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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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die hoffentlich bald bei Pedras in Sicherheit war – sein
Mentor hatte Fähigkeiten, von denen er nur träumen konnte.
    Maya Eldas Felsen schienen ihn zu rufen: Eile dich!
    Der Körper seiner Mutter lag dort in einer der Höhlen. Er
befand sich an einem Ort, an dem die Zeit nahezu stillstand. Siebenmal hatte
Layscha den aufgebrauchten Katzenkörper zurück zu den Felsen geschleppt. Jedes
Mal hatte sie einen neuen bekommen. Nun sollte sie bald ihre elbische Gestalt
zurückerhalten. Die Strafe war abgegolten. Die Katzen bekamen ihre Belohnung.
Und manchmal wurden sie auch wiedergeboren. Sie tauchten eines Tages in den
Tempeln auf …
    Moryn lief quer zwischen Himbeerbüschen und Wildrosenhecken
hindurch, um den schlängelnden, steil ansteigenden Pfad abzukürzen.
    Er blieb an dornigen Ästen hängen. Die Hose riss an mehreren
Stellen in Fetzen. Blut tropfte von seinen Beinen, die Haut brannte, aber er
nahm den Schmerz kaum wahr. Das Adrenalin in seinem Blut wirkte.
    Dann erreichte er wieder den Pfad. Geröll lag auf dem Weg
und mit jedem Rucken des Bodens geriet der Schotter ins Rutschen. Eine
Druckwelle, wie von einer Detonation, erfasste ihn. Er blieb stehen und zählte:
»Eins, zwei, drei.«
    Die Welle war vorbei und der Luftdruck normalisierte sich
wieder. Raben und Krähen stoben ziellos kreischend in wirren Formationen über
dem Himmel hin und her. Wolken schoben sich vor die Sonne. Wie aus dem Nichts
prasselten plötzlich faustgroße Hagelkörner auf ihn herab. Er hielt schützend
die Arme über den Kopf und sprintete vorwärts.
    Erneut ruckte der Boden. Eine weitere Druckwelle erfasste
ihn. Abermals blieb er stehen, zählte, lief weiter, blieb stehen …
    »Das ist das Ende!«, schrie Heather hinter ihm.
    Er zuckte zusammen. Sie?
    Nicht umdrehen!
    Verdammt! Warum war
sie nicht zu Pedras gelaufen? Warum konnte sie nicht einmal auf ihn hören? Sein Ende
stand bevor, wenn er jetzt etwas falsch machte. Ihr durfte nichts passieren. Das durfte einfach nicht geschehen.
    Ein Hund bellte im Tal. Jetzt sah er sich doch um. Er zwang
sich dazu, an Heather vorbeizusehen. Sie war japsend auf die Knie gesackt und
hielt die Hände über dem Kopf, um sich vor dem Hagel zu schützen. Weiter unten,
dort wo die Wiesen lagen, liefen Zalym und Nelly.
    Wo war dann Aarab? Hastig spähte er über das steil
abfallende Gelände. Da sah er Aarab auch schon auf dem Pfad, der zu Mayas Berg
heraufführte. Niemand konnte so schnell laufen wie der Junge aus Port Olva.
    Moryn war erleichtert. Sein Freund in der Nähe. Nicht Heather, sondern Aarab. Dann konnte
ihm nichts passieren . Vielleicht
entsprangen all seine Träume und bösen Ahnungen nicht der Wirklichkeit.
    Noch einmal blickte er sich nach Heather um. Sie war
zurückgefallen, hockte erschöpft auf den Knien.
    »Kehr um!«, schrie er ihr zu.
    Bald erreichte er den Eingang am Zeremonienfelsen. Er hob
die Hand und das steinerne Tor sprang auf. Den Weg zu den Höhlen kannte er,
denn er konnte die Formation der Steine erspüren. Obwohl er hier noch nie
gewesen war, wusste er, wo die Gänge lagen. Er sah sie einfach. Und er sah noch
etwas: Lava!
    Es ging bergab, immer tiefer in den Felsen hinein. Er nahm
einen Nebengang und blickte in zwei kleine Höhlen. Darin lagen steinerne
Artefakte. Sonst nichts. Also tiefer in
den Berg, entschied er und kehrte zum Hauptweg zurück.
    Hinter sich hörte er jemanden erschöpft durchatmen. Es war
nicht Heather. Das Schnauben klang dunkel, männlich. Außerdem war sie nicht so
schnell, er hatte sie am Berg abgehängt. Besser wäre, sie bliebe auch dort.
    Er sah sich um, bevor er in einen weiteren Gang abbog. Aarab! Verdammt schnell. Moryn lächelte.
    Dann gab es einen gewaltigen Ruck durch den Felsen. Jeder,
der halbwegs bei Verstand war, hätte spätestens jetzt den Weg nach Draußen
gesucht. Nur nicht Moryn …
    Hinter ihm krachte ein Fels zu Boden. Steine und Geröll
rutschten hinterher.
    Aarab fluchte: »Verdammt!« Und hustete.
    »Bist du okay?«, rief Moryn.
    Sein Freund befand sich hinter dem verschütteten Durchgang.
Er grummelte irgendetwas, das er nicht verstand. Es klang eher wütend und nicht
nach Schmerz.
    Erleichtert lief Moryn ein paar Meter weiter. Hitze schlug
ihm plötzlich entgegen. Er ahnte, was er gleich sehen würde und stoppte abrupt
– keinen Meter zu spät. Vor ihm brach der Boden ins Nichts ab. Hinter dem
Krater erstreckte sich eine Höhle, so groß wie ein Haus. Unten, in etwa hundert
Metern Tiefe, wälzte sich ein

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