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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Großmutter glaubt wahrscheinlich den Humbug, den man sich über das Alte Volk erzählt. Du kannst beruhigt sein. Dein Bruder hat sein Glück gefunden. Und wer bist du, dass du es zerstören willst?“
    „Will ich ja gar nicht“, murrte Gerda kleinlaut.
    Sie bedachte Kai, der Iárann umschlang, mit einem zweifelnden Blick. Dann seufzte sie ergeben. „Na gut. Wenigstens heißt sie nicht Lalani.“
    Kai grinste und hauchte Iárann einen Kuss auf die Schläfe, während die Alte Gerda am Ärmel wieder zum Flieger zerrte. „Komm schon, Mädchen, ich bringe dich wieder nach Hause zu deiner Großmutter.“
    Gerda sah noch einmal zu der Schneekönigin und meinte: „Aber ihr werdet mich besuchen, verstanden?“
    Iárann lächelte. „Natürlich. Wann immer der Nordwind uns zu euch weht.“
    „Was auch immer“, murmelte Gerda halblaut und ließ sich unter dem meckernden Lachen der Alten ins Flugzeug schieben.
    Kai knabberte indes am Ohrläppchen seiner Liebsten. „Hast du gehört. Du gehörst mir – bis zum letzten Tag“, schnurrte er grinsend.
    Die Schneekönigin gab ihm einen Klaps auf die Schulter und ihr pe rlendes Lachen klang durch die eisigen Räume. 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Der Krieger und die Krähe
     
    Philipp Börner
     
    Glänzendes Gefieder. Dunkle Schnäbel, wie die geschwärzte Klinge eines Mörders. Augen, in denen sich die Nacht noch spiegelte, obwohl der Tag längst angebrochen war.
    Der Krähenschwarm kreiste in der Luft, unter der dichten grauen Wol-kendecke, die den ganzen Himmel überzog. Eisiger Wind kündete noch vom vergangenen Winter und trug vereinzelt Regentropfen mit sich.
    Die Soldaten unten auf dem Feld hatten die behelmten Köpfe zwischen die Schultern gezogen, während Böen an ihren Kleidern und Bannern rissen. Fahnen knatterten im Wind und das Geräusch vermischte sich mit dem Krächzen und Kreischen des fernen Vogelschwarms. Hungrig waren sie, die Krähen. Obgleich die letzte Schlacht nur wenige Tage zurück lag.
    Der Krieg hatte das ganze Land überzogen, wie die Wolken den Him-mel. Felder und Höfe waren niedergebrannt oder unter unzähligen schweren Stiefeln zermalmt worden. Dörfer lagen verlassen und ge-plündert am Wegesrand. Die Erde hatte zu viel Blut getrunken und war schwer geworden, nichts außer dornigem Gestrüpp wagte es überhaupt noch seine Wurzeln in sie zu schlagen.
    Ein junger Soldat hob den Blick und sogleich zerzauste eine Böe seine ungewaschenen, schlammigen Haare. Er sah den Krähen zu, die über ihren Köpfen hingen und ihren schaurigen Chor anstimmten.
    „Verfluchte Biester.“
    Der Mann neben ihm hob eine Faust und schüttelte sie drohend gegen den Himmel. „Elende Unglücksvögel.“
    „Unglück “, lachte ein zweiter Mann. Seine Stimme war trocken und rau. „Unglück bringen sie erst, wenn sie dir das Fleisch von den Kno-chen picken und dann schert es dich auch nicht mehr.“
    „Sie sind ein Omen “, beharrte der erste. „Vögel des Todes. Sie bringen ihn auf unsere Fährte.“
    Ein Schnauben. „Dort ist er doch ohnehin schon längst“, brummte der, mit der kratzigen Stimme.
    Der Junge musterte die beiden Kämpfer an seiner Seite. Sie waren älter als er, ihre Gesichter gefurcht und der eine hatte schon graue Strähnen im schwarzen Haar und Bart. Die einstmals rote Schärpe ihres Fürsten, geziert mit dem blauen Greifen, hing längst in Fetzen, welche sie sich um den Arm gebunden h atten. Der letzte Schutz, um nicht im Schlach-tengetümmel versehentlich von einem Freund erschlagen zu werden.
    „Nun, wenn sie ein Todesomen sind, dann stehen sie auch für unsere Feinde am Himmel“, stellte der Junge fest und der zweite Mann lachte erneut. „Gut erkannt. Die schmecken sicher genauso gut wie wir. Hm.“ Er warf ihm einen Blick zu. „Ich hab dich noch nie gesehen, Junge. Bist du schon länger hier?“
    Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Meine Heimat liegt in den Bergen, wir hatten mit dem Krieg bis vor kurzem nicht viel zu tun.“ Er machte eine kleine Pause. „Doch dann sind die Truppen des falschen Königs bei uns eingefallen, sie forderten Lehnstreue, Geld und Nah-rung für die Armee.“
    „Ihr habt euch geweigert?“, fragte der Man n mit dem grau melierten Bart und klang dabei fast mitleidsvoll.
    „Anfangs nicht.“ Der junge Soldat schüttelte traurig den Kopf. „Wir gaben ihnen, was sie verlangten, alles. Doch dann forderten sie immer

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