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Welt im Fels

Welt im Fels

Titel: Welt im Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Chimal achtete nicht auf ihre Rufe und rannte in entgegengesetzter Richtung zu dem Tunnel, der zur Luftanlage führte.
    Das Gleis war leer. Kein Wagen war in Sicht.
    Sollte er laufen? Er würde Stunden brauchen, um den Weg durch den Tunnel zurückzulegen, denn er erstreckte sich über die ganze Länge des Tales. Und wenn sie einen Wagen hinter ihm herschickten, hätte er keine Fluchtmöglichkeit. Er brauchte selbst einen Wagen – aber konnte er einen rufen? Wenn alle Beobachter schon alarmiert waren, ging er ihnen damit in die Falle. Er mußte sich schnell entschließen. Es war eher anzunehmen, daß die Leute nicht informiert waren; das war nicht des Chefobservators Art. Er wandte sich an den Sprechapparat an der Wand.
    »Hier spricht Chimal, der Erste Ankömmling. Ich brauche sofort einen Wagen auf Station 187.« Der Lautsprecher brummte einen Augenblick leise, dann meldete sich eine Stimme.
    »Wie du befiehlst. Er wird in wenigen Minuten bei dir sein.«
    Konnte er sich darauf verlassen? Oder würde der Mann es den Observatoren melden? Chimal ging erregt auf und ab. Es waren nur etwa fünf Minuten vergangen, als der Wagen auftauchte, aber es schien ihm, als sei eine Ewigkeit vergangen.
    »Darf ich dich fahren?« fragte der Mann.
    »Nein, das kann ich selbst.«
    Der Fahrer stieg aus und verbeugte sich respektvoll, als der Wagen abfuhr. Der Weg war frei. Selbst wenn der Mann ihn meldete, hatte Chimal einen klaren Vorsprung. Wenn er seine Verfolger hinter sich ließ und schnell arbeitete, konnte er durchführen, was er sich vorgenommen hatte, bevor sie ihn eingeholt hatten.
    Als der Wagen am Ende des Tunnels zum Stehen kam, sprang Chimal ab und hatte jeden Schritt seines Handelns bedacht. Zuerst das Handbuch. Es lag noch dort, wo er es hingelegt hatte. Es war sonst niemand hier, also hatte der neue Wart seinen Posten noch nicht angetreten. Um so besser. Er mußte das richtige Diagramm suchen, und dann die Nummern des Teils. Er ging ins Lager, während er las. Dort lagen sie, die Anzeigegeräte und die mechanischen Betätigungselemente für das Pult. Mehr als zehn von jedem. Der Große Planer hat gut geplant und für jeden Eventualfall mehrfach vorgesorgt. Aber Er hatte nicht an Sabotage gedacht. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme nahm Chimal die Ersatzteile heraus und brachte sie in ein anderes Lager, wo er sie hinter einem Stapel von dicken Rohren versteckte.
    Er suchte sich einen großen Schraubenschlüssel und ging zurück in den Überwachungsraum. Er blieb vor der Schalttafel stehen und holte aus. Das Manometer zuerst. Er schwang den Schraubenschlüssel und ließ ihn niedersausen.
    Sofort leuchteten überall rote Blinklichter auf, und eine Sirene begann ohrenbetäubend zu heulen. Eine Stimme brüllte aus dem Lautsprecher:
    »AUFHÖREN! SOFORT AUFHÖREN! DU BESCHÄDIGST DIE ANLAGE! DIES IST EINE LETZTE WARNUNG!«
    Blinklichter und Warnrufe würden ihn nicht aufhalten. Er ließ den Schraubenschlüssel noch einmal auf dieselbe Stelle niedersausen. Im selben Moment öffnete sich an der Wand über ihm eine Metallklappe. Ein Lasergewehr schwenkte heraus und begann zu feuern. Der dünne grüne Flammenstrahl beschrieb einen Bogen vor dem Steuerpult.
    Chimal warf sich zur Seite, aber nicht schnell genug. Der Strahl traf seine linke Seite, seinen Arm und sein Bein, brannte im Nu durch die Kleider und tief ins Fleisch. Er stürzte zu Boden, beinahe bewußtlos vor Schreck und Schmerzen.
    Der Große Planer hatte also doch an alles gedacht, sogar an die Möglichkeit von Sabotage, erkannte Chimal. Nun war es zu spät.
    Als die Observatoren hereingeeilt kamen, fanden sie ihn vor Schmerzen zusammengekrümmt. Er hatte sich in eine Ecke geschleppt und eine Blutspur zog sich über den Boden. Chimal öffnete den Mund um ihnen etwas zu sagen, aber der Chefobservator winkte und trat zur Seite. Ein Mann mit einem Tank auf dem Rücken und einem pistolenähnlichen Gerät in der Hand trat vor und zog den Abzug. Eine Gaswolke hüllte Chimal ein, und sein Kopf sank auf den Steinboden.
     
5.
     
    Während er bewußtlos war, versorgten ihn die Maschinen. Die Observatoren entkleideten ihn und legten ihn in einen Trog auf dem Tisch. Sie gaben dem Analysator eine Beschreibung der Verletzungen ein und ließen ihn dann selbst entscheiden. Nach dieser Einleitung verlief die ganze Operation automatisch.
    Röntgenaufnahmen wurden gemacht, während Blutdruck, Temperatur und alle anderen wichtigen Daten registriert wurden. Die Blutgerinnung fördernder

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