Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
Vom Netzwerk:
und ein gestutzter, schwarzer Kotelettenbart gab ihm ein gewisses, würdevolles Aussehen.
    Als der Schmied Rohin sah, fragte er Tyark überrascht, ob er diese aus den Graten habe, denn solche herrlichen Tiere gebe es schließlich nur dort! Er kam mit dem Schmied ins Gespräch und Tyark erfuhr überrascht, dass Bertold einst in einem kleinen Bergdorf am Rande der Grate geboren war, vielleicht eine Wochenreise von Schwarzbach entfernt! Er war aber schon als Jugendlicher nach Norden gereist, um im West und Nordreich die Kunst des Schmiedens zu lernen. Auch Bertold hatte ein bewegtes Leben gehabt und so manchen Ort und manche Untiefe gesehen.
    Als Bertold den glühenden Rohling in einen Eimer Wasser tauchte, fiel sein Blick auf die Schwarze Klinge, welche an Tyarks Gürtel baumelte. »Sehe ich richtig, dass Ihr dort eine der legendären Schwarzen Klingen habt, werter Herr?«
    Tyark sah das faszinierte Glitzern in den Augen des Schmiedes und holte vorsichtig die Klinge heraus und reichte sie ihm, während er erklärte, unter welchen Umständen er sie einst gefunden hatte und welch guten Dienste sie ihm bereits geleistet hatte.
    Der Schmied drehte sie anerkennend in den Händen und prüfte fachmännisch die Elastizität und zugleich erstaunliche Festigkeit der Klinge. »Wirklich, ich habe bisher nur wenig Gelegenheit gehabt, solche Meisterwerke zu begutachten. Die Raffination des Metalls ist außergewöhnlich – wenn es überhaupt Metall ist.«
    Sein Bart zuckte, als er mit seinem Daumen über die Schneide fuhr.
    »Was meint Ihr damit? Bestehen die schwarzen Klingen nicht aus Metall?«
    Der Schmied blinzelte ihn an und sagte dann brummend: »Nun, das vermag letztlich keiner so recht zu sagen. Eine Art Metall ist es schon, denn man kann es schmelzen und neue Dinge daraus fertigen. Aber das Besondere daran... wartet, ist euch in all der Zeit, die ihr diese Klinge besitzt, nichts aufgefallen?«
    Tyark hob fragend die Augenbrauen und betrachtete die vertraute dunkle Klinge. Er schüttelte den Kopf. Der Schmied brummte erneut und sagte tadelnd: »Ein merkwürdiger Schwerkämpfer seid Ihr, mein Herr! Habt Ihr jemals einen Schwertfeger aufsuchen müssen? Oder die Klinge von Hand schleifen?«
    Erst jetzt viel Tyark auf, dass er dies tatsächlich niemals hatte tun müssen! Die Schwarze Klinge war immer scharf gewesen, egal, wie hart die Kämpfe gewesen waren. Der Schmied schnaufte empört und sagte: »Bei den Alten! Ihr tragt einen wahren Schatz mit euch herum und wisst nicht einmal, warum diese Klingen so begehrt sind!«
    Tyark fühlte, wie er rot wurde, als er von seinem Gegenüber so getadelt wurde. Versöhnlich zeigte ihm Bertold das Geheimnis der Schwarzen Klinge. »Sehr, Ihr habt bereits oft damit gekämpft, wie Ihr mir berichtet habt. Aber auf der Schneide ist kein Kratzer und auf der Klinge sind nur zwei winzige Scharten zu sehen! Diese Klingen heilen sich selbst mit der Zeit, könnte man sagen! Es dauert manchmal und zu große Schäden bleiben dauerhaft. Aber Kratzer, kleinere Scharten – sie verschwinden mit der Zeit von alleine! Ist wohl einer der Gründe, warum dem Orden diese Waffen nicht so genehm sind. Aber Magie ist in diesen Klingen angeblich nicht enthalten, wie die Magierlein behaupten!«
    Tyark blickte mit neu erwachter Faszination auf das Schwert. Erstaunt fragte er: »Sagt, Bertold, wie wurden die Klingen einst gefertigt? Warum vermag dies heute niemand mehr zu tun?«
    Bertold brummte erneut und gab ihm die Klinge respektvoll wieder. Er sagte: »Nun, Klingen wie diese werden nicht mehr hergestellt. Das Wissen darüber ist mit den Nihilim über die Jahrhunderte verloren gegangen. Aber im Osten, tief im Dschungel, in einer Region, die Krakhatan genannt wird, dort gibt es wohl in der Tat noch Schmiede, die sich die Bruderschaft des Dunklen Stahls nennen. Sie stellen Klingen her, die den Schwarzen Klingen der Nihilim sehr, sehr ähnlich sind. Allerdings verfügen sie nur äußerst begrenzt über die Fähigkeit, sich selbst zu reparieren und sind auch nicht ganz so hart und gleichzeitig flexibel wie die Originale. Diese werden dann in ganz Teanna zu horrenden Preisen an die Fürsten verkauft. Seltsame Gestalten, man nennt sie Sammler , ziehen stets umher, auf der Suche nach den Himmelstränen, die auch hier im Westen alle paar Jahre gefunden werden können. Als kleiner Junge habe ich mal eine gefunden. Ich bin reich belohnt worden!«
    Tyark verzog die Mundwinkel, als er von den verfluchten Himmelstränen hörte,

Weitere Kostenlose Bücher