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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Seelenschwert einschließen.
    Verzweifelt wehrte er sich, schlug um sich, trat nach ihr. Er musste überleben, nur er könnte das Böse verbannen und die Menschen retten! Dann hörte Adaque plötzlich auf an ihm zu rütteln und rief überrascht: »Au! Tyark, hör auf damit! Was soll das?«
    Tyark schlug verwirrt die Augen auf und begriff, dass er geträumt hatte. Muras‘ Gesicht tauchte über ihm auf, er hielt das linke Auge verdeckt. »Tyark, bei den Alten! Was ist denn los mit dir! Ich wollte dich doch nur wecken, weil du wie ein Stein geschlafen hast! Und stattdessen verpasst du mir eine!«
    Muras ächzte und rieb sich sein linkes Jochbein, welches einen großen roten Fleck aufwies, der langsam anschwoll. »Einen ganz schön harten Schlag hast du, das muss ich aber sagen! Au!«
    Er grinste etwas kläglich. Tyark grinste zurück, sein Herz hellte sich auf. »Muras! Sie haben dich rausgelassen, endlich!«
    Er umarmte seinen Freund herzlich und zwinkerte ihn dann an. »Oder bist du etwa geflohen...?«
    Muras schüttelte müde den Kopf. Sie scherzten noch eine Weile herum, doch dann wurde Muras ernster. Sorgenvoll sagte er: »Was war denn los mit dir, Tyark? Du siehst, äh, ziemlich kaputt aus! Bleich wie der Tod und du hast hier auch einen tiefen Kratzer auf der Stirn...«
    Sein Blick rutschte an Tyark herab. Mit hochgezogenen Augenbrauen konstatierte er: »Und dein Nachthemd ist etwas blutig... wie...«, er stockte, »Ist das im Schlaf passiert? Bist du wieder etwas begegnet... Adaque?«
    Tyark fühlte sich unwohl und stand rasch auf. Hastig begann er damit, sich umzuziehen und erklärte nebenbei, so gelassen wie möglich: »Ja – ich...bin ihr begegnet. In einer Festung. Wir haben gekämpft, aber ich konnte sie nicht besiegen. Obwohl ich...deutlich stärker geworden bin. Verglichen mit damals, als die Medusa mich fast getötet hat, meine ich.«
    Er schilderte Muras mit knappen Worten ihren Kampf, verschwieg ihm aber, was er mit dem Dämonenherzen getan hatte - die Erinnerung daran war sowieso kaum mehr noch als eine flüchtige Ahnung war. Er verzog seinen Mund zu einem Lächeln. »Ich denke, die eine oder andere Schramme hat sie auch abbekommen. Aber etwas ist in ihr, Muras. Etwas Mächtiges. Etwas, gegen das ich nicht ankommen.«
    Leise und trotzig fügt er hinzu: »Noch nicht.«
    Muras pfiff anerkennend. »Bei den Großen Alten! Du hast wirklich mit ihr gekämpft , Wahnsinn! Wie gerne würde ich dich dabei unterstützen, mein Freund! Aber wir werden noch Gelegenheit dazu bekommen, nicht wahr? Ob wir wollen oder nicht...«
    Dann stand er auf und sagte mit Stolz in der Stimme: »Oh, du kannst mir übrigens gratulieren! Ich bin nämlich nun offiziell zum Magus ernannt worden. Ich bin kein Initiat mehr!«
    Tyark blickte Muras erstaunt an und schlug ihm dann grinsend auf die Schulter. »Was? Bist du sicher?! Ich gratuliere dir von ganzem Herzen! Du musst mir unbedingt erzählen, wie du das hinbekommen hast! Ich dachte schon, sie würden dich eher in irgendeinem dunklen Kerker verschimmeln lassen, alter Schwarzmagier...!«
    Er lachte gutmütig und schüttelte Muras kräftig durch, der sein stolzes Grinsen nicht mehr loswurde.

    Auf dem Weg in die Stadt hatten sie Norin getroffen, der die letzte Zeit fast nur noch damit beschäftigt gewesen war, mit Abo zusammen einige Wüstenschiffe zu kaufen oder zu verkaufen und natürlich ihnen die beste Pflege angedeihen zu lassen.
    Er schien erleichtert zu sein sie zu treffen und nutzte nur zu gerne die Gelegenheit, den Dunst der Tiere zu verlassen. Auch er gratulierte Muras herzlich, auch wenn Tyark ahnte, dass Norin wohl kaum verstehen konnte, was es bedeuten konnte, den Titel eines Magus zu tragen.
    Tyark spürte das Gewicht des Beutels auf seiner Brust. Doch diesmal war er vorsichtiger gewesen. Das verbleibende Herz trug er in einem weiteren Beutelchen an seinem Gürtel und in den Brustbeutel hatte er einfach zwei größere Steine getan, bevor sie aufgebrochen waren.
    Sie brauchten auch nicht lange nach einer Örtlichkeit zum Feiern zu suchen. Eine gemütliche Kaschemme mit dem eleganten Namen »Dünensegler« lud geradezu ein, hier auf Muras anzustoßen. Sie nahmen sogleich einen der hinteren Tische in Beschlag und schon bald floss das würzige Honigbier in ihre durstigen Kehlen. Erst jetzt erfuhr Tyark, dass San Lorieth berühmt für allerlei Gerichte und Getränke war, die mit Honig verfeinert wurden, einem der wertvollsten Handelswaren, die es in dieser Gegend gab. In

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