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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Ostpalisade des Dorfs stieg eine schwarze Nebelfront auf, die Tentakel nach den Häu-sern ausstreckte und ein Stück der Befestigung verschluckte. Hubert hatte keine Zeit verloren. Feuerbälle flogen vom Wachtturm herunter und explodierten auf dem Nebel.
    „Das müssen Kollegen von der Gilde sein.“ Gillead winkte aufgeregt. „Na los, zeigen wir dem Nachwuchs, was Veteranen aus ihren Feuer-bällen herausholen.“
    „Nein, Meister Gillead.“ Beldragon hob die Hand und sandte ein schrill pfeifendes Sammelsignal in den Himmel. „Kraten, was meinen Sie dazu?“
    Kraten trat neben Gillead. „Das ist kein Monster oder feindlicher Zauber. In dieser Sphäre steckt gegenwärtig die geballte Kraft von Huberts Willen. Angriffe von außen sind wirkungslos.“
    „Dann gehen wir rein“, sagte Gillead.
    „Ich gehe. Ihr sorgt dafür, dass die Leute hier wegkommen.“
    „Allein?“, fragte Henning. Finea massierte seinen Rücken mit dem Knauf ihres Feuerstabs. „Kommt gar nicht in Frage. ARGH! Bei den Göttern, Mädchen, du sollst die Verspannung lösen und mich nicht pfählen!“
    „Ich muss ihn aufhalten“, knurrte Kraten. „Ich bin der Kanzler.“
    „Kanzler EMERITUS.“ Beldragon wandte sich den beiden Gildezau -berern zu, die vom Ort gerannt kamen. „Nehmt die Kutsche und sorgt dafür, dass alle in Sicherheit gebracht werden! Wir gehen rein.“
    Die Männer verbeugten sich und eilten davon.
    Kraten wollte widersprechen, aber als er die entschlossenen Blicke der anderen sah, zuckte er die Schultern und marschierte auf die sich schnell ausdehnende Sphäre zu. Die Zauberer folgten. Beldragon zögerte kurz, als Kraten von der schwarzen Masse verschlungen wurde.
    „Ich hoffe, er weiß, was er tut.“
    „Er ist Kraten“, sagte Henning. „Niemand weiß mehr über Schwarz-magier als er.“
    Gillead schubste ihn in die Sphäre und sprang mit einem Kampfschrei hinterher.
    Sie erschienen mitten im Sumpf auf einer kleinen Insel.
    F lechtenbehangene Baumriesen ragten wie die Masten von Geister-schiffen in den Himmel. Ihre mannsdicken Wurzeln reichten in das grüne Wasser. Sechs gehörnte Orks in Kriegsbemalung lagen gelähmt am Boden. Kraten war gerade dabei, einen Knäuel aus Dorfbewohnern von ihrem Grillspieß loszuzaubern.
    Zufrieden schwang der Ex-Kanzler seinen Stab und deutete auf die taumelnden und schluchzenden Menschen. „Seht ihr, das verstehe ich unter orkischer Küche.“
    Beldragon sah sich um. „Wo in aller Welt sind wir? Und woher kom-men die Orks?“
    „Wenn ich mich nicht irre, ist das eine Janussphäre.“ Henning trat vor, wobei er wie zufällig Gillead die Spitze seines Stabs auf den Fuß rammte. „Eine schwarzmagisch abgespaltene Welt, die ebenso real ist wie die, aus der wir kommen.“ Er wandte sich an Kraten. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Kichernde Hubert so weit gegangen ist, sich eine eigene Realität zu erschaffen.“
    Jemand kicherte in der Baumkrone über ihnen. Auf einem der hohen Äste stand ein Männchen mit einem knielangen Bart, der zu zwei Zö pfen gebunden war, und einem aus Schilfgras geflochtenen Kittel. Der Kichernde Hubert entblößte eine gelbe Gebissruine.
    „Hihi, das war nicht ich, sondern mein Schüler. Nicht wahr, Kraten, du langer Nichtsnutz?“ Er sprang vom Ast, schlug einen Salto und landete federnd auf einer Wurzel. Magische Entladungen zuckten um die So hlen seiner Schilfsandalen. „Alt und hässlich bist du geworden.“
    Gillead zielte mit seinem Kampfstab. „Kanzler, ich dachte, du hättest den Mistkerl erledigt?“
    „Hihi, Kanzler?“ Hubert sah Kraten verschmitzt an. „So so, ein Titel , ein Tidel-didel-di. Nachdem du mir entsprungen bist, hast du dich angepasst, an die kleingeistigen Sterblichen.“
    „Ich habe Ordnung in das Chaos gebracht, das du hinterlassen hast.“ Kraten hielt Huberts Blick stand, obwohl ihm ein kalter Schauer durch die Glieder lief. Als sie das letzte Mal aufeinander getroffen waren, hatte ihn das fast das Leben gekostet.
    Hubert stampfte mit dem Fuß auf. „Hast du denn gar nichts von der Weisheit des Sumpfes behalten? Ordnung ist Schwarzbrot, Chaos ist Gulasch, nein, eine Banane, ach was, backfrischer Pfefferfisch, hihi.“ Er schleckte sich über die Lippen.
    „Das ist Ihr Meister?“, fragte Beldragon angeekelt.
    „Ich war jung und wollte vom Besten lernen“, antwortete Kraten. „Ich bin nicht stolz darauf.“
    „Hihi, er war auf dem Weg, ein passabler Zauberer zu werden, aber dann hieß es plötzlich: Dies und

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