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Weltenende (German Edition)

Weltenende (German Edition)

Titel: Weltenende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Caspari
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Jonas.
    „Trink das nicht!“, zischte Ludwig scharf. „Plan B vergessen wir ganz schnell.“
    „ Jonas, du weißt, was man mit einem kranken Tier macht? Mit einem Pferd, zum Beispiel, dass sich die Läufe gebrochen hat?“ Jonas blickte sie mit geweiteten Augen an.
    „Was meinst du?“ , wollte Carl wissen, der ganz und gar nicht verstand. Jonas schon. Er brauchte die Erklärung nicht.
    „Jonas weiß, dass er als einziger das Wachs und den Siegelring verwe nden kann, weil er der Letzte des Lichts ist und nur der Letzte es tun kann. Doch es steht auch fest, dass er dazu in die Reihen der Ombrage muss, dass er an das Buch mit den sieben Siegeln unmittelbar heran muss, denn sonst kann er es nicht wieder verschließen. Wenn sich dein Zustand bereits nach so kurzer Zeit verschlechtert, bei nur einem Mitglied der Ombrage in der Nähe, wirst du nicht in der Lage sein, deine Aufgabe zu erfüllen.“ Mathilda zeigte auf die Phiole in seiner Hand. „Du wirst nichts spüren“, sagte sie ernst.
    „Du willst ihn u mbringen?!“, stotterte Carl fassungslos.
    „Nein, Schluss jetzt. Warum habe ich dich nur gerufen? Du bist kein e Lösung, du bist nur ein weiteres Problem“, fauchte Ludwig ihr ins Gesicht.
    „Nein, das ist die Lösung, d ie einzige, die es möglich macht, die Apokalypse aufzuhalten.“
    Jonas stand auf und nahm die Phiole in die Hand. Sofort schrien Carl und Ludwig auf, aber Jonas blickte Mathilda voller Abscheu an und sagte: „Friss sie selber!“ Dann ging er zum Messerblock, zog das größte heraus, das darin steckte, und legte es vor Mathilda. „Wenn das die Lösung ist, die du haben willst, dann mach es auch selbst!“ Jonas blickte Mathilda in die Augen und sie widerstand seinem Blick nicht.
    „Ich will, dass du gehst“, sagte Ludwig und Mathilda stand auf.
    Carl blickte seine Oma an und sein Blick zeigte nur zu deutlich die maßlose Enttäuschung, die er empfand.
    „Und ich will, dass du morgen ganz verschwindest. Fahr nach Hause!“, zischte Carl.
    „Das ist nicht deine Entscheidung, junger Mann, und ich verbiete mir diesen Ton, sonst rede ich mit deinem Vater.“
    „Wenn du ein Ton zu Barney sagst, erkläre ich ihm, was du gemacht hast , und er wird dich höchstpersönlich vor die Tür setzen. Morgen bist du weg, hast du verstanden!?“
    Mathildas Blick zeigte ein: Du wirst auch noch sehen, dass ich Recht habe und dann wird deine schuld sein, wenn es zu spät ist.
    Sie ging ohne noch ein Wort zu sagen. Ludwig kratzte sich am Kopf und räumte schließlich, als sich sonst niemand rührte, das Messer zurück an seinen Platz. Jonas drehte sich um. „Wir werden jetzt diese Luke öffnen“, meinte er mit aufgesetzter Ruhe und griff Carl am Arm.
    „Sie wird nach Hause fahren. Sie wird nicht weiter in meinem Zimmer schl afen. Ich will sie nicht wiedersehen“, zischte er. Jonas war es egal. Jetzt spitzten sich die Dinge zu. Vielleicht würde es ein Morgen nicht mehr geben. Sie liefen zur Luke und sie mühten sich an ihr ab, doch sie weigerte sich beharrlich. Sie schafften es, das Brecheisen anzusetzen und sie ungefähr fünf Zentimeter anzuheben, aber an den Verschlussmechanismus kamen sie nicht heran, geschweige denn, dass sie hätten sehen können, wie er überhaupt funktionierte. Jonas leuchtete immer wieder hinein, aber außer Spinnennetzen und Kellerasseln war nichts zu erkennen. Auf jeden Fall hatte auch die Ombrage diesen Eingang nicht erst kürzlich verwendet; soviel stand unzweifelhaft fest.
    Es dämmerte und Ludwig bestand darauf, dass sie nach Hause gingen. „Ich bin sicher, dass heute Nacht nichts passieren wird und ihr braucht dringend Ruhe.“
    Weder Jonas noch Carl diskutierten mit ihm.
     
     

KAPITEL XXXI V
    Sie fuhren harte Geschütze auf. Sie hoben die Luke mit dem Brecheisen einige Zentimeter an, gerade weit genug, dass es ihnen gelang, eine massive Eisenstange mit Ketten an jeder Seite darunter zu schieben. Die Ketten verbanden sie mit der Getriebekupplung am Traktor. Carl stieg ins Führerhaus und setzte den Traktor vorsichtig zurück, bis die Klappe mit einem durch Mark und Bein gehenden Quietschen nachgab und mit einem Ruck gänzlich aus der Verankerung gerissen wurde.
    Jonas sprang zu m Eingang, leuchtete mit einer Taschenlampe in den Schacht hinab. Was er sah, war eine Leiter, die ungefähr drei Meter in einen niedrigen Raum voller verrostete Rohrleitungen und Pumpengehäuse führte. Wasser stand mindestens knöcheltief auf dem Boden.
    Der Motor des Traktors erstarb

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