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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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einem großen, flachen Stein, welcher inmitten eines toten Waldes lag. Ein kleines Feuer knisterte in der Nähe, etwas Dunkles und Geringeltes war um einen Stock darüber gewickelt.
    Arana, die seinen skeptischen Blick bemerkt hatte sagte mit einem spöttischen Lächeln: »Oh, du musst in der Tat wieder gesund sein. So wie du guckst, hast du noch nie Schlange gegessen, was? Aber besser Schlange als Flechten!«
    Sie streckte sich zufrieden und ließ ihren wachsamen Blick in die Ferne hinter Tyark gleiten. Tyark rieb seinen Kopf, der voller pochender Schmerzen war. Ein Stechen ließ ihn zusammenzucken und als er an sich herunterblickte, sah er frische Bandagen um seine Brust gewickelt. Ein dunkelroter Punkt war darauf zu erkennen. Als er begann, die Bandagen zu lösen, fuhren ihm Muras und Zaja dazwischen.
    »Lass das lieber Tyark. Du hast eine tiefe... Wunde auf der Brust. Wir wissen ehrlich gesagt nicht, wo sie hergekommen ist. Vielleicht hat dich etwas in diesem Kanal gebissen und wir haben es nicht gemerkt...«
    Sie blickte schnell auf Arana, die aber ohne eine Regung zu zeigen am Rande des großen Steines stand. Zaja fuhr fort: »Muras hat versucht es zu heilen, aber so recht erfolgreich war er komischerweise nicht...«
    Muras lächelte entschuldigend und murmelte: »Es ist eine sehr tiefe Wunde... ich glaube, die alte Magie in den Sümpfen hindert mich daran, die Wunde zu verschließen.«
    Er nickte, als ob er sich selbst überzeugen musste.
    Tyark runzelte die Stirn und schälte dann trotz zaghaften Widerstandes von Zaja die Bandagen zur Seite. Sein Bauch schien sich zu verkrampfen, als er die Wunde sehen konnte. Sie war nicht so groß, wie er erwartet hatte. Einzelne, runde Löcher waren in der Haut zu sehen, umsäumt von verkrustetem Blut. Eine Bisswunde, aber nicht von einem Menschen oder einem ihm bekannten Tier.
    Ihm schauderte. Erstaunt nahm er wahr, dass die Wunde frisch erschien, obwohl selbst die schwere Verwundung durch den Armbrustpfeil vor einigen Tagen unnatürlich schnell geheilt war. Konnte sein Körper sich nicht mehr so schnell heilen wie er es zuvor getan hatte? Was hatte das zu bedeuten?
    Schwach fragte er, während er die Bandage wieder zurecht rückte: »Wie lange...war ich bewusstlos?«
    Zaja öffnete den Mund, doch Arana antwortete stattdessen, ohne sich zu ihm hinzudrehen: »Fast zwei Tage. Zum Glück haben Muras und ich alte Äste gefunden. Für eine Trage. Haben dich seither hinter uns hergeschleift. Gestern ging die Trage dann kaputt, seitdem sind wir hier. Das Holz hier ist nicht so leicht zu schlagen, es ist steinhart. Aber dafür brennt es ganz gut.«
    Tyark starrte fassungslos seine Gefährten an. Zwei Tage! Wie konnte es sein, dass die Wunde immer noch nicht verheilt war! Ächzend richtete er sich auf und kämpfte den aufkommenden Schwindel nieder. In weiter Ferne sah er Dutzende kleiner Flämmchen, die aus dem morastigen Boden entwichen. Mühsam fragte er: »Truppen... der Gräfin?«
    Muras antwortete mit Erleichterung in der Stimme: »Nein. Es war nichts zu sehen, seit wir dich aus diesem verdammten Kanal gezogen haben. Gestern haben wir in weiter Ferne Waffengeklirr gehört, aber sehen konnten wir nichts. Vielleicht ein kleines Scharmützel oder so.«
    Arana drehte sich abrupt um und stellte sich mit verschränkten Armen vor Tyark. Sie fragte leise: »Was ist mit dir passiert, Tyark? Du hast mich geweckt. Hast irgendwas gemurmelt, von einem Dorf oder so. Dann hast du gewimmert, als ob du um dein Leben gekämpft hättest! Und als ich dich aufgeweckt habe, war überall Blut auf deiner Brust! Wann bist du verletzt worden?«
    Zaja schritt hinzu und sagte: »Bitte Arana, lass Tyark noch in Ruhe. Er ist schwach und...«
    Arana schnitt ihr mit einer brüsken Geste des Wort ab und sagte mit leiser Stimme: »Nein, ich muss das jetzt wissen!«
    Tyark sah, wie auch Muras mit unverhohlener Neugier, aber ohne Angst ihn aufmerksam anblickte. Schließlich erklärte er: »Ich weiß es selbst nicht. Aber...aber ich glaube, ich habe von ihr geträumt. Der Medusa.«
    Aranas Augen wurden schmal und Tyark musste lange husten, bevor er fortfahren konnte. »Sie... sie war in einem Dorf. Sie hat dort Menschen getötet! Ausgesogen hat sie sie! Und als ich sie daran hindern wollte...es war schrecklich, sie hatte plötzlich spitze Zähne. Und hat mich...«
    Arana vollendete seinen Satz: »...in die Brust gebissen.«
    Sie strich sich mit der Hand durch die verfilzten Haare und sagte leise: »Ich habe von

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