Welten-Reise
herausgefunden, wie sie über den Fluß gelangen konnten und dann die Quelle des Blutes g e sucht und so den verwundeten Riesen gefunden. Darauf wäre sie nie gekommen, weil Magie für sie etwas Selbstverständliches war. Dann hatte er darauf bestanden, dem Riesen zu helfen, und es war ihm gelungen, ihn zu befreien. Das gefiel ihr; es war ein Zeichen dafür, daß Grey sich um die Leute sorgte, auch wenn sie seltsam waren. Und schließlich hatte er dem Hengst der Finsternis Trotz geboten, was eine Sache des reinen Mutes war. Auch wenn Grey nicht an Magie glaubte, wußte er, daß die Macht des Hengstes aus dem magischen Reich stammte. Ja, er hatte seinen Mann gestanden und schließlich seine Aufgabe erfüllt.
»Was hat das Pferd eigentlich gemeint, als es sagte, ich würde das Los des Riesen teilen?« fragte Grey, als er seine Pastete aufgege s sen hatte.
»Er meinte, daß er alles, was er Richard getan hatte, auch dir a n tun würde«, antwortete sie. »Meinem kleinen Bruder Dolph ist es auch so ergangen, als er Grazi Gebein half. Aber er war nicht von der Stelle gewichen, und der Hengst hatte ihn schließlich gehen lassen und sie ebenfalls. Und so hat er dich auch gehen lassen, als du nicht zurückgewichen bist.«
»Aber er hat doch den Riesen hineingebracht! Also habe ich sein Schicksal nicht geteilt. Im Traum schien es einen Sinn zu machen, die Plätze zu tauschen, aber jetzt bin ich mir dessen nicht mehr so sicher.«
»Vielleicht hat er es anders interpretiert.«
Grey sah verblüfft aus. »Wie anders?«
»Nun, Richard bekam eine Freundin.«
Überrascht sah er sie an. »Bist du denn meine, äh…?«
Ivy errötete. »Ja, das bin ich.«
»Ich… aber ich dachte doch, du wärest böse auf mich, weil ich nicht, äh, du weißt schon, weil ich nicht glaube.«
»Nicht böse, sondern enttäuscht. Aber jetzt sind wir in Xanth. Ich kann dir zeigen, wie Magie wirkt, und alles wird gut werden.«
»Ivy, die Magie ist mir egal! Aber ich finde, du bist, äh, großartig. Du bist genau die Art von Mädchen, die ich mir immer gewünscht habe, nur habe ich das nicht gewußt, bevor ich dich getroffen h a be.«
»Mir geht es genauso mit dir, obwohl du ein Mundanier bist.«
»Du meinst, du hättest mich lieber, wenn ich an Zauberei gla u be?«
»Nicht unbedingt. Du glaubst mir ja auch nicht, daß ich eine Prinzessin bin.«
»Nun, ich glaube, du mußt keine Zauberin sein, um eine Prinze s sin zu sein.«
»Ich bin beides, und das will ich dir beweisen. Aber gerade, weil du nicht daran glaubst, mag ich dich.«
Grey schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht.«
Ivy beschloß, daß endlich der Zeitpunkt für ein offenes Wort g e kommen war. »Laß uns annehmen, daß ich bin, was ich zu sein behaupte, auch wenn du es nicht glaubst: eine Prinzessin, die za u bern kann. Wie würde ein Mann reagieren, der daran glaubt?«
»Nun, er würde finden, daß du keine schlechte Partie bist, nehme ich an. Ich meine, er könnte dich vielleicht heiraten und König werden, und selbst ohne das, könnte es ein ganz nettes Leben werden. Und du bist hübsch, was auch nicht gerade ein Fehler ist.«
»Du willst also sagen, er könnte um meine Hand anhalten aus anderen Gründen, als um meiner selbst willen?«
»Ich wollte damit nicht sagen, daß du nicht in Ordnung bist! Aber ich glaube tatsächlich, daß das möglich wäre.«
»Wie kann ich also sicher sein, daß ein Mann mich nur um me i ner selbst willen liebt?«
»Nun, das kannst du eigentlich nicht, außer wenn du gehei m hältst, wer du wirklich bist. Männer sagen Frauen nämlich nicht immer die Wahrheit.«
»Angenommen, er würde nicht glauben, was ich bin?«
Er sah sie abschätzend an. »Dann, vielleicht, äh…«
»Wenn du mir also sagst, daß du mich liebst, kann ich dir dann glauben – auch wenn ich wirklich eine Prinzessin bin?«
Er nickte. »Ich glaube, jetzt weiß ich, was du meinst.«
»Und wenn du dahinterkommst, daß ich tatsächlich eine Prinze s sin bin?«
»Ich habe dir doch gesagt, daß mir das egal ist! Du kannst alles sein, was du willst, das macht für mich keinen Unterschied. Ich möchte einfach nur mit dir zusammen sein und wünsche mir das gleiche von dir.«
»Ich weiß nicht recht, ob ich dir glauben kann.«
»Aber ich lüge doch nicht!« protestierte er.
»Das habe ich auch nicht behauptet. Aber ich habe Angst, daß sich deine Gefühle ändern könnten, wenn du erst mehr über mich weißt.«
»Ich…«
»Darum glaube ich, daß es Zeit wird, daß
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