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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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antwortete er: »Was in dieser...toten Welt geschieht, kann nicht mehr aufgehalten werden, denke ich. Wenn die Kuben eine gewisse Macht erhalten haben, kann sie nichts mehr aufhalten.«
    Er blickte Muras fest in die Augen. »Aber bevor das geschieht, Muras, davor kann man etwas tun! Die Kuben müssen vernichtet werden, bevor sie alle Leben zerstören! Hörst du? Es gibt noch zwei weitere Kuben! Muras, wenn das hier vorbei ist, musst du sicherstellen, dass diese Kuben nicht in die falschen Hände geraten, egal wo sie sind.«
    Muras blickte verlegen auf die Erde und machte eine ablehnende Handbewegung. »Nein, Tyark. Nicht ich, wir beide werden...«
    Tyark unterbrach seinen Freund harsch: »Nein! Muras, das Dunkle Band wird mich mit in den Abgrund ziehen, sobald ich Adaque getötet habe! Ich werde dann nicht mehr sein, um dir zu helfen!«
    Er stockte und spürte das erste Mal seit langem wieder Trauer in sich aufsteigen - und gleichzeitig drohte ihm die panische Angst vor dem Tode wieder die Luft abzuschneiden. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Mit mühsam kontrollierter Stimme fuhr Tyark fort: »Bitte, Muras! Verspreche es mir! Du musst mein Werk fortführen, das Werk des Dämonenjägers. Suche die Kuben und sorge dafür, dass sie in die richtigen Hände geraten! Vernichte das Böse, wo auch immer du es finden kannst!«
    Trotz der Sommerhitze war Tyark kalt, als er Muras an der Schulter packte und eindringlich sagte: »Bitte Muras! Versprich es mir! Lass nicht zu, dass das Böse vielleicht eines Tages doch noch obsiegt! Das bist du mir schuldig! Und Zaja! Und all den anderen, die heute nicht mehr hier sind...«
    Muras schluckte und saß lange schweigend neben Tyark und blickte mit wässrigen Augen auf die Wüste unter ihm. Schließlich nickte er stumm und sagte mit schwacher Stimme endlich die beruhigenden, entscheidenden Worte: »Ich schwöre es dir, Tyark.«
    Tyark ließ Muras los und atmete befreit durch - auch wenn nur ein kleiner Teil der Last von ihm gefallen war. Leise erwiderte er: »Morgen Abend werden wir uns das Buch ausleihen . Und du musst mir die unterirdischen Anlagen der Stadt zeigen, ich will wissen, wie es da unten aussieht. Für den Fall der Fälle...«
    Muras‘ Blick verdunkelte sich und Tyark spürte, wie auch die Gedanken seines Freundes zu den dunklen Schlachten wanderten, die ihnen noch bevorstehen würden. Doch dann ging ein klägliches Lächeln über Muras‘ Gesicht und er sagte: »Tyark, ich bin sehr froh, dich getroffen zu haben. Ich könnte mir kaum jemand Besseren vorstellen, den ich an meine Seite haben wollte.«
    Tyark lächelte zurück und versuchte, das leise Flüstern zu verdrängen, welches ihm etwas anderes einzureden versuchte. Sie schlugen die Hände zusammen, wie es bei den Stämmen des Südens Brauch gewesen war. Dann ließen sie ihre Blicke noch lange über die dunstige Stadt und die Steppen um sie herum wandern.
    ***

    Der Wanst des Barons wackelte, als er sich vor Lachen bog. Tyark lachte aus Höflichkeit mit und der Wein half ihm dabei. Er hätte nicht sagen können, wie lange er bereits mit dem Baron im großen Speisesaal des Herrenhauses gesessen hatte. Er war bereits gestern Abend im Herrenhaus des Barons angekommen und war sogleich zu einem üppigen Mahl eingeladen worden.
    Das liebste Thema des Barons waren die wohl unklaren Machtverhältnisse im Sultanat. Anscheinend gab es noch einen Bruder des Sultans, der ebenso Anspruch auf die Herrschaft erhob und der von einigen der Adligen des Hohen Rates unterstützt wurde.
    Tyarks Familie war ebenfalls groß und einflussreich gewesen, daher kannte er solcherlei Ränkespiele und Scharaden gut. Doch er empfand zunehmend Abscheu vor dieser Art der Machtausübung. Es war kein Zeichen für Stärke, seinen Widersacher durch List besiegt zu haben! Doch der Baron hatte offensichtlich wenige Probleme damit.
    Überrascht hatte Tyark festgestellt, dass der Baron einer der wenigen dunkelhäutigen Menschen hier im Norden war. Tatsächlich bestätigte er ihm, dass er aus dem Inselkönigreich Yvuyr stammte, welches viele hundert Meilen weiter südlich als Tyarks Heimat war. Nur wenige der dort lebenden Menschen verließen ihre Heimat freiwillig, angeblich war ihnen das Klima weiter nördlich zu rau oder es gab andere, politische Gründe, wie der Baron murmelnd andeutete.
    Als die Horde auftauchte, durchtrennte sie allerdings fast jede Verbindung nach Ytuyr. Angeblich gab es das alte Königreich noch, aber man munkelte sogar über

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