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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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einen Schritt zurück und plötzlich lagen zwei gewaltige Schwerter in ihren Klauenhänden. Tyark konnte ihre verschwommenen, flirrenden Klingen kaum anschauen, als wären sie etwas, das sein Geist kaum begreifen konnte. Dann spürte er voller Horror, dass sich etwas in diesen Klingen bewegte – etwas Menschliches: Trauer, Entsetzen, Schmerz, Tod, ganze Leben strömten geradezu aus ihnen heraus. Seelenschwerter flüsterte es in ihm.
    Ein boshaftes, schrilles Lachen schallte durch seinen Kopf. Übelkeit brandete in ihm auf.
    Wie jämmerlich. Das Brüllen eines Löwen und doch immer noch nur ein weinerlicher Welpe! Gefallen dir unsere Waffen, Jäger? Sie brennen darauf, auch deine Essenz zu trinken...
    Dann griff Adaque an.
    Halb betäubt konnte Tyark nur unbeholfen ausweichen, er spürte, wie die Klingen in den Boden einschlugen. Adaque wirbelte herum, sie war unglaublich schnell. Tyark begriff benommen, dass dieser Kampf nicht wirklich mit Waffen ausgefochten wurde, sondern nur mit etwas, das sein Geist als Waffe interpretierte. Dennoch waren die Seelenschwerter Adaques etwas so Unfassbares, dass Tyark ihre Wirkung bis tief in seine Seele spürte. Die furchtbaren Klingen rasten auf seinen Kopf zu und er wehrte sie instinktiv ab. Wie ein Blitzschlag durchfuhr es ihn, als die Klingen auf sein Schild niederschlugen und ihn fast umwarfen. Einen kurzen Moment spürte er den Schmerz all der Menschen, deren Essenzen in den Schwertern Adaques gebunden waren. Ihre Panik. Ihren Tod.
    Adaque kreuzte die Arme vor der Brust und riss sie dann auseinander. Eine Schockwelle erfasste Tyark und schleuderte ihn zurück. Hart landete er an der Wand hinter sich. Er konnte sich gerade noch aufrichten, als Adaque bereits schon vor ihm stand und ihn mit einem ihrer lodernden Schwerter aufzuspießen versuchte. Mühsam schlug er es weg, doch erneut gab es einen Stoß und in Panik sah er, wie seine Klinge zu Staub zerfiel.
    Ein Welpe! Nichts als ein Kind wagt es, in unser Reich einzudringen! Und ungezogenen Blagen muss man zeigen, wo ihr Platz ist, nicht wahr...
    Wieder hallte ein durchdringendes Lachen durch seinen Kopf. Er rollte ab, doch Adaque war sofort wieder bei ihm. Nur mühsam konnte er eines ihrer Schwerter mit dem Schild parieren. Das andere glitt an seiner Brust entlang, in der sich sofort eisige Kälte ausbreitete. Er spürte, wie er vor lauter Panik die Konzentration zu verlieren drohte. Er musste sich aber konzentrieren!
    Erneut wurde er von einer unsichtbaren Kraft davon geschleudert, diesmal konnte er sich gerade noch so fangen. Doch Adaque war bereits neben ihm und von einem irren Kichern begleitet preschten die Seelenschwerter auf ihn ein. Wieder rettete ihn sein Schild, doch die Kälte in seinem Bein verriet, dass sie ihn wieder erwischt hatte. Humpelnd hastete er Stufen hinauf, die auf die Wehrmauer hinaufführten. Langsam stieg ihm Adaque nach. Er war erfüllt von hilfloser Wut. »Ich werde Zaja rächen. Und alle, die du getötet hast! Zaja...«
    Das Schwert lag plötzlich wieder in seiner Hand, ein höhnisches Lachen Adaques war die Antwort. Dann war sie plötzlich vor ihm und erneut musste er ihren Angriffen ausweichen. Sie kämpften sich die Treppe hinauf. Wo Adaques Schläge das Bauerwerk trafen, wurden Stücke des Mauerwerks abgesprengt und wurden vom unspürbaren Wind des Zwielichts wie Asche verweht.
    In all seinem Hass und seiner Wut spürte Tyark dennoch bald, dass er Adaque nicht ebenbürtig war. Zwar gelang es ihm einmal sogar, einen glücklichen Stich zu platzieren, doch sofort zuckte ein Schatten in rasender Geschwindigkeit aus Adaques Gestalt heraus und lenkte seine Klinge ins Leere ab. Tyark kämpfte nicht gegen einen Gegner, sondern gegen zwei! Immer wieder versuchte er, in seine Schläge ihren Namen hineinzulegen, wie er das bei den anderen Dämonen ja auch getan hatte. Doch Adaque lachte immer nur und schien mit ihm zu spielen wie eine Katze mit ihrer Beute.
    Langsam näherten sie sich kämpfend einem Wehrturm und Tyark sah, dass sie ihn in eine Ecke gedrängt hatte, aus der er so leicht nicht mehr herauskommen würde. Er nahm wahr, wie etwas Warmes an seiner Brust pulsierte – die Dämonenherzen. Sie waren immer noch da. Pochend. Die Melodie der Macht in sich tragend...
    Wut wallte heiß in ihm auf. Er würde Adaques Werk hier beenden. Hier und jetzt. Koste es was es wolle! Es blieb auch keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Erneut parierte er einige heftige Angriffe Adaques, die erneut Mauerwerk

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