
    »Wir geben am Freitag eine Party«, sagte Tinka. »Ihr seid
eingeladen.«
    »Was gibt es zu feiern?«, fragte Heather.
    »Nichts Besonderes. Einfach nur die Ferien«, antwortete
Karl.
    Heather suchte Moryns Blick. Er hatte ihre unausgesprochene
Frage verstanden. Wann wollt ihr zurückgehen?
    »Wir brechen Samstag erst auf«, sagte er.
    »Wohin?«, fragte Tinka.
    »Nach Hause«, antwortete er. Sein Blick wurde schlagartig
ernst, wie Heather bestürzt bemerkte. Die anderen bemerkten nichts von seiner
Gemütslage, sie waren zu sehr darin vertieft, die Feier zu planen. Zalym und
Tessya wollten Essen mitbringen. »Spezialitäten von Tante Mona«, erzählte
Tessya ihnen gerade. »Schokoladenkuchen, Gemüselasagne und das allerbeste
Kartoffelgratin im gesamten Universum.«
    Moryn zog Heather zur Seite.
    »Kommst du nun mit?«, zischte er.
    »Auf die Party?«, fragte sie verdutzt.
    »Nein!« Er riss die Augen auf, was so viel hieß wie: Ich kann jetzt nicht reden – aber du weißt
schon …
    Heather war unschlüssig, was sie sagen sollte. Moryn zog sie
noch weiter von der Gruppe fort und legte den Arm um ihre Schulter. Im Rücken
spürte sie den Blick der anderen, Zalym, Tessya, Tinka …
    »Mein Vater …« Sie hielt inne. Was sollte sie sagen?
    Moryn nickte ernst. »Väter sind manchmal eine Plage. Ich
weiß. Aber du musst dich entscheiden!«
    Wie recht er hatte. Auch ihm war es schwer gefallen, sich
gegen den Willen seines Vaters zu stellen. Vor einem Jahr. Sie erinnerte sich:
Moryn sollte die gefährliche Mission abbrechen, aber er war mit ihr nach Berlin
gegangen.
    Ihr Herz wollte mit den Elben und vor allem mit Moryn
mitgehen. Sie sah zu Boden, damit er nicht in ihren Gedanken und in ihren Augen
lesen konnte. Wenn sie mit ihm ginge, müsste sie ihren Dad und ihre Geschwister
ohne eine vernünftige Erklärung zurücklassen. Konnte sie einfach so gehen?
Verschwinden? Sie würde ihrem Vater fürchterliche Sorgen und Ängste zumuten.
Und ihre Geschwister? Die würden heulen, wenn sie plötzlich nicht mehr da war.
Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie blinzelte. Gütiger Himmel, sie wollte doch
jetzt nicht vor Moryn weinen. Verlegen trat sie von einem Bein aufs andere.
    Nein, es gab keinen vernünftigen Grund, mit den Elben nach
Aion zu gehen. Heather kam zu dem Schluss, dass sie sicherlich keine große Hilfe
gegen die Erdbeben wäre. Und sie würde auch nicht wegen ihrer Elbenmutter
Sylvana gehen.
    Sollte sie sich jetzt für Tellus entscheiden? Oder gegen
alle Vernunft für Aion? Und damit für Moryn? Sie zögerte, obwohl sie die
Antwort bereits kannte.
    Da bemerkte sie, wie ihre Beine und ihre Füße zitterten. Das
Bild mit den Pflastersteinen wackelte hin und her, als schwenkte jemand eine
Kamera. Begann der Schulhof etwa zu schwimmen?
    Ehe Heather begriff was wirklich los war, riss der Boden vor
ihren Augen auf. Es war nur eine schmale, unscheinbare Zickzacklinie. Ganz dünn.
    Knack!
    Der Stein brach einfach entzwei.
    Knack-knack!
    Augenblicklich wusste sie, was es bedeutete. Instinktiv begriffen
es auch die anderen Schüler. Sie schrien und rannten panisch kreuz und quer
über den Schulhof.
    Unter ihren Füßen, irgendwo tief unter der Oberfläche,
krachte das Gestein aufeinander, begleitet von dumpfem Donnern.
    Dann brach das Chaos aus …

GÖTTERWILLE

 

 

25 Entscheide
dich!

 
    D er Boden ruckte und wackelte.
Betonplatten knackten, Pflastersteine hoben und senkten sich, als würden sie
umgepflügt. Das Schulgebäude wankte. Vom Schuldach segelte eine Dachpfanne. Sie
knallte auf die Steine und zerbarst scheppernd in tausend Stücke.
    Heather nahm das alles wie in Zeitlupe wahr. Sie spürte, wie
Moryn schützend seinen Arm um ihre Schulter legte und sie in die Mitte des
Schulhofs zog. Doch dort war es keineswegs sicherer. Der Boden knackte und der
Beton riss unter ihren Füßen auf. Hier und dort lagen plötzlich kleine Hügel
aus weißem Sand und dunkler Erde. Sie schrie und übersprang einen schmalen
Graben. Der

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