Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
Haut
über der roten Wunde. Die Heilerin legte etwas Silbriges darüber, dann verband
sie den Arm.
    Sie fühlte seine Stirn und nickte zufrieden. »Der Schock ist
überstanden. Dein Körper hat das Gift verarbeitet, das Fieber fällt. Ich lasse
dir etwas zu Essen bringen. Morgen bist du wieder fit.«
    Layla ging zu Heather, die auf einem Sessel saß. »Du siehst
erschöpft aus. Ist dir übel?«
    »Nein, warum sollte mir …?«
    »Manche erwischt die Schaukelkrankheit nach einem Wechsel
zwischen den Welten.«
    »Ach das. Ich war doch extra deshalb am Fluss Querre.«
    »Schön. Wenn es dir gut geht, dann bringe ich dir ebenfalls
etwas zu essen.«
    Sie verließ den Raum.
    Kaum war sie weg, erschien Moryns Vater in der Tür. Er war
so groß, dass seine Gestalt den gesamten Durchgang einnahm. Lange schwarze
Haare und eine dunkle Tunika verstärkten seine imposante Persönlichkeit.
    Heather erinnerte sich an die erste Begegnung mit Moryns
Vater vor über einem Jahr. Karyll van Ozyen hatte auch damals schon sehr
einschüchternd auf sie gewirkt. Das lag nicht nur an seiner Gestalt, sondern vor
allem auch an seiner strengen Miene.
    Er trat an Moryns Bett. »Junge, bist du in Ordnung?«, fragte
er leise.
    »Ja, morgen kann ich schon wieder klettern.«
    »Schon dich!«, sagte er und machte ein düsteres Gesicht.
    »Dad, dafür ist keine Zeit.«
    »Dann nimm sie dir gefälligst! Niemandem ist gedient, wenn
du dein Leben riskierst.« Er blickte Heather mit undurchsichtiger Miene an.
Seine leuchtenden, blauschwarzen Augen schienen sie regelrecht zu durchbohren.
Sie fühlte sich plötzlich schuldig, obwohl es Moryns Idee gewesen war, zu dem
Bachlauf zu gehen.
    »Heather, würdest du mich und meinen Sohn bitte für einen
Moment allein lassen. Wir haben etwas zu bereden.«
    Heather erhob sich vom Sessel. Sie spürte, wie ihr das Blut
ins Gesicht schoss. »Ja. Entschuldigung«, murmelte sie und verließ fluchtartig
den Raum. Hinter der Tür erhob sich sofort Zalym von einem Stuhl und kam ihr
entgegen.
    »Hehe, nicht weglaufen!«, rief die Medizinfrau, die Moryn
versorgt hatte. »Heather, ich will dich auch noch untersuchen.«
    »Mir fehlt aber nichts.«
    »Du könntest einen Schock haben. Manchmal spielt der Körper
verrückt, wenn man etwas Schlimmes gesehen hat.«
    »Nein, wirklich nicht.«
    Zalym zog sie mit sich fort. Sie verließen den Baum.
    »Lass mich raten«, sagte Zalym und grinste. »Moryns Vater hat
dir Angst eingejagt.«
    »Schlimmer noch.« Heather fasste sich an die glühenden
Wangen. »Er hat mich rausgeworfen.«
    »Oha.« Er hob eine Augenbraue. »Dann hatte er etwas
Dringendes mit ihm zu besprechen.«
    »Vielleicht mag er mich auch nicht, weil ich ein Mensch
bin.«
    »Ach, das bildest du dir nur ein.«
    »Ich glaube nicht. Ich glaube, er verachtet die Menschen.
Von Moryn weiß ich, was damals mit seiner Frau passiert ist.«
    Zalym drehte überrascht den Kopf. »Du sprichst auf die
Liaison mit dem General an?«
    »Ja. Du wusstest davon?«
    »Hier im Ort hat es sich herumgesprochen.«
      »Es würde mich nicht
wundern, wenn er alle Menschen deswegen hasst. Und Moryn konnte mich am Anfang
auch nicht leiden.«
    »Nicht doch.« Zalym berührte sie freundschaftlich an der
Schulter. »Er war misstrauisch. Das waren wir alle.«
    »Aber Moryn war ganz besonders abweisend.« Sie schluckte bei
der Erinnerung daran, wie verachtend er sie bei ihrem ersten Treffen angesehen
hatte. »Was glaubst du, was die beiden jetzt bereden?«
    »Das ist eigentlich ein offenes Geheimnis«, antwortete Zalym.
    Überrascht blieb Heather stehen und hob den Kopf. »Was
denn?«
    »Layscha ist zurück. Moryns Mutter.«
    »Hat sie ihre Gestalt zurück?«
    »Nein. Die Katze kam schwerverletzt hier an. Sie wurde bei
dem Erdbeben von einem herabstürzenden Stein getroffen. Nun liegt sie bei Maya
Elda im heiligen Berg. Sie müssen abwarten, ob sich das Tier noch einmal
erholt. Vorher findet der Transformationsprozess nicht statt.«
    »Und wenn sie stirbt?«
    »Dann ist Layscha frei und darf in ihren Körper zurück.
Allerdings dauert es danach noch mindestens drei Wochen, bis sie wieder ein
paar Schritte gehen kann. Ihre erschlafften Muskeln müssen aufgebaut werden. Es
ist so, als hätte sie lange im Koma gelegen.«
    »Das klingt ganz schön brutal.«
    Zalym nickte. »Ist echt ne harte Strafe.«
    »Was wird dann aus Moryns Mutter? Ich meine, wenn sie wieder
da ist.«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich vermute, darüber reden
die beiden jetzt.« Er

Weitere Kostenlose Bücher