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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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hörte er Muras japsen und dann atemlos zischen: »Du willst was ? Du willst einen Dämon fragen? Bist du denn noch bei Trost? Das ist ja noch schlimmer!«
    Tyark blieb abrupt stehen und ergriff seinen Freund ungeduldig an den Schultern. »Meinst du, diese Entscheidung ist mir leicht gefallen? Muras! Ich bin ein Dämonenjäger, niemals hätte ich daran gedacht, mit einem Dämon zu sprechen, anstatt ihm einfach meine Klinge in das dunkle Herz zu stoßen. Aber ich habe darüber nachgedacht, was schlimmer ist! Und ist es schlimmer, als sich durch das Unterholz zu schlagen und zu hoffen, dass Adaque uns nicht doch noch zuvor kommt? Oder uns entdeckt und angreift? Oder überhaupt nicht dort unten ist? Nein, so unangenehm mir selbst diese Erkenntnis auch ist! Du hast gesehen, was Adaque ist, du hast sie gespürt! Du hat gesehen, was sie mit Zaja gemacht hat!«
    Tyark atmete tief durch und sagte leise: »Ich ertrage es nicht länger! Ich spüre überall das Böse. Ich spüre Adaque. Wir müssen handeln! Adaque muss in den Limbus zurückgejagt werden – und mit ihr das, was sich in ihr versteckt. Und dazu müssen wir alles wissen, was nötig ist. Vor allem, was bei den Höllen sie eigentlich sucht! Wir sind blind, Muras! Sie ist uns stets wenigstens einen Schritt voraus!«
    Muras verstummte und blickte Tyark zweifelnd an. »Außerdem, Muras, wer sagt, dass Ronwe ein Dämon ist? Es ist nur eine mögliche... Interpretation , nicht wahr? Eine Geschichte, die uns der Orden erzählt! Für manche Nihilim war er immerhin eine Gottheit!«
    Muras öffnete seinen Mund und Tyark wartete auf scharfen Protest. Doch dann schloss er ihn wieder und sie beide standen sich eine Weile schweigend gegenüber. Schließlich sagte Muras zögerlich: »Ich weiß nicht, Tyark. So etwas ist... gefährlich. Außerdem, wie willst du das anstellen? Du weißt doch überhaupt nicht, wie du Ronwe erreichen kannst. Und selbst wenn du ihn erreichen solltest – wie willst du mit ihm reden? Was wirst du ihm anbieten?«
    Tyark blickte zu Boden und murmelte: »Ich weiß es noch nicht. Aber ich weiß vielleicht, wie wir ihn erreichen können. Darum brauche ich auch deine Hilfe, Muras.«
    Er hob blickte dem verdutzten Magier in die Augen und erklärte: »Der Schlüssel ist ein kleines, unscheinbares Buch, das Goswin gelesen hat. Irgendwas von einem gewissen Nestor. Dort steht alles drin, sicherlich sogar, wie man zu Ronwe gelangt. Ich weiß aber, dass wir dazu eine Vergessene Pforte benötigen – eine, wie du sie in den Gewölben unter dem Zirkel gefunden hast. Goswin erzählte mir davon, dass in dem Buch von mehreren Pforten die Rede ist! Verstehst du? Es muss hier also noch irgendwo in der Gegend hier eine weitere Pforte geben. Vielleicht sogar eine, die nicht so streng bewacht wird. Die müssen wir eigentlich nur finden und...«
    Muras hob die Augenbrauen hoch und sagte entgeistert: »Aber Goswin wird uns doch nie das Buch geben, er...«
    Muras stockte und schaute noch entgeisterter drein. »Sag mir jetzt nicht, du willst das Buch... stehlen ? Tyark, bist du noch bei Trost?!«
    Tyark biss die Zähne zusammen und kämpfte mühsam die Ungeduld nieder, die immer stärker wurde. Er sagte angespannt: »Was ist unsere Alternative? Wir müssen es einfach versuchen, wir müssen! Es bleibt immer weniger Zeit! Ich habe sie gesehen, Muras! Ich habe mit dem gekämpft, was aus ihr geworden ist! Ich habe gespürt , welche grauenhafte Macht in ihr ist. Selbst jetzt und hier spüre ich sie in meinen Eingeweiden! Wer weiß, ob wir sie überhaupt noch besiegen können, wenn sie gefunden hat, was sie sucht. Ich bin mir nicht einmal sicher, dass ich sie jetzt noch besiegen könnte! Vielleicht kann ich von Ronwe auch in dieser Hinsicht etwas erfahren. Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, besonders in Zeiten wie diesen. Ich werde nicht zulassen, dass das Böse siegt, Muras! Und du kannst das auch nicht! «
    Er verschränkte die Arme und sagte düster: »Mein Plan ist es, morgen den Baron zu treffen, so wie es Goswin gefordert hat. Ich werde die Männer anfordern und bereitstehen lassen, damit wir schnell aufbrechen können. In der Zeit musst du versuchen rauszufinden, wie man Vergessene Pforten, äh, bedient oder wie auch immer ihr das nennt. Und wir leihen uns das Buch von Goswin aus. Es dürfte nicht schwierig werden, in den Keller einzudringen. Darin steht alles, was du wissen musst, ich bin mir sicher, dass auch was zu der Öffnung von Pforten darin steht – und ich hoffe

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