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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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ihrer bisherigen. Das hatte ich doch eben schon erklärt!“ Er wunderte sich über die Begriffsstutzigkeit von Max. Für ihn war alles sonnenklar. „Im Grunde genommen ein ganz simpler Vorgang“, sagte er. „Nur bei Übergewicht kann es in seltenen Fällen zu leichten Irritationen kommen“, ergänzte er etwas leiser.
„Ich habe kein…!“, setzte Max an. Hornbrille sah ihn skeptisch an. „Ich hab doch kein…“, wandte er sich an Erika, die lediglich eine Augenbraue hob. „Also gut, vielleicht gibt es hier und da ein paar kleinere Stellen mit…“ Er brach ab, weil er spürte, dass es Wichtigeres gab. „Was passiert eigentlich mit mir in meiner alten Welt?“
    „Sie existieren dort nicht mehr. Sie sind ja jetzt hier. Lediglich die Bausteine bleiben zurück, die sich wieder nach und nach trennen und mit anderen zu was Neuem zusammengesetzt werden können.“
„Wie einem Baum?“
„Zum Beispiel.“
„Oder einem Wurm…“, gab Erika zu bedenken.
„Oder das“, stimmte Hornbrille fröhlich zu und ergänzte: „Oder eine Kakerlake...“
„Oder das“, murmelte Max.
„…oder  ein Mistkäfer…“
„Oder so was...“
„…oder ein Bandwurm…“
„Jaaaa, gut!“
„…oder…“
„Ich hab’s verstanden!“
Hornbrille geriet ins Schwärmen. „Oder gar das Bakterium Yersinia pestis ist möglich! Alles ist möglich! Weil alles in jeder Welt aus diesen Bausteinen besteht!“
„…das Bakterium Yersinia pestis?“, wiederholte Max.
„Der Pesterreger“, antwortete Erika ungerührt.
„Na toll…“
    Max rieb sich die Stirn und versuchte seine Gedanken zu ordnen. In seinem Kopf schwirrte es wie in einem Ameisennest. Alle Stimmen sprachen wild durcheinander. Gedankenfetzen bahnten sich ihren Weg durch die Menge. Jede Stimme versuchte, überall gleichzeitig zu sein. Die Kantine glich jetzt dem Innern der Titanic, die bereits in bedrohliche Schieflage geraten war. Da spürte er, wie Erika ihn vorsichtig an der Hand berührte und sich zu ihm beugte. Ihre Wut war verschwunden und in ihren Worten schwang Verständnis. „Ich musste das auch erst mal verdauen“, flüsterte sie leise. „Aber mit der Zeit ist es gar nicht so schlecht. Wirst sehen.“ Max schaute in ihr Gesicht. Sie lächelte aufmunternd und drückte fester seine Hand.
    „Glaubst du wirklich?“, fragte er sie.
„Ja. Zusammen schaffen wir das.“
    Max empfand plötzlich einen tiefen Moment der Ruhe. Das Chaos in seinem Kopf hatte abrupt aufgehört und die Stimmen hielten ihren Atem an.
    „Und was hast du auch verloren, Max? In deiner alten Welt hattest du doch sowieso keine Freunde“, gab Hornbrille fröhlich zu bedenken. „Deine Eltern sind tot und wegen deiner sozialen Phobie hattest du nie eine Freundin geschweige denn eine Frau oder andere tiefere Freundschaften. Du warst immer ein absoluter Einzelgänger. Da merkst du den Unterschied zu hier doch gar nicht. Und vermissen tut dich auch keiner. Du siehst, wir haben uns schon genau überlegt, wen wir rüberholen.“ Hornbrille hoffte, mit dieser logischen Erklärung Erika zu unterstützen und das Wohlbefinden von Max in der neuen Welt zu stärken. 
    Beide sahen ihn stumm an.
    „Was ist?“, fragte er ratlos.
„Das war jetzt nicht sehr hilfreich“, antwortete Erika.
„Ich verstehe nicht ganz…“
„Ja, das glaube ich auch“, entgegnete Erika vielsagend. Dann wandte sie sich an Max: „Was hältst du davon: Wir gehen nach Hause und kochen uns erst mal eine schöne Tasse Kaffee. Dann setzen wir uns auf die Terrasse und unterhalten uns darüber. Klingt das gut?“
„Das klingt… traumhaft“, antwortete Max.
„Dann komm.“ Sie stand auf und ging zur Tür. Max folgte ihr. Plötzlich blieb sie stehen und wandte sich an Hornbrille: „Und wieso können sie eigentlich meine Brüste sehen, verdammt noch mal?!?“
    Sie entrissen Peda der Kaffeemaschine und stießen draußen wieder auf Bruce, der sie heimfuhr. Er schien sich zu ihrem persönlichen Chauffeur zu entwickeln.
    ---
    Es war bereits Abend geworden als sie immer noch auf ihrer Terrasse saßen und nun schweigend zur Sonne sahen, die langsam den Horizont berührte. Sie hatten zuvor lange über ihr bisheriges Leben geredet und darüber, was sich ihnen für fantastische Möglichkeiten in dieser Welt boten, sobald man die Tatsache verkraftet hatte, dass man im klassischen Sinne tot war. Max fand immer mehr Gefallen an seiner Aufgabe als Weltentester. Hornbrille hatte ihnen bereits eine erste Testreihe in Aussicht gestellt. Aber

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