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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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die angeblich das Blut des Titanen Daimon selbst waren. Bertold bemerkte seine Skepsis und brummte: »Ja, ich kenne die Haltung des Ordens zu derlei Dingen. Aber seid Gewiss: Die Himmelstränen sind keine Erfindung oder gar etwas Böses - zumindest glaube ich das fest. Sie regnen manchmal vom Himmel, brennend, das ist wahr. Aber sie sind nicht das pure Böse oder sonstwas! Sie ähneln vielmehr geschmolzenem Metall, als wären sie großer Hitze ausgesetzt gewesen. Und aus ihnen fertigen die Schmiede der Bruderschaft schließlich die Klingen, wie dies wohl auch die Nihilim einst taten – allerdings habe ich den Verdacht, dass die Nihilim eine viel reinere, reichhaltigere Quelle gehabt haben müssen. Ja, es ist ein wirklich außergewöhnliches Material! Ein Geschenk der Großen Alten, wenn Ihr mich fragt...«
    »Sagt, Bertold, ich hörte aber auch, dass viele große Krieger durch das Führen einer Schwarzen Klinge, äh, verrückt geworden sein sollen! Wie ist das zu erklären, wenn die Tränen eurer Meinung nach doch weder dämonischen Ursprungs noch verflucht sind?«
    Bertolds Bart zuckte und nach einer Weile brummte der Schmied: »Nun, darüber habe ich auch schon viel diskutiert. Und ich denke, einer der Magierlein hat mit vor langer Zeit dabei geholfen, vielleicht eine Antwort auf diese Frage zu finden. In der Tat geht von vielen dieser Klingen – bei Weitem nicht von allen! – eine Art schlechter, äh, Dunst aus. Der Magier hat das damals anders genannt, aber diese feinen Wörter liegen mir nicht so. Jedenfalls soll es eine Aura des Bösen, die manche Gegenstände oder auch Tiere umgibt. Wie halt manche Klingen. Es muss damit zusammenhängen, dass sehr alte Gegenstände wie die Klingen im Laufe der Zeit oft mit Taten in Verbindung kommen, die schlecht sind. Ich denke, dass dies irgendwann böse Geister anlockt! Und wenn diese Gegenstände immer weiter in dieser Welt verweilen, werden sie immer öfter zu bösen Taten missbraucht...«
    Bestürzt blickte Tyark sein Schwert an. War auch in seiner Klinge bereits ein Geist am Werke? Flüsterte dieser zu ihm in seinen Träumen?
    Bertold brummte, als er Tyarks Blicke bemerkte. »Ich denke nicht, dass Eure Klinge ein solches Schicksal erleiden musste. Wahrscheinlich wurde sie kurz nach ihrer Fertigung in diese Statue eingelassen, in der Ihr sie ja gefunden habt und hat dort all die Jahrhundert auf Euch gewartet. Seht, der Griff ist aus einem anderen Material gefertigt als die Schneide und dennoch ist er in einem hervorragenden Zustand. Wenn mit dieser Klinge schon oft gekämpft worden wäre, so würde man hier sicher Spuren finden.«
    Zwinkernd fügte er hinzu: »Keine Zeit für schlechte Taten! Und schließlich seht ihr hier als normaler Mann vor mich und nicht als Wahnsinniger, nicht wahr?«
    Tyark nickte mit einer gewissen Erleichterung.
    Sie redeten noch eine Weile über die Nihilim und ihre Metallurgie. Schließlich lud ihn Bertold ein, mit ihm zu essen. Am Tisch seiner schlichten Küche erfuhr Tyark von dem Schmied, dass er sogar noch vor einigen Jahren vorgehabt hatte, gen Osten zu reisen, um in der Bruderschaft die Geheimnisse des Dunklen Stahls zu lernen, sofern man ihn dort überhaupt aufgenommen hätte. Aber dann war ihm der Krieg dazwischen gekommen und so wie es aussah, würde der Osten schon bald vollständig von der Horde besetzt sein.
    Danach musste Tyark ihm alles über seine Reise erzählen, was sich als sehr anstrengend erwies, da Bertold ein scharsinniger Zuhörer war und sich nicht so leicht von Tyark Dinge vorenthalten ließ. Oft musste Tyark ihm daher offen sagen, dass er über gewisse Dinge nicht reden konnte – oder wollte.
    Bald kreisten ihre Gespräche um die Stadt und ihr quirliges Leben, bis Tyark endlich dazu kam, Bertold um das zu bitten, wofür er eigentlich zu ihm gekommen war. Bertold beriet ihn lange und schließlich kamen sie überein, dass Tyark eine leichte und zugleich stabile Lederrüstung mit Metallbeschlägen bekommen sollte. Darüber hinaus würde ihm Bertold auch einen kleinen Buckler fertigen, der ihm beim Kämpfen nützlich sein würde. Tyark hatte sich oft in den letzten Kämpfen gewünscht, einen Schild bei sich zu tragen. Sie feilschten noch eine Weile um den Preis und am Schluss sah Tyark ein, dass Scheine im Wert von 60 Goldstücken ein wirklich freundschaftlicher Preis für hervorragende Arbeit seien. Er würde einfach den Rest der Kristalle eintauschen. »Welche Farbe soll deine Rüstung haben, Freund?«
    Bertold nahm

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