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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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zu tun hatten. Doch das
sollten sie erst so spät wie möglich herausfinden. Deshalb verbarg er sich vor
ihnen sehr sorgfältig und kehrte nur für kurze Momente nach Aion zurück. Er
musste verhindern, dass die Elben sich ihm in den Weg stellten.
    Noch immer hatte er nicht genügend Stärke, um die Planeten
auseinander zu brechen. Es reichte höchstens für dramatische Verwüstungen. Bis
er soweit war, seine Pläne auszuführen, würde es noch einige Zeit dauern.
Vielleicht bräuchte er noch einen Monat. Vielleicht auch länger. Ein Jahr? Oder
doch nur ein paar Tage? So genau konnte er das nicht sagen, denn Zeit war für
ihn in der Unterwelt ziemlich unbedeutend gewesen. Hier auf diesem Planeten
hatte er sich noch nicht daran gewöhnt, dass die Zeit mit den Dingen verknüpft
war.
    Jetzt, vorher und
nachher gerieten ihm da schon mal durcheinander.
    Träge räkelte Cabracán sich. Seit gestern hatte er einen
genialen Plan, um sein Vorhaben, die Sprengung von Aion und Tellus, deutlich zu
beschleunigen. Er würde zwischen den Welten Schwingungen aufbauen. Dadurch
schaukelten sie sich in kürzester Zeit hoch, und Krabumm …
    Was war das?
    Irgendjemand kitzelte einen seiner Steine. Da besaß doch
tatsächlich jemand die Frechheit und machte etwas kaputt. Ja, genau, er zerrieb
einen kleinen Stein mit bloßen Händen.
    Augenblicklich war Cabracán hellwach. So eine Frechheit. Der
Kerl sollte nach Aion gehen – wo er hingehörte. Hier auf Tellus hatte er nichts
verloren. Menschen besaßen keine metaphysischen Kräfte mehr, seit sie der
Wissenschaft huldigten. Cabracán überlegte, ob er ein Beben an den Ort des Vergehens
entsenden sollte. Ihm gelüstete, den Frevler mit einem Steinhagel zu bestrafen.
Er zuckte einmal kräftig mit einem seiner Dämonententakel und ließ den Felsen
erzittern. Dann entschied er anders.
    Wer auch immer der
Kerl ist, er ist ein Zerstörer. Lächerlich schwach zwar, aber ein Zerstörer! Und
damit ein Verbündeter.

24 Blaue
Pferde

 
    I n der letzten Woche vor den
Ferien hatte ihre Klasse Hofdienst. Heather fegte die goldenen Blätter in einer
Ecke des Schulhofs zusammen. Sie blieb stehen und zupfte gedankenverloren ein
gesplittertes Stück Holz vom Besenstiel.
    Am Morgen hatte der Kinderarzt angerufen, weil endlich die
Blutwerte ihres Bruders vorlagen. Das Labor hatte nichts gefunden. Der Arzt
sagte, die Iris sei nur besonders klar und je nach Lichteinfall leuchtete sie
intensiver. »Manchmal scheint die Iris grün, wenn das Auge gut durchblutet ist«,
hatte er erklärt.
    Heather war froh, dass ihr Vater damals auf Dienstreise
gewesen war. Als er endlich zurückkam, hatte sich die Augenfarbe ihres Bruders längst
wieder normalisiert. Demnächst würde Selma noch blaue Pferde sehen, hatte er
lachend zu der Sache gesagt.
    Ihr Bruder schwieg zu allem eisern. Einmal sagte er, er habe
Kekse gegessen. Aber niemand glaubte, dass es daran gelegen hatte.
    »Kommst du denn nun in den Herbstferien mit?«, fragte Tessya
und riss Heather aus den Gedanken.
    »Ich weiß nicht«, wich sie aus, obwohl die Antwort »nein«
hätte lauten müssen. Niemals würde ihr Vater sie einfach irgendwohin gehen
lassen. Was sollte sie ihm sagen? Ihm, der jede Flunkerei bereits auf zehn
Meilen gegen den Wind witterte.
    Wir wollen irgendwo im
Wald zelten … wir machen eine Campingtour …, wir fahren zu einem
Schaustellertreffen …
    Nein, das brauchte sie gar nicht erst zu probieren.
    Und die Wahrheit? Ging auch nicht.
    Meine Freunde sind
Elben und wollen in den Herbstferien zurück nach Aion …
    Im Geiste sah sie ihren Dad vor sich – Rumpelstilzchen war
ein harmloser Zwerg dagegen.
    Wie sollte sie sich nur entscheiden? Die Beben nahmen zu.
Mittlerweile wurden auch die Wissenschaftler auf das Phänomen aufmerksam. Die
Eschbacher Klippen waren seit Sonntag mit rotweißem Band abgesperrt.
    Bei Lichte betrachtet sah Heather nicht einmal einen Sinn
darin, nach Aion zu gehen. Sie hatte keine übernatürlichen Kräfte. Es gab
nichts, was sie hätte tun können. Als Moryn Layscha getreten hatte und dann so
plötzlich nach Aion verschwunden war, da hatte sie den Entschluss gefasst, ihm
nicht zu folgen. Sie hatte in ihr Kissen geweint und sich entschieden, ihm
nicht nachzulaufen. Doch dann hatten sie sich wieder vertragen und jetzt waren
ihre Gefühle für Moryn übermächtig geworden.
    »Also? Kommst du mit?«, fragte Tessya erneut.
    »Ich handle mir einen Mordsärger ein!«, wich sie aus und
spähte zur Treppe. Es hatte vor

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