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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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musste er an Pereo denken – war er zu Adaques General geworden? Stand er dort auf den Wehrgängen der Festung, in die schwarze Rüstung verwachsen, dunkel, stumm? Ein kalter Schauer rann seinen Rücken hinunter.
    Muras unterbrach Goswin: »Warum nutzen wir nicht die Vergessenen Pforten? Dann bräuchte die Streitmacht des Sultans nicht Wochen, um die Kaiserstadt zurückzuerobern!«
    Goswin runzelte abschätzig die Stirn und sagte belehrend: »Es müsste dir als Magier doch bekannt sein, dass die Vergessenen Pforten selbst von euresgleichen nur mit Vorsicht genutzt werden dürfen! Jedes Lebewesen mit Verstand gerät in Gefahr, sich in den Pforten zu verlieren! Es ist mir sowieso vollkommen unverständlich, das ihr bislang so schadlos durch die Pforten schreiten konntet – vielleicht nur wegen Tyarks besonderen Fähigkeiten. Nein, die Pforten können nicht genutzt werden, ohne dass der Sultan riskieren würde, dass die Hälfte seiner Armee wahnsinnig wäre, wenn sie vor den Toren der Kaiserstadt auftauchte!«
    Er schwieg kurz und fügte dann hinzu: »Ich denke, das ist die beste Gelegenheit, die wir – die ihr – bekommt werdet, auf Adaque zu treffen.«
    Er blickte Tyark und Muras schweigend an. Schließlich sagte Murat entgeistert: »Wie bitte? Wir sollen mit den Soldaten gegen Adaques Armee ziehen?!«
    Goswins Blick wurde scharf. »Wir müssen reagieren! Es kann durchaus ein Zeichen dafür sein, dass Adaque irgendwelchen Hinweisen nachgeht. Und was sollen wir denn sonst tun? Wir haben keine Möglichkeit, Adaque irgendwie zuvor zu kommen! Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie findet, was sie sucht! Und wir tappen im Dunkeln! Nein, unsere einzige Möglichkeit wird sein, dass ihr mitreist. Vielleicht ergibt sich im Süden eine Gelegenheit, Adaque anzugreifen...«
    Auf Muras ungläubigen Blick sagte Goswin barsch: »Wenn ihr hierbleibt, werdet ihr erst recht nichts bewerkstelligen und es wird ein böses Ende nehmen! Nein, es ist die einzige Möglichkeit, die uns bleibt.«
    Traurig fügte er hinzu: »Ich wünschte, es wäre anders. Wirklich! Ich bete jeden Tag zu den Großen Alten, aber...«
    Er zuckte abermals mit den Schultern. Muras öffnete den Mund, Tyark spürte die wütende Erregung seines Freundes. Rasch sagte er: »Es ist gut, Goswin. Es bleibt uns halt nichts anders übrig. Aber Hauptsache ist, wir können endlich etwas unternehmen! Welche Unterstützung bekommen wir?«
    Tyark warf Muras einen schnellen Seitenblick zu und hoffte, dass dies reichte, ihn vorerst zum Schweigen zu bringen.
    Goswin lächelte schwach und klopfte Tyark auf den Oberarm. »Du bist ein braver Mann und den Großen Alten sei Dank, dass sie dich geschickt haben!
    Tatsächlich habe ich bereits Vorkehrungen getroffen, dass ihr einige Bewaffnete an eure Seite bekommt. Einer der Adligen hier, Baron Salos Hakynen, er...schuldet dem Orden, speziell mir, einen Gefallen. Einen großen Gefallen. Er hat sich daher gerne bereit erklärt, uns in dieser, hm, speziellen Situation zu helfen. Mehr kann auch der Orden nicht tun, der Krieg geht vor und unsere...Informationen sind spärlich. Vor allem die, welche ich sicher weitergeben kann, ohne um...deine Gesundheit fürchten zu müssen, Tyark. Es werden vielleicht 25 Männer sein, höchstens. Dafür aber trainierte Söldner, die der Baron für uns anwerben wird. Ihr sollt ja auch nicht Adaques Streitmacht angreifen, denn ich bezweifle, dass sie persönlich den offenen Kampf sucht. Nein, es wird besser sein, mit wenigen, gut trainierten Männern gezielt nach ihr zu suchen, so wie auch sie nur mit wenigen Kriegern etwas sucht – was auch immer das sein mag.«
    Tyark nickte schnell. Eine ganze Weile lang besprach er noch mit Goswin das Nötigste und machte sich dann rasch daran, den Aufbruch zu planen, das Treffen mit dem Baron war bereits für morgen Abend angesetzt.

    Kaum hatten Tyark und Muras das Grundstück der Basilika verlassen brauste Muras auf: »Was ist denn los mit dir? Du kannst doch kaum Goswins verrückten Plan zustimmen! Das ist doch Selbstmord!«
    Tyark schwieg und wartete, bis die Erregung seines Freundes abgeklungen war. Schließlich sagte er leise: »Nein, das habe ich auch nicht vor. Wir werden das Spiel des Wesens mit der Maske spielen. Denn es hat mir bisher immer die Wahrheit gesagt, zumindest habe ich den Eindruck. Und es ist Zeit, Wege zu beschreiten, die für Goswin als Ordensbruder undenkbar sind. Ich denke, wir sollten seinem Hinweis mit Ronwe folgen...«
    Neben sich

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