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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Gestalten befreien können, andere rangen immer noch mit ihren eigenen oder denen von Kameraden, die regungslos in der schwarzen Flüssigkeit lagen. Muras brachte eine der Gestalten neben sich durch einen heißen Feuerstrahl zum Zerbersten. Er konzentrierte sich einen Augenblick und plötzlich begann eine mannshohe Windhose in zwei der Gestalten zu fahren. Hinter ihm brüllte Arthan. Tyark sah, wie der wuchtige Söldnerkommandant auf das Wesen aus Augen zulief. Grimmig rief der Hüne dabei: »Ich habe keine Angst! Denn ich weiß genau, wer ich bin! Ihr habt euch getäuscht! Es macht mich stark!«
    Die Axt des Kommandanten glitt durch die Gestalt vor ihm durch wie durch Wasser, etwas schwarze Flüssigkeit spritzte davon. Grunzend strauchelte Arthan wie zuvor Tyark. Plötzlich bildete sich in der Gestalt ein Arm heraus, der einen Ritualdolch in der Hand hielt. Doch die Gestalt holte blitzschnell aus und stieß diesen gezielt an eine Stelle, an der Arthans schwere Rüstung eine Schwachstelle zu haben schien. Arthan brüllte vor Schmerz und Wut und strauchelte zurück. Auch Tyark griff wieder an. Doch auch sein Schwert fand nur wenig Widerstand. Stattdessen hörte er ein vielstimmiges Flüstern: »Was ist er, O Schwestern? Warum ist es so schwer, sein Abbild zu formen? Was ist er... was ...«
    Tyark ignorierte die Stimmen, denn er sah aus dem Augenwinkel, wie eine der Mysen mit unnatürlicher Schnelligkeit nach vorne glitt. Muras hatte gerade ein weiteres Abbild zerstört. Tyark versuchte noch, Muras zuzuschreien, doch es war zu spät. Die Myse kreischte vielstimmig, ein gekrümmter Dolch raste auf den Magier zu. Dieser zuckte reflexhaft zurück und ein gewaltiger Flammenball zerplatzte an der Gestalt der Myse. Doch die Myse hatte Muras bereits einen furchtbaren Schnitt auf der Brust zugefügt, Blut rann sofort einem Sturzbach gleich über seinen Oberkörper. Muras strauchelte stöhnend einige Schritte zurück, eine Hand vor der Brust, sein Haar war teilweise durch die Hitze des Feuerballes versengt.
    Die Myse sank in die Flüssigkeit zurück. Tyark hörte den einstimmigen Chor um sich herum: »Der eine... der eine...«
    Muras schrie vor Schmerz. Zwei der Söldner stellten sich schützend vor den Magier und wehrten so gut es ging zwei Gestalten ab, die mit Schwertern und Schilden bewaffnet waren und in ihrer Ausrüstung und Bewaffnung frappierende Ähnlichkeit mit zwei anderen Söldnern hatten. Tyark sah, dass die meisten Kämpfe zwischen den Söldnern und den Gestalten aus verdorbenen Wasser sehr ausgewogen waren, sodass das zunächst kaum eine Seite einen Vorteil erringen konnte. Er fragte sich, was die anderen wohl in den Gestalten sahen. Sich selbst? Ein Abbild davon, wie man wirklich war? Oder vielleicht sogar sein würde? Wenn die Mysen nicht seit einer Ewigkeit ausgehungert gewesen wären, so hätten sie Tyark und seine Gefährten wahrscheinlich bereits getötet, als diese in den Tempel gestolpert kamen.
    Plötzlich spürte Tyark, wie sich eine Myse näherte. Er schloss die Augen und glitt fast mühelos aus seinem Körper. Zwar legte sich fast sofort eine der Tentakel um seinen Hals, doch er schaffte es noch, dem grotesken, strahlenden Abbild einer Priesterin die Schwarze Klinge ins Herz zu stoßen. Es kostete ihn Mühe, sich wieder in seinen Körper zurückgleiten zu lassen. Es gelang ihm knapp. Vor sich sank die mit Augen übersäte Gestalt in die Flüssigkeit zurück. Hinter sich hörte er das Fauchen von Feuer, das heiß und brennend in das schwarze Wasser um sie herum einschlug.
    Arthan brüllte etwas, doch Tyark verstand nicht, was. Eine der Mysen war wieder auf ihn zugestürmt gekommen, es schien dieselbe zu sein, welcher er als erstes das Schwert in den Leib gestoßen hatte. Er wich ihrer brutalen Attacke aus, dann riss ihn eine unsichtbare Macht um, platschend landete er in der öligen Flüssigkeit. Um sich herum hörte Tyark den Chor der Stimmen: »Sie wehren sich, Schwestern! Ein wunderbarer Kampf! Wir werden ihr Blut trinken! Schneidet die Menschenkinder! Schneidet sie gut, sie müssen bluten... Aber der eine... der eine... was ist er? Was spürt ihr... was?«
    Benommen drehte Tyark den Kopf zu der unförmigen Gestalt, die sich immer noch zu formen schien und stets in seiner Nähe war. Er spürte, dass die Kraft der Mysen selbst in ihrem geschwächten Zustand sehr groß war. Schwerter konnten hier nur wenig anrichten. Welch furchtbaren Kampf Khalid und seine Männer hier ausgefochten hatten!
    Neben

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