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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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einem Monat auf der Jagd nach der Medusa und hatten während der ganzen Zeit keine anderen Menschen gesehen. Trotz oder vielleicht auch wegen ihres Verlustes von Raphael und Rotbart war ihre Gruppe enger zusammengerückt. Selbst Muras und Arana schienen sich besser zu verstehen; Tyark hatte bei einigen Gelegenheiten bemerkt, wie der Magier Arana heimlich beobachtete.
    Auch Tyark und Zaja waren sich in dieser Zeit näher gekommen und trotz stummer oder auch bissiger Kommentare von Arana hatten sie einige Male Gelegenheit gehabt, sich im Wald zu lieben. Tyark spürte immer deutlicher, wie das Band zwischen ihnen, welches vielleicht von Anfang an dagewesen war, immer kräftiger wurde. Nicht zuletzt verband sie auch der tiefe Glauben an die Großen Alten und oft genug beteten sie lange zusammen. So half Tyark auch gerne dabei, kleinere Andachten abzuhalten, die Zaja gerne unter großen und alten Bäumen hielt.
    Langsam wurde die Gegend gebirgiger. Eines Abends hatten sie sich in der Flanke eines kleinen Berges niedergelassen und beobachteten ein starkes Gewitter, welches in der Ferne tobte. Tyark spielte gedankenverloren mit den kleinen Steinchen im Lederbeutel, als ihn Muras plötzlich antippte und ihn auf den Himmel aufmerksam machte. Überall über ihnen leuchteten gespenstische Lichter, die meisten blau, wenige rötlich, ins Violette übergehen. Erstaunt sagte Tyark: »Kyrasfeuer! Ich habe solche zuletzt in den Graten gesehen... erstaunlich! Was machen sie da oben? Sie scheinen im Gewitter geradezu zu tanzen.«
    Arana kaute auf etwas Dörrfleisch herum und biss dann in einen der schrumpeligen Apfel, die sie auf einer Lichtung im Wald von einigen Apfelbäumen gepflückt hatte. Ungerührt kauend sagte sie: »Gut, dass sie soweit über uns sind. Möchte ungern auch noch gegen ätherische Wesen kämpfen müssen.«
    Fasziniert beobachteten sie, wie die quallenartigen und fast durchsichtigen Wesenheiten in den Sturmböen schwebten. Mit einem Schauer sah Tyark, dass sogar drei gewaltige Exemplare von ihnen zwischen den anderen schwebten, sie waren gut drei oder vier Mal so groß wie die anderen Kyrasfeuer und schwebten majestätisch zwischen ihnen. Er fragte sich, ob diese Kyrasfeuer vielleicht eine andere Art darstellten. Fasziniert sah er, wie manchmal sogar gleißende Blitze in die großen Kyrasfeuer einschlugen, ja, vielleicht sogar geradezu angezogen wurden. Plötzlich rief Zaja: »Seht euch das an! Sie jagen!«
    Eine Handvoll Kyrasfeuer war plötzlich nach unten gesunken und stieß zu einer weiteren kleinen Gruppe, die aus dem Nichts aufgetaucht war und etwas vor sich hertrieb. Aus der Entfernung war schwer zu erkennen, was genau vor den Kyrasfeuern davonlief, aber schien eine kleine Gruppe von Steinböcken zu sein, welche in panischen Sprüngen versuchte, an der Bergflanke vor den leuchtenden Tentakeln zu flüchten. Mit geradezu unheimlichem Geschick wurden die Tiere direkt in die Richtung eines der großen Kyrasfeuer getrieben.
    Als die Beute ihren Fehler bemerkte, war es bereits zu spät – das große Kyrasfeuer und einige kleinere versank in gleißendem Licht. Danach bewegte sich außer den Kyrasfeuern nichts mehr, sie schienen sich an der Stelle zu sammeln, an der gerade noch das Wild in Panik herumgelaufen war. Die Kyrasfeuer flackerten und begannen in einem seltsamen Licht zu glimmen.
    Schließlich ließ das Gewitter langsam nach und mit den letzten Blitzen verschwanden die Kyrasfeuer nach einer kurzen Weile im Dunkel der Nacht.
    ***

    Der Wald, in dem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, bestand aus gewaltigen, knorrigen Bäumen wie Tyark sie bisher nur in den Graten gesehen hatte. Ihre Wurzeln bildeten Bögen und Höhlen, bevor sie sich in die dunkle Erde bohrten. Flechten und Ranken wuchsen die mächtigen Stämme herauf und hingen zwischen den Ästen.
    Eine Woche war vergangen, seit sie den fremdartigen Tanz der Kyrasfeuer beobachtet hatten. Sie hatten ihr Lager zwischen drei Baumriesen aufgeschlagen, deren Stämme so dick waren, dass fünf Männer sie nicht hätten umfassen können. Ihre Äste waren so auslandend, dass sie über den Reisenden ein natürliches Dach bildeten, durch das nur selten Regen dringen konnte. Es jeden Tag ein wenig kälter geworden und manchmal schien der Himmel bereits voller Schnee zu sein, der noch nicht fallen wollte.
    Da jeder von ihnen mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war, bemerkte Tyark, wie überwältigend still es hier war. Nur wenige Vögel waren zu hören. Ein

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