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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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gedankenverloren den Kopf. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern und überzeugte sich schließlich selbst, dass er nicht getan hatte. Dennoch konnte er nicht abstreiten, dass ein wohliges Machtgefühl ihn erfüllte. Endlich schien es einen Weg zu geben, wie er sich sicher fühlen konnte. Endlich müsste er es niemals wieder zulassen, dass jemand zu Schaden kam, der ihm wichtig war.
    Vielleicht bräuchte er einmal keine Angst mehr zu haben. Niemals wieder.
    ***
    Tyark hörte die nächsten zwei Tage nichts von seinem Freund, am Eingang zum Zirkel bestätigte man ihm zwar, dass es Muras gut ginge, aber anscheinend gab es Anhörungen vor einem Tribunal die toten Straßenräuber betreffend. Auf seine besorgten Nachfragen versicherte man ihm allerdings, dass dies eine reine Formsache und den Zeiten des Krieges geschuldet sei. Dennoch war er sogleich zu Goswin geeilt und hatte diesen von den Vorkommnissen unterrichtet. Goswin hatte versprochen, sich beim Zirkel zu erklären, doch Tyark hatte seitdem nichts mehr von ihm gehört.
    Die Wunden des Kampfes waren bereits am nächsten Tag verheilt, obwohl zumindest eine recht tief gewesen war. Tyark wunderte sich etwas, da die Wundheilung bei ihm ja bislang zwar recht schnell gewesen war, aber nicht so schnell. Doch wozu wundern? Es zeigte ihm ja vielleicht auch, dass seine Gabe, seine Macht, immer stärker wurde. Und das war schließlich ein gutes Zeichen.
    Seine restliche Zeit verbrachte er damit, die etwas mehr als die Hälfte der Kristalle umzutauschen. Es stellte sich heraus, dass er sehr viel günstigere Umstauschbedingungen in der Stadt selbst fand und erhielt schließlich Papiergeld im Wert von über 100 Goldstücken wieder. Er stellte überrascht fest, dass er ein geradezu reicher Mann geworden war!
    Den Rest der Kristalle behielt er, da er den bunten Scheinen in seiner Tasche nicht so recht traute. Er nahm keine Rücksicht mehr auf irgendwelche Befindlichkeiten und nahm ab sofort Rohin überall hin mit. Tatsächlich wichen die Menschen ängstlich aus, sobald sie die große Wölfin sahen und Tyark empfand den Gedanken als durchaus angenehm, sich in der Stadt einen gewissen Ruf zu erarbeiten. Er nutzte auch die Gelegenheit, sich im reichhaltigen Angebot an Waren einzudecken. Er kaufte sich edle Kleidung, neue Stiefel und sonstige Gegenstände, die er sicherlich noch gut brauchen konnte.
    Als er in einem Viertel plötzlich vor diversen Waffenschmieden stand, erfuhr er perplex, dass das Tragen von Waffen nicht eine Frage von Privilegien war, sondern vielmehr von einer Art Erlaubnis des Herrschers abhing. Wie dumm waren sie gewesen, unbewaffnet durch die nächtliche Stadt zu laufen! Angeblich war es ein kompliziertes und langwieriges Verfahren, eine solche Erlaubnis ausgestellt zu bekommen. Doch Tyark fand schnell heraus, dass dieses bunte Papier gerade in solchen Dingen wahre Wunder bewirken konnte!
    Er erhielt noch am selben Tag eine rote Blechplakette, die bei sich zu tragen seine Pflicht war, wollte er nicht im Kerker landen. Ab da trug er seine schwarze Klinge immer am Gürtel. Zusammen mit der schwarzen Wölfin an seiner Seite musste das recht eindrucksvoll aussehen!
    Er ließ sich von Freunden Abos verschiedene Schmiede empfehlen und war erstaunt, als er erfuhr, dass es nicht nur Schmiede, sondern sogar eigens Schwertfeger gab, die sich mit der Haltbarmachung und Veredelung der geschmiedeten Waren beschäftigten. Darüber hinaus war das Händlerleben in San Lorieth gänzlich seltsam organisiert, da es hier zum Beispiel keinerlei Gilden gab. Tyark konnte sich kaum vorstellen, wie Handwerker nur aufgrund von Dekreten und Erlassen des Sultans ihr Tagwerk vollbringen sollten, aber ihn sollte es auch nicht kümmern, solange die Qualität stimmte.
    Er besuchte einige der empfohlenen Schmiede und blieb schließlich vor einem kleinen Haus stehen, dass sich eng an eine der wenigen verbliebenen natürlichen Felsnadeln schmiegte, die typisch für den Lor schienen. Es war aus schlichten dunklen Steinen gemauert und sein Dach war in seiner Flachheit geradezu schlicht, im Gegensatz zu den Nachbargebäuden. In einem offenen Anbau war eine kleine Schmiede untergebracht, in der ein untersetzter, aber sehr kräftig wirkender Mann arbeitete. Zahlreiche Waffen und andere Metallgegenstände schmückten die Rückwand der Schmiede und zeugten von dem großen Geschick des Schmiedes.
    Tyark trat zu dem Schmied hin, der schweißüberströmt an einem Rohling arbeitete. Sein Gesicht war faltig

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