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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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umwandte, waren sie bereits verschwunden.
    Leise sagte Muras mit zitternder Stimme: »Es müssen noch viel furchtbarere Dinge hier passiert sein, als wir geahnt haben. Ich habe bisher nur einmal einen Totengeist gesehen und das hat mir schon gereicht! Nur von den verfluchtesten Orten weiß man, dass in ihnen Draugr in großen Mengen vorkommen. Nur verzauberte Waffen oder Magie vermögen es, einen Draugr in die Flucht zu schlagen... oder zu zerstörten.«
    Tyark umfasste grimmig den Griff seiner Schwarzen Klinge. Es war ihm vorgekommen, als hätten die Draugr ihm direkt in die Seele geblickt. Warum hatten sie sich zurückgezogen?
    Er blickte Arthan stumm an. Dieser nickte und herrschte seine Männer zur höchsten Wachsamkeit an, als sie sich dem Ausgang näherten, der in einen Korridor mündete, der geradezu endlos weit zu sein schien. In die Wände waren hier weitere Fresken eingelassen, auf denen seltsame Schriftzeichen und bizarre Abbildungen zu sehen waren. Tyark und auch einige der Söldner warfen einzelne, verwirrte Blickte darauf, doch keiner von ihnen konnte etwas mit dem Anfangen, was er dort sah. Einzig Muras blieb bei dem einen oder stehen und betrachtete es eine Weile. Als Tyark ihn flüsternd danach fragte, erklärte Muras mit einer Stimme, in der Tyark eine heimliche Faszination bemerkte: »Ich könnte wetten, dass es sich bei diesen Abbildungen um Szenen aus den anderen Sphären handelt! Darum erscheinen sie uns auch so irreal... Vielleicht...«
    Tyark runzelte die Stirn und spürte einen kalten Schauern seinen Rücken herunterjagen. »Andere Sphären? Meinst du die Welten der... Dämonen?«
    Muras nickte hastig. »Darum wirken diese Abbildungen auch so... befremdlich auf uns. Sie sind für Menschen kaum zu begreifen. Wahnsinn, dass ich so etwas einmal sehen darf!«
    Tyark hielt Muras an der Schulter und sagte eindringlich: »Muras, wir müssen weiter. Vielleicht hast du später Zeit.«
    Nur widerwillig ließ sein Freund von den seltsamen Abbildungen ab.
    Sie folgten den Gang eine halbe Ewigkeit, wie es Tyark vorkam. Die Fresken begleiteten sie die ganze Zeit, doch Tyark schaffte es, sie mehr oder weniger zu ignorieren.
    Dann standen sie in einer weiteren Halle, an deren Ende ein Torbogen zu sehen war, der ebenfalls zugemauert worden war. Als Muras die groben Steine sah, stockte er. »Ich spürte...mächtige Magie hinter diesen Steinen. Ich glaube, ich sehe sogar an einzelnen Steinen Runen... und das Zeichen Khalids, wenn ich nicht irre.«
    Er trat vorsichtig einige Schritte näher heran und betrachtete die improvisierte Mauer vor sich. Er sagte zu den anderen: »Ja, eindeutig. Das alte Herrschaftssymbol Khalids. Also stammt die Mauer von seinen Männern. Und es wurden Runen angebracht. Schutzrunen, denke ich.«
    Arthan trat an ihn heran und brummte: »Du meinst, das was hinter dieser Mauer liegt soll geschützt werden?«
    Muras blickte auf und schüttelte den Kopf. Mit Blick auf Tyark antwortete er: »Nein. Die Ausrichtung der Runen ist eindeutig. Etwas soll daran gehindert werden, die Mauer zu durchbrechen. Ich denke, wir sehen hier so etwas wie einen inneren Schutzwall. Die große Barriere ist der äußere.«
    Muras seufzte ergeben und nickte Arthan stumm zu. Sofort begannen zwei Söldner, mit ihren Äxten den Mörtel zwischen den Steinen herauszukratzen. Das Material war vollkommen spröde - aber es war auch nicht der Stein, der das Gefängnis bildete, sondern die Zauber, die darin ruhten.
    Stein für Stein wurde die Mauer vor Tyarks Augen abgebaut. Er spürte deutlich, wie die Männer immer angespannter wurden. Sie alle spürten das Böse, das durch die Lücken im Mauerwerk sickerte. Etwas Dunkles war dahinter eingesperrt gewesen - sehr lange.
    Das Poltern der Steine hallte laut durch den Korridor und schließlich hatten die Söldner einen breiten Durchgang geschaffen, durch den sie steigen konnten. Arthan kletterte als erster hindurch, gefolgt von Tyark und zwei Söldnern. Hinter der Mauer war ein weiterer schmaler Korridor, der aber nach wenigen Metern in einen großen Raum mündete, der in seiner Form an eine hohlbauchige Vase erinnerte. Direkt vor der Mauer lag ein Skelett. Tyark hatte Mühe, darüber hinwegzusteigen, ohne auf die Knochen zu treten. Es war in eine zerfallene, an manchen Stellen noch seidig glänzende Gewandung gekleidet und schien geradezu gegen die Mauer gepresst worden zu sein. Viele der Knochen wiesen Brüche auf, manche sogar mehrere. Einzelne Büschel von langen, blonden

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