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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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sie noch nie miteinander umgegangen. Er hoffte, an diesem Tag nicht nur das Eis des Tümpels zerbrochen zu haben.
     

     

DIE WAHRE BESTIMMUNG
     

    Mond 1 Jahr 3737
    Winter
    Uralt-Wald, Cytria
    Mit jedem Schritt, den sie tiefer in den Wald vordrangen, wuchs seine Unsicherheit. Waren sie auf dem richtigen Weg? Würde es ihm gelingen, die Lichtung zu finden? Gerne hätte er seine Unwissenheit gebeichtet, doch er wollte die entspanntere Stimmung zwischen ihnen nicht zerstören. Noch war ihre Annäherung zu frisch, um sie mit der Aufdeckung einer Lüge zu belasten.
    „ Was ist los?“
    Hatte Ihel ihm seine Grübeleien etwa angesehen? Konnte er sie wirklich weiter belügen?
    „ Ich muss Euch etwas beichten.“
    Sie schaute ihn fragend an.
    „ Ich habe gelogen, als ich sagte, ich war schon einmal auf der Lichtung. In Wirklichkeit weiß ich nur ungefähr, wo sie liegt. Bitte verzeiht mir. Ich brauchte die Arbeit so dringend, dass ich mir die Wahrheit nicht erlauben konnte.“
    Er hatte erwartet, dass sie ärgerlich sein würde oder enttäuscht, stattdessen wirkte sie verzagt. Sie fragte: „Werdet Ihr den Weg dahin dennoch finden?“
    „ Ja, auch wenn es vielleicht etwas länger dauert.“
    „ Gut.“
    Mehr sagte sie nicht. Dass sie ihm so sehr vertraute, hätte er nicht für möglich gehalten. Umso mehr hoffte er, dass er ihr Vertrauen nicht würde enttäuschen müssen.
     

    Waylen kannte den Weg nicht, im ersten Moment hatte ihr dies Angst gemacht. Dann aber hatte Zuversicht sie durchströmt, deren Quelle nicht sie selbst war. Es waren offenbar die Götter, die ihr dieses Gefühl geschickt hatten. Wenn sie ihre Unternehmung guthießen, würden sie ihr auch den rechten Weg weisen. Von da ab hielt sie Ausschau nach Zeichen der Götter und der Wald erstrahlte in einem ganz neuen Licht. Es waren nicht länger die kalten Farben des Winters, die das Bild bestimmten, vielmehr ein warmes Leuchten. Selbst wenn der Himmel wolkenverhangen war, strahlte alles, als sei es in das belebende Licht der Sonne getaucht.
    Sobald Ihel sich dieser Veränderung gewahr wurde, übernahm sie, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, die Führung. Stets lenkte sie ihre Schritte in die Richtung, in der das Leuchten am stärksten war. Ob Waylen es auch wahrnehmen konnte?
     

    Täuschte er sich oder schritt Ihel noch zielstrebiger und rascher voran als gewöhnlich? Welch ungewöhnliche Reaktion, eingedenk der Tatsache, dass er ihr erst vor Kurzem eröffnet hatte, den Weg nicht so genau zu kennen. Fast war es, als wolle sie seine Unsicherheit durch ihr forsches Verhalten wettmachen. Nun, ihm sollte es recht sein. Solange er nicht das Gefühl hätte, fehlzugehen, würde er sie gewähren lassen.
    Als sie am Abend das Feuer entzündet hatten, konnte er sich seiner Neugeier nicht mehr erwehren. „Ihel, darf ich Euch etwas fragen?“
    Sie nickte.
    „ Vorhin, als ich Euch sagte, ich wüsste den Weg nicht so genau, was habt Ihr da gedacht?“
    „ Zuerst hatte ich Angst, mein Ziel nicht zu erreichen.“
    „ Und dann?“
    „ Das hört sich jetzt sicher verrückt an, aber da war dieses Leuchten, das mir den Weg wies.“
    „ Welches Leuchten?“
    „ Ich dachte mir schon, dass Ihr es nicht sehen könnt. Es war, als wäre alles in ein goldenes Licht getaucht. Der richtige Weg erschien besonders hell.“
    „ Woher wisst Ihr, dass es der richtige Weg ist?“
    „ Ich spüre es einfach. Es ist ein Zeichen der Götter.“
    „ Ihr sagt das so leichthin, als wäre es etwas ganz Alltägliches.“
    „ Das ist es natürlich nicht. Doch es ist auch nicht neu für mich. Schon einmal sandten die Götter mir eine Vision. Sie ist der Grund für meine Reise.“
     

    Jetzt, da sie ihm von dem Leuchten und der Vision erzählt hatte, konnte sie ihm genauso gut alles offenbaren. Selbst wenn er sie für verrückt hielte, es konnte ihr schließlich egal sein. Sie hatten einen Vertrag, der ihn verpflichtete, sie zu der Lichtung und zurück nach Aaran zu bringen, danach würden sich ihre Wege trennen und er würde die ganze Sache sicher schneller vergessen als er das Geld, was sie ihm zahlte, ausgegeben hätte. Also fuhr sie fort. „Ich bin nach Cytria gekommen, um meinen Vater zu suchen. In seinem Heimatdorf aber wusste niemand etwas über seinen Verbleib.“
    Waylen unterbrach sie: „Sein Heimatdorf? Heißt das, er ist kein Elunger? Wie ist das möglich, wo doch erst seit acht oder neun Jahren Kontakt zwischen unseren Ländern besteht?“
    „ Soweit ich es

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