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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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Aber die Freude über den Ärger des Monstrums überwog. „Vielen Dank für ihre Auskunft“, sagte er übertrieben freundlich und hoffte, Monstrum damit noch mehr zu treffen. Er hatte die Rufnummer von Hornbrille und nebenbei dieses arrogante Monstrum irgendwo in seinen innersten Gefühlseletronen getroffen. Unbeabsichtigt zwar, aber immerhin. Zwei Pluspunkte an diesem beschissenen Tag. Im Gefühl des Sieges wollte er gerade auflegen, als sich Monstrum wieder meldete. Seine Stimme war so kühl, dass man Spinat damit hätte schockfrosten können. „Ach übrigens. Das elektronische Sekretariat hatte mir noch mitgeteilt, dass Hornbrille einen Außentermin hat und deshalb nicht zu erreichen ist. Für niemanden. Vielleicht am späten Nachmittag wieder. Vielleicht aber auch gar nicht. Schönen Tag noch.“
    Ein Knacken in der Leitung. Monstrum hatte das Gespräch beendet. Max starrte auf den Hörer.
    „Treffer! Schiff versenkt!“, schrien seine Stimmen und die ausgelassene Stimmung in der Kantine hatte ihren Höhepunkt erreicht.
    Max schüttelte seine Verwirrung ab. Er musste zu Hornbrille. Ihn zur Rede stellen. Das stand fest. Und Erika hatte auch ein Recht darauf zu erfahren, wie tot sie doch war. Am Besten aus dem Mund von Hornbrille. Wie der sich winden würde. Und wie sie dann wüsste, wie sie damit umgehen würde.
    Mit Hornbrille.
    Und mit der Situation.
    Das war jetzt die einzige noch verbleibende Lösung. Sie mussten zusammen zu Hornbrille und diesen unglücklichen Zustand des Tot-Seins umgehend ändern. Max hielt ein vorbeifahrendes Taxi an. Er stieg ein und freute sich Bruce zu sehen. Das erleichterte die Sache etwas, denn Max wusste immer noch nicht, wo er wohnte. „War ja klar“, sagte Chefstimme resigniert. „Wie heute morgen“, sagte Max. Bruce nickte nur und fuhr los. Norbert das Navi flüsterte: „Hey, hab ein Auge auf den Typ, ok? Ich weiß nicht warum, aber der ist mir irgendwie nicht geheuer.“ Nach einer kurzen Pause ergänzte Norbert: „Und Übergewicht hat er auch.“

DAS LEBEN, DAS UNIVERSUM UND FAST DER GANZE REST
     
     
    A
    n der Wohnung angekommen sagte Bruce „Das macht…“ als  Max schon aus dem Taxi stürmte. Er drehte sich kurz zu Bruce, zeigte mit dem Finger auf  ihn und brüllte „Warten!“ Bruce blickte Max ungläubig hinterher als dieser auf die Haustür zustürmte. „Der sacklederne Dingens reihert… reihert… Ach, was weiß ich! Auf  jeden Fall reihert er auf die Autobahn!“, schrie er die Tür an. Die Tür tat so, als hätte sie ihn nicht gehört und wirkte sehr verschlossen. „Bist du taub? Dieses Sackgesicht reihert auf die Autobahn! Jetzt mach schon endlich auf!“ Max trat gegen die Tür um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. „Damit tust du dir nur selbst weh“, meinte Mutter trocken. „Das weiß ich selbst!“, rief Max aus und trat zum Beweis ein zweites Mal zu. „Versuch es doch mal mit ‚Sesam öffne dich’“, höhnte die Chefstimme, die neben Mutter stand und teilnahmslos das Geschehen auf dem Monitor beobachtete. „Sesam öffne dich! Was Schwachsinnigeres ist dir nicht eingefallen?“, blökte Max, der sich jetzt am Türrahmen festhielt um den schmerzenden Fuß zu reiben. In diesem Moment schwang die Tür auf und Max verlor das Gleichgewicht. Während er nach vorne stolpernd und händeringend den Flur betrat und versuchte, wieder eine aufrechte Position einzunehmen, begrüßte ihn das Haus mit einem frostigen „Willkommen, Bewohner“. Max hätte schwören können, noch ein kurz unter der Hörschwelle geflüstertes ‚Idiot’ vernommen zu haben. „Dabei hatte Peda ihm doch erklärt, wie so ein Stifiko-Interface funktioniert. Die Stimme in Verbindung mit dem Fingerabdruck öffnet die Tür. Herrgott, das hab ich ja verstanden!“, sagte Mutter. „Ich weiß“, antwortete Chefstimme abwesend. „Ich weiß. Aber was soll man machen?“, fragte sie und zuckte mit den Schultern. „Man kann nur mit den Frauen tanzen, die da sind.“
    Max stürmte durch den Flur. „Erika?“, rief er. „Erika? Wo bist du?“ „Hach, Erika…“, seufzte der Romantische in ihm. „Ich bin hier“, kam es vergnügt aus dem Wohnzimmer. Max eilte zu ihr und blieb abrupt stehen. Sie saß im Sessel und blätterte grinsend in einer Zeitschrift, ohne sie wirklich zu lesen. Ihre Wut auf ihn war offensichtlich verflogen und der Grund dafür stand am Schrank und wischte missmutig Staub. Peda hatte sich dazu eine bestickte weiße Schürze umgebunden und seine Haare

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