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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Hüfte des Heilers. Henning fluchte auf Zwer -gisch.
    „Alles, was der Schüler aufgebaut hat, muss versinken“, spottete Hu -bert. „Das ist die Weisheit des Sumpfes.“
    „Ich habe nie nach Weisheit gestrebt.“ Kraten konzentrierte sich. Er dachte an die Gilde, seinen Thron der Elemente, den er gestohlen und im Turmzimmer als einfachen Sessel getarnt hatte, dachte an seine Schüler und deren faule Studenten, die er noch Mores lehren würde.
    Ja, er hatte die wilden Zeiten geliebt, aber die Gilde war sein Lebens-werk. Wie sagten die Elfen? Gib ein bisschen, nimm ein bisschen ... Kraten hob die Grenzen der Sphären auf. Mit einer Fingerbewegung auf der Karte brachte er die Realitäten in Unordnung. Streifen Farm-land erschienen im Sumpf. Dafür ließ er andernorts die Wildnis siegen.
    Hubert schrie auf. Wütend versuchte er die Ordnung seiner Welt zu retten, indem er die Zivilisation angriff. Kraten opferte Felder, Weiler und Höfe. Hubert hatte nichts, was er opfern konnte, mit jedem Baum und jeder Insel, die er verlor, starb ein Stück von ihm. Entnervt schleu -derte er die Karte von sich, und stieß mit seiner Schlange auf Kraten herab. Beldragons hastig errichteter Schild bekam einen Riss, hielt aber noch. Kratens Finger huschte über die Karte, und die Realität nahm ihre endgültige Form an. Die Schlange stieß noch einmal zu. Diesmal brach der Schild.
    Als Kraten erwachte, saß er in seinem Sessel im Turmzimmer, in eine wärmende Decke gewickelt.
    „Endlich sind Sie wach.“ König Otwin lehnte neben dem Fenster. Er war in einen Purpurmantel gehüllt und trug den goldenen Kronreif. „Ich wollte unbedingt der Erste sein, der dem legendären Kraten zu seinem Sieg gratuliert. Sie haben all jene eines Besseren belehrt, die meinten, Sie seien im Alter zahm geworden.“
    Kraten zog die Decke von sich und ließ sie auf den Boden gleiten. „Nennen Sie deren Namen, dann beweise ich es gleich noch einmal.“ Er sah sich um. „Sind die anderen wohlauf?“
    „Der edle Henning Florantes klagt über Schmerzen in seinem verlän -gerten Rücken, und Meister Gillead krächzt wie ein Rabe, was ihn aber nicht davon abhielt, Euer Abenteuer mit blumigen Einwürfen auszu-schmücken. Sonst sind alle wohlauf.“
    Beldragon betrat den Raum und reichte dem König eine Tasse Kräu -tertee. „Mit Dachsmilch und Zucker, wie Eure Hoheit befahlen.“ Er warf Kraten einen wütenden Blick zu.

„Danke, Kanzler. Nun, Kraten, der Kanzler hat mir das Meiste schon erklärt, aber ich würde es gern von Ihnen hören: Es musste etwas geo pfert werden? Ist das so?“
    „Unbedeutende Kleinigkeiten.“ Kraten widerstand der Versuchung, aus dem Fenster zu schauen, auf den bewaldeten Hügel, wo früher das Schloss gestanden hatte. Er lehnte sich auf dem Thron der Elemente zurück und faltete die Hände. „Mir ging es vor allem um die natürliche Ordnung der Dinge.“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Der Erwählte
     
    Peter Suska-Zerbes
     
    Thoron blickte unzählige Male gehetzt über seine breiten Schultern, mal zur einen Seite, mal zur andern, während er auf seinen kurzen Beinen weiter zwischen den Bäumen dahin hastete. Undurchdringliche Dunkelheit. Kein Problem für einen Zwerg. Außer seinem schnell gehenden Atem und dem leisen Rauschen der Baumkronen im Wind war nichts zu hören.
    Wenig war hier in der Einsamkeit des nächtlichen Waldes davon zu spüren, wie sehr die einst so vertraute Welt im Umbruch war und auf eine düstere Zukunft zusteuerte. Deutlich glaubte der junge Zwerg in seinem muskulösen Körper zu fühlen, wie sich der Kreis der feind -lichen Mächte immer enger um sein Volk zusammenzog.
    Das Schlimmste: Für den Moment ging von seinem eigenen Volk für ihn selbst die größte Gefahr aus. Nicht nur sein Leben sondern auch seine Ehre als Zwerg und jüngster Anführer seines Stammes waren bedroht. ´Und das von dem eigenen Leuten`, dachte Thoron verbittert. ´Sie werden nie verstehen, warum ich meinen Plan ausführen muss. Aber es muss sein! Es bleibt keine andere Möglichkeit!`
    Das s noch nicht einmal ein bleicher Schimmer des Mondes oder einige verblassende Sterne seinen Weg beleuchteten, störte Thoron nicht weiter, war er es doch seit längerer Zeit gewöhnt, mit den andern seines Stammes in völliger Finsternis, ohne das sonst übliche magische, blaue Licht, in den steinern Hallen unter den Bergen weitere Gänge und

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