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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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dadurch wertvoll.«
    Tyark horchte auf. Er sagte mit Grauen in der Stimme: »Meint Ihr die Kinder? Meinst Ihr etwa, jemand hat die Kinder geopfert, um einen Dämonenpakt einzugehen?!«
    Goswin rieb sich seinen Bart und dachte kurz nach. Dann antwortete er: »Nein, darüber habe ich bereits gestern lange nachgedacht. Der Dämon ist ja bereits dagewesen, schließlich hat er Zeit gehabt, Rynns Geist zu vergiftet und ihn zu dieser Tat zu treiben. Aber ich denke, dass der Dämon in Form dieser Frau zunächst körperlos war, wie es fast immer der Fall ist, wenn Dämonen in unsere Welt gelangen. Und wahrscheinlich war es ihr Bestreben, eine körperhafte Form annehmen zu können. Vielleicht hat sie Rynn deshalb dazu gebracht, ihr die Kinder zu bringen.
    Aber die eigentliche Ursache für ihr Erscheinen ins unserer Welt liegt noch im Dunkeln. Ob sie willentlich oder unwillentlich beschworen wurde, wissen wir nicht. Aber es muss bereits vor einiger Zeit passiert sein, vielleicht sogar schon vor vielen Jahren! Denn dieser Dämon ist alt. Es bedarf bereits großer Macht, in die Träume der Menschen einzudringen – aber es bedarf geradezu gewaltiger Macht, sie aus diesen Träumen heraus zu töten! Mir scheint es so, als habe diese Frau, dieser Dämon, viele Jahre sehr bewusst darauf verzichtet, eine körperliche Gestalt annehmen zu können. Und das würde ein Dämon niemals freiwillig tun! Alles spricht dafür, dass ein sehr, sehr starker Geist diesen Dämon bewusst beschworen hat – und ihm noch heute seinen Willen aufzwingt!«
    »Wie ist das möglich?«
    »Nun, manchmal beschränken sich Paktgänger nicht darauf, die Geschenke des Dämons anzunehmen, sondern sie versuchen, den Dämon selbst für ihre Zwecke zu benutzen. Eine solche Macht haben eigentlich nur Magier – und wenn ich Recht habe, müssen wir es mit einem sehr mächtigen Magier zu tun haben! Ein Magier, der sogar imstande ist, einen solch furchtbaren Dämon von seinen brutalen Instinkten abzuhalten!«
    Tyark schwieg betroffen. Er konnte sich ja kaum ausmalen, wer imstande sein könnte, einen Dämon zu beschwören. Und welch furchtbare Motive könnten dahinterstecken? Er bemerkte, wie Goswins aufmerksamer Blick auf ihm ruhte.
    »Nun, Tyark, lass uns hoffen, dass ich mich irre! Aber diese Gedanken führten mich bereits gestern zu Schlussfolgerungen, die sich als sehr schicksalhaft erweisen könnten. Wie du nun weißt, sind Dämonen Meister der Täuschung, der List und des Betruges. Und sind sie erst einmal mächtig genug, manifeste, also körperliche, Gestalt anzunehmen, so verstehen sie es gut, den menschlichen Geist zu täuschen - wenn sie das wollen.«
    Goswin blickte Tyark auffordernd an, doch der starrte nur verständnislos zurück.
    »Verstehst du nicht, Tyark? Es erstaunt mich, dass du in der Festung imstande warst, die Wahre Gestalt der Kreatur zu sehen, obwohl sie dies offensichtlich nicht beabsichtigte! Zaja ist es schließlich nicht gelungen, für sie war dieses Wesen bis zum Schluss eine Abgesandte der Großen Alten selbst!«
    Tyark lief ein kalter Schauer den Rücken herunter, als er an das abscheuliche Wesen im Herzen der dunklen Festung dachte, aber er verstand immer noch nicht so recht, worauf der Bruder eigentlich hinaus wollte.
    Unbeirrt fuhr Goswin fort: »Nein, entweder ein Dämon will, dass man ihn erkennt - und das können wir wohl im Moment ausschließen. Bleibt also nur noch eine andere Möglichkeit: Man verfügt über gewisse... Gaben, die einem einen solchen Akt erlauben.«
    »Was meint Ihr damit, Goswin?«
    »Nun, so wie das Auftauchen dieses Dämons etwas Besonderes ist, so sind auch deine Erlebnisse ein Menetekel für das, was da noch kommen mag.«
    Goswin kniff die Lippen zusammen und schwieg einige Momente. Dann blickte er Tyark undurchdringlich an und fragte: »Tyark, hast du vielleicht mal etwas von Dämonenjägern gehört?«
    »Nein, davon habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Nun, alles andere hätte mich sehr gewundert! Sie sind sehr, sehr seltene Phänomene, im Orden oder bei den Magiern werden sie manchmal auch Anomalien genannt – aber es gibt sie hin und wieder. Ich selber habe nie einen getroffen, aber der Orden verfügt über einige gut dokumentierte Fälle.«
    Goswins Blick wurde glasig. »Dämonenjäger sind Menschen, die über spezielle Fähigkeiten verfügen, die sie fast resistent gegenüber dämonischen Mächten machten. Etwa die dämonische Macht, in Träume einzudringen und Menschen das Leben zu stehlen. Oder den

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