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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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unendlichen Weite zwischen den Sternen. Dieses friedliche Kohlfeld, zu dem sie alle gekommen waren, um einen Tod zu teilen, der normalerweise für die Sterne reserviert war, hatte sie auf diesen Gedanken gebracht.
    Und das seltsame Familiengefühl, das sie nun empfand, weil sie verantwortlich für all diese Hunderte von Brüdern, Schwestern und Kindern war. Ohne große Worte hatte sie eine Mutterschaft für die Föderation und die Enterprise aufgegeben (zur großen Enttäuschung ihrer Familie), und nun bemutterte sie die ganze Brut des Schiffes.
    Sie erinnerte sich an eine Geschichte, die sie von der Schwester ihrer Urgroßmutter gehört hatte.
     
    Der erste Mann und die erste Frau lebten glücklich im Himmel.
    Eines Tages eröffnete ihnen Gott, daß er sie auf die Erde schicken würde, und fragte sie, ob sie das Schicksal des Mondes oder das einer Banane verzögen.
    Sie wußten es nicht.
    Er erklärte es ihnen folgendermaßen: »Der Mond nimmt zu, dann ab, dann stirbt er. Aber er kommt immer wieder.
    Die Banane schickt während ihres Lebens Schößlinge aus, die sie begleiten, während sie wächst und allmählich ihrem Lebensende entgegensieht, und die sie umgeben, wenn sie stirbt. Und sie stirbt für immer, aber ihre Kinder leben.«
    »So können wir also immer neugeboren werden«, sagten sie. »Aber wir würden allein leben und sterben. Oder wir können unser Leben mit unseren Kindern teilen, doch dann sterben wir einmal.«
    »Ihr könnt wählen«, sagte Gott.
    »Was ist besser?« fragten sie ihn.
    »Ich will es euch nicht verraten. Alle Tiere haben die gleiche Weise gewählt. Da ihr meine Auserwählten seid, wartete ich mit euch bis zuletzt.«
    »Welche Weise haben die Tiere gewählt?«
    Gott lachte. »Auch das werde ich euch nicht verraten.«
    Der Mann wollte ein Leben wie der Mond, und er argumentierte mit dem Kopf und seinen Ängsten. Die Frau wollte ein Leben wie die Banane, sie argumentierte mit ihrem Schoß und ihren Hoffnungen. Der Mann benutzte Worte, die Frau nicht: so gaben sie uns Leben – und Tod.
     
    Ihre Urgroßmutter wäre nicht verwundert gewesen, wenn sie von den Chatalia gehört hätte, dachte Uhura. Sie waren eben Menschen, die das Schicksal des Mondes vorgezogen hatten.
     

 
11.
     
    Sie waren nur noch wenige Minuten von der Insel entfernt. »Ich glaube, wir sollten lieber unsere Stiefel anziehen«, sagte Kirk. Er wand seinen rechten Arm aus dem Flügel und tastete nach den Stiefeln, die am Rücken im Gürtel steckten. »Können wir ohne die Fußflügel überhaupt noch segeln, Fähnrich?«
    »Sie können sich in der Luft halten«, erwiderte Park. »Nur steuern läßt es sich ohne sie schlecht.«
    »Zu gut zielen und feuern kann man auch nicht«, brummte Wilson, »außer wir geben die Flügel ganz auf.«
    »Stimmt«, pflichtete ihm Larousse bei. »Aber sie werden uns ohnehin gleich entwaffnen, wenn wir landen.«
    »Oder es zumindest versuchen.«
    »Wir müssen unsere Lage genau abwägen«, sagte Kirk. »Wenn wir Scotty noch hätten, der uns mit den Transportern aushelfen könnte, wäre es nicht schlimm, die Waffen auszuhändigen. Aber wir werden keinen Ersatz mehr für sie bekommen.«
    »Wenn sie Menschen wären, würde ich sagen, übergeben wir sie ihnen und vertrauen darauf, daß ihre Neugier uns zumindest noch eine Weile am Leben erhält. Aber ich bin mir gar nicht so sicher, daß sie so etwas wie Neugier überhaupt kennen.«
    »Und sie sind schnell mit dem Tod für ihre eigenen Leute da«, fügte Park hinzu.
    »Wartet!« rief Wilson. »Zwei von uns haben noch je zwei Waffen, seit man uns die Phasergewehre herunterbeamte. Ich kann den Handphaser in meinem Stiefelschaft verstecken und die größere Waffe abgeben. Moore, haben Sie Ihren Phaser noch?«
    Moore lächelte unschuldsvoll. »Längst gut versteckt, Sir.«
    »Also lassen wir die Dinge an uns herankommen«, riet Kirk. »Wenn es so aussieht, als beabsichtigten sie, uns sofort umzubringen, dann halten wir sie uns vom Leib, solange die Phaserkristalle mitmachen.« Alle wußten, aber keiner wies darauf hin, daß die Kristalle höchstwahrscheinlich die Bewohner des Planetoiden überdauern würden. »Wenn sie mit uns reden wollen, doch darauf bestehen, daß wir ihnen die Waffen aushändigen, geben wir ihnen alle, außer den beiden versteckten.«
    »Drei, Sir«, warf Park ein. »Mr. Scott bestand darauf, daß ich eine ›Rückversicherung‹ mitnehme.« Die kleine Waffe war um ihren Unterarm geschnallt, der Ärmel der Bluse verbarg sie.

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