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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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jenes können wir nicht tun, Meister, das ist böse, widernatürlich … krankhaft. Wozu gibt es sonst Magie? Hihi, das wollte er nicht einsehen! Dummer Bengel! Das mit der Gilde ist eine gute Idee, hat er gesagt. Wir dürfen sie nicht zerstören. Der Schüler wollte den Meister aufhalten, nicht wahr, Kraten? Du hast bei dem Kampf mehr Brackwasser geschluckt, als ein dicker fetter Karp -fen.“ Er lehnte sich vor und steckte den Zeigefinger aus. „Obwo-hol, wenn ich an deinen hinterhältigen Trick mit dieser Janussphäre denke – raffiniert, hihi. Platsch hat`s gemacht und weg war Kraten. Ich musste denken, er wär´ ersoffen, bis vor einigen Stunden dieser gnomische Wirt auftauchte. Der hatte sich einen Weinkeller in den Fels geschlagen und dabei etwas gefunden …“ Er zog einen Metallzylinder unter seinem Umhang hervor. „Da wi-wa-wusste ich, was du getan hattest, hihi. Übrigens ist die Karte eine sehr talentierte Arbeit. Mit ihr hole ich eure zivilisierten Freunde zu mir und lehre sie die Weisheit des Sumpfes: Alles ist im Fluss oder geht den Bach runter!“
    „Ich habe genug gehört!“ Beldragon trat vor den Schwarzmagier. „Kichernder Hubert, als amtierender Kanzler der Gilde verhafte ich Sie, wegen reichsgefährdender Umtriebe. Wenn Sie Widerstand leisten, machen wir von der Magie Gebrauch!“
    Gillead hatte Hubert umgangen, soweit es die Wurzeln zuließen, nun hob er den Kampfstab. Finea stellte sich vor Henning und richtete ihren Flammenstab auf Hubert.
    „Hihi, also fangen wir an.“ Die Wasseroberfläche hinter Hubert tanzte wie unter ei nem Sturzregen, dabei fiel kein Tropfen. Eine Riesen-schlange schoss aus der Flut.
    Hubert sprang zur Seite, und der bootsgroße Schlangenkopf raste auf Kraten zu, der gerade noch den Stab schwingen konnte. Die Schlange donnerte gegen seinen magischen Schild, der Baumriese bebte, und ihre Giftzähne bohrten sich vor dem Ex-Kanzler in die Erde. Nun ließen die Zauberer Kältebälle auf die Schlange regnen, die sich schmerzerfüllt herumwälzte und dann starr in den Sumpf zurück rutschte. Eine schmutzige Welle mit kleinen Eisschollen schwappte über die Wurzeln.
    „Verdammt, ist der Mistkerl schnell“, sagte Gillead im Zurückweichen. „Ich hab nicht mal bemerkt, dass sich seine Finger bewegten.“
    „Warum ist er geflohen?“, fragte Beldragon.
    „Weil er nicht mit uns kämpfen muss, um zu gewinnen!“ Kraten sah sich ärgerlich um. „Hätte nicht gedacht, dass der alte Zausel die Karte so schnell unter Kontrolle bekommt. Wir müssen ihn um jeden Preis aufhalten – wenn die Sphäre weiter in unsere Realität wächst, wird sie bald Vakorum verschlingen. Könnt ihr euch vorstellen, was passiert, wenn zehntausende Zivilisten in diesem Sumpf landen? Gillead, das Grinsen ist unangebracht!“
    Ringsum bewegte sich das Wasser, Baumrinde knackte und Äste bra -chen. Gelbe Augen, groß wie Melonen, glänzten im Dämmerlicht. Die Zauberer rückten zusammen, während sich der Belagerungsring enger zog.
    „Er hetzt uns die Schlangen auf den Hals“, stellte Finea fest.
    „Ich höre auch Sumpfgänger“, sagte Beldragon. „Aufgepasst, nicht jedem Busch hier ist zu trauen.“
    „Es ist genau wie damals.“ Kraten blickte suchend zu den Baumkronen auf. „Ich habe es schon lange geahnt, aber jetzt weiß ich es mit Sicher-heit: Irgendwie ist Hubert mit diesem Sumpf verbunden. Deshalb sitzt er hier wie eine alte Kröte in ihrem Loch.“ Er steckte zwei Finger in den Mund und pfiff. In der Ferne erklang ein heiserer Vogelschrei als Antwort, kurz darauf glitten große Schatten vom Himmel. „Reiten wir.“
    „Wohin?“, wollte Beldragon wissen.
    „Nach Vacorum. Dort ist etwas, das wir brauchen.“
    Hoch über den Wipfeln des Sumpfwaldes schwebten die Riesen -papageien nach Westen, die Zauberer klammerten sich an ihr Gefieder. Henning fluchte, weil ihm bei jedem Flügelschlag ein Stich durch die Wirbelsäule ging. Beldragon wurde von seinem Vogel in den Klauen mitgeschleppt, seit er ungeschickt auf dessen Flügel getreten war. Nach einer halben Stunde tauchte am Horizont die Holzpalisade einer Siedlung auf. Karge Kornfelder erstreckten sich zwischen Holzhütten. Ziegen und Hühner suchten auf den unbefestigten Straßen nach Nahrung. Das Vakorum der Sphäre war keine Königsstadt, sondern ein von den Göttern verlassener Außenposten. Als die Vögel in kleiner werdenden Kreisen zu Boden glitten, sahen die Zauberer das ganze Ausmaß des Elends: Menschen, Elfen, Gnome und

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