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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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sehr, dass auch etwas zu anderen Pforten darin steht. Denn wenn wir auf die Pforte unter dem Zirkel angewiesen sind, müssen wir uns wohl wieder an Goswins Plan halten... Falls es aber klappt, werde ich durch die Pforte steigen – und hoffen, dass ich bei Ronwe herauskomme und nicht gerade in Adaques Schlafgemach...«
    Er versuchte zu grinsen, was ihm aber nur kläglich gelang. Muras murmelte missmutig: »Ich glaube kaum, dass Adaque noch schlafen muss...«
    Tyark machte eine ungeduldige Geste.
    »Vielleicht kann ich Ronwe dazu bringen, mir einen Hinweis zu geben. Immerhin hat die Maske von ihm gesprochen! Und wenn nicht – nun, dann haben wir es wenigstens versucht! Und Goswins Plan können wir dann immer noch befolgen...«
    Muras schwieg. Dann schloss er kurz die Augen, seufzte und sagte leise: »Ich vertraue dir, Tyark. Vielleicht hast du ja sogar Recht. Vielleicht sollten wir wirklich alle Möglichkeiten nutzen - auch mit dem Risiko, dass sie sich letztlich als falsch herausstellen könnten.«
    Er hob hilflos die Arme und sagte zweifelnd: »Aber ich habe doch keine Ahnung von dem Öffnen Vergessener Pforten! Das ist nicht gerade das Wissen, was sie einem Schüler beibringen, weißt du...«
    Er blickte Tyark zweifelnd an. »Außerdem traue ich diesem Dämon mit der Maske nicht! Es gibt keine Gewissheit, dass wir vielleicht unwissend ein viel größeres Übel beschwören!«
    »Nein, du hast Recht. Aber bislang hat mir die Maske immer geholfen, bislang war jeder Hinweis dieses Wesens richtig – auch wenn ich mir sicher bin, nur eine Spielfigur zu sein. Aber das bedeutet nicht, dass ich auch immer eine bleiben werde.«
    Muras seufzte. »Na gut. Ich werde sehen, was ich tun kann – ob ich überhaupt was tun kann! Vielleicht finde ich das ein oder andere Lehrwerk dazu... aber das wird nicht reichen. Wenn in diesem ominösen Buch nicht sehr genau drinsteht, was ich machen muss, können wir es vergessen...«
    Tyark lächelte angestrengt und klopfte seinem Freund aufmunternd auf die Schulter.

    Abends saß Tyark allein vor seinem Zelt und beobachtete lächelnd Abo und seine Kinder beim Pflegen der Kamele.
    Der alte Nomade hatte heftig geschimpft und geflucht, als er von Norins Schicksal erfahren hatte. Doch er hatte wenig Mitleid mit ihm gehabt – Diebstahl galt unter den Nomaden als schwere Sünde. Und er würde problemlos jemand anderen finden - der Krieg hatte viele Flüchtlinge in den Norden gespült, die alle bereit waren für wenig mehr als Kost und Logis zu arbeiten.
    Rohin hatte ihren Kopf auf Tyarks Schoß gelegt und schien zu schlafen. Gedankenverloren kraulte er sie hinter den zuckenden Ohren. In seinem Kopf reifte der Plan, wie er weiter vorgehen könnte. Nein, wie er weiter vorgehen musste ! Es tat ihm leid, dass er Muras nicht die ganze Wahrheit hatte sagen können. Aber er musste einfach sichergehen, dass Ronwe ihm alles sagen würde, was er wissen wollte. Und dafür war jedes Mittel recht, denn schließlich ging es darum, das Böse zu vernichten. Das war er allen schuldig, die durch Adaque ihren Tod gefunden hatten - und noch finden würden.
    Tyarks dunkler Blick ruhte lange auf einem der leeren Käfigwagen, der vor der nahegelegenen kleinen Garnison stand. Er nickte leise und murmelte etwas vor sich hin. Rohin winselte leise im Schlaf und ihre Läufe zuckten.

FALLEN

    M uras hob die Augenbrauen, Fett lief ihm dabei aus einem Mundwinkel. »Also du wirst dich schon ein wenig anders kleiden müssen, Tyark!«
    Dann biss er erneut in den Fleischspieß, den er sich beim fetten Wirt des Rollenden Fasses bestellt hatte.
    Zusammen tranken sie aus hölzernen Bechern ein Getränkt, dass Tyark entfernt an Honigbier erinnerte, aber deutlich herber und stärker war. Tyark grinste, verzog sein Gesicht und blickte an seiner erst neu erstandenen Kleidung herunter. Unschlüssig sagte er: »Hm, wieso? Ich habe die Kleidung erst vor einiger Zeit erstanden. Die ist doch gut?«
    Muras lachte laut und erklärte Tyark dann, wie sich der Adel hier in der Perle des Nordens zu kleiden pflegte. »Du hast ein Treffen bei einem Baron, Tyark! Da musst du angemessen auftauchen. Ich denke, es wäre sogar das Beste, wenn du dir vielleicht dein Familienwappen schneiden ließest und dir auf die Kleidung nähst. Wenn du da als einfacher Kerl auftauchst, wird dich der Baron niemals ernstnehmen!«
    Er schlug Tyark auf die Schulter. Tyark nickte stumm. Nicht zuletzt wusste er von zuhause, dass ein gewisser Status mit einer gewissen

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