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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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antwortete er: »Nun, soweit ich weiß, war hier irgendwo einmal eine gewaltige Stadt der Nihilim.«
    Tyark verzog zweifelnd die Mundwinkel und gab zu bedenken: »Aber ich dachte, die Nihilim wären nach dem Bruch mit den Großen Alten dazu verdammt gewesen, in ihren Felsenfestungen zu hausen?«
    Muras warf erneut einen scheuen Blick auf Arana. Er antwortete leise: »Nun, es gibt mehrere, hm, Auslegungen dieser Geschichte. Auch wenn der Orden das nicht so gerne hört.«
    Er warf noch einmal einen raschen blick zu Arana und zwinkerte Tyark zu. »In manchen Texten steht wohl auch geschrieben, dass die Nihilim zunächst ganz Teanna bevölkerten und erst durch die Kriege mit den Dämonen und Drachen im Zeitalter des Chaos dazu gezwungen wurden, sich im Schutze der Berge zu verstecken. Wenn du mich fragst, mag es durchaus so gewesen sein. Es gibt sonst keine Erklärung für solch gewaltige Überreste! Im kalten Norden der Kristallwüste sollen die Überreste einer gewaltigen Konstruktion stehen, die ebenfalls von den Nihilim gebaut worden sein soll. Mir hat einmal ein alter Händler davon erzählt – zu gern würde ich eines Tages dorthin reisen!«
    Muras stolperte und landete klatschend in einer mit dichtem Moos bewachsenen Kuhle. Er fluchte und rappelte sich mühsam wieder auf, Tyark half ihm lachend, merkte dabei aber, wie erschöpft er tatsächlich war. Seine Wunde in der Brust fühlte sich heiß an.
    Nach einer Weile erklärte Muras weiter: »Natürlich ziehen solche Orte auch andere Kreaturen der Macht an. Die Legende von Goroth erzählt uns zum Beispiel von einem solchen Fall. Der Turm dieses gefallenen Magiers soll ja hier irgendwo in den Sümpfen versunken sein.«
    Zaja war etwas zurückgefallen und half Tyark über einige verrottete Baumstämme zu steigen. Sie sagte seufzend: »Muras, bitte verschone uns mit diesen gruseligen Geschichten. Hilf Tyark lieber! Ich glaube, er hat leichtes Fieber...«
    Sie strich ihm vorsichtig über die heiße Stirn und dankbar bemerkte er die Kühle ihrer Hand. Arana stapfte dazu und blieb einen Moment schwer atmend stehen. Sie sagte: »Ich glaube, ich habe am Horizont erste Gipfel von Bergen gesehen. Wenn mich nicht alles täuscht, dürften wir nahe den Takana-Wäldern sein. Wahrscheinlich liegt das Dorf, welches du gesehen hast, irgendwo darin. Ich hoffe, die Truppen der Gräfin sind weitergezogen. Tyark, sind wir denn in die richtige Richtung unterwegs?«
    Tyark runzelte die Stirn. Als er in dieser seltsamen Zwischenwelt, oder dem Zwielicht, wie er es mittlerweile nannte, gewesen war, hatte er kaum Richtungen ausmachen können. Doch auch ohne Hilfe des Praemors in seiner Hand hätten seine Instinkte ihm sagen können, dass sich ihre Wege stets mit denen des Dämons kreuzen würden, solange dieser auf Teanna wandelte. Er schluckte als ihm Goswins Worte einfielen. Ein Dämonenjäger war immer mit seinem Dämon verbunden – war dies der Grund, weshalb der die Träume des Dämons hatte sehen können, wie die Medusa behauptet hatte? Und hatte Goswin nicht auch gesagt, dass ein Dämonenjäger seinen Dämon nicht bezwingen könnte, ohne selbst den höchsten Preis dafür zu bezahlen? Würde er also bald schon sterben müssen, wenn sie die Medusa bezwingen würden?
    Er nickte stumm und sagte knapp: »Sobald wir das Dorf gefunden haben, werden wir auch die Medusa finden. Da bin ich mir sicher. Der Praemor zeigt deutlich an, dass wir uns ihr nähern.«
    Es dauerte noch bis zum Abend, dann endlich ließen sie die Sümpfe endgültig hinter sich. Sie alle waren durchnässt und froren furchtbar, lediglich Arana ließ sich nichts anmerken. Als endlich ein kleines Lagerfeuer im Schutze einer kleinen Höhle entzündet war, ließen sie sich alle entkräftet und unterkühlt nieder. Das Meiste ihres Wegproviants war nun bereits verzehrt, sodass nur reichlich saure Beeren und etwas schleimige Flechten, die Arana von einem Felsen gekratzt, hatte ihr Abendessen waren.
    Der Wald, der sich nun vor ihnen bis zum Horizont erstreckte, war dicht und es war mühsam, sich durch das Unterholz zu schlagen. Sie sahen keine Wege oder andere Anzeichen menschlicher Siedlungen. Doch der Praemor wies ihnen untrüglich den Weg. Irgendwo hinter dem Horizont spürte der eigentümliche Stein die Essenz der Medusa. Des Dämons, den sie jagten.

    Nach weiteren drei Tagen kräfteraubenden Marsches durch das unübersichtliche, manchmal auch überraschend sumpfige Gelände stießen sie plötzlich auf eine halb überwucherte,

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