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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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mehr. Es kam zu ... Überfällen, als die ersten sich dagegen sträubten. Und schließlich zu Widerstand. Die unteren Dörfer wurden dadurch komplett ausgelöscht und wir Überlebenden flohen ins Gebirge.“
    Ein Innehalten, als müsste er über etwas nachdenken. Als er fortfuhr, sprach er etwas leiser. „Als die Armee dann fort war, sind einige ge-blieben, um alles wieder aufzubauen, doch ich bin gegangen, um gegen den falschen König zu kämpfen.“
    „Tapfer.“ Es klang nicht ganz wie ein Lob. „Dann hast du also wenigs-tens schon mal eine Waffe geschwungen?“
    Erinnerungen an Schreie. An Blut und zerbrechendes Geschirr. An Türen , die eingetreten wurden. Das Weinen einer Frau. An die Wut. Den Zorn, das Gefühl der schweren Axt in seiner Hand. Eine aufge-brachte Menge. Körper, die ihn mitrissen und nach vorne schoben. Ei-nen Kopf, der sich ganz einfach spalten ließ, nicht anders als ein Holz-stück.
    „Ja.“ Er schluckte. „Ja, das habe ich.“
    „Gut.“ Der Mann nickte. „Hier sind ohnehin viel zu viele Bauernsöhne, die kaum eine Mistgabel halten können, geschweige denn ein Schwert. Weißt du was? Bleib beim Kampf einfach in meiner Nähe. Dann hab ich wenigstens jemandem im Rücken, der nicht beim ersten Streich schreiend wegläuft.“
    „Gern.“ Erleichtert , jemanden gefunden zu haben, mit dem man reden konnte, streckte der Junge dem Älteren seine Hand hin. „Mein Name ist übrigens Ralek.“
    Der Mann ergriff sie, doch eine plötzliche Unruhe, wilde Schreie rissen ihm seinen Namen von den Lippen. Nur einen Moment später bohrte sich ein Pfeil in seinen Hals und die schwieligen Finger rutschten aus Raleks Griff, als der Körper zu Boden stürzte, wie ein gefällter Baum. Der junge Soldat starrte noch einen Moment verwirrt und geschockt auf die Leiche zu seinen Füßen, bevor er es den anderen nachtat, sei-nen Schild vom Rücken riss und sich unter dem eisenbeschlagenen Holz verbarg. Weitere Geschosse regneten auf sie herab, prasselten auf die Schilde wie unheilvoller Regen. Ein Gesang von Schmerz und Tod, der jedes Mal seinen Höhepunkt fand, wenn sie eine Lücke entdeckten.
    So plötzlich wie es angefangen hatte , hörte es auch wieder auf, nur das Stöhnen der Verwundeten blieb. Kurz darauf wurden erste Befehle ge-brüllt, die Soldaten sprangen auf, zogen ihre Waffen, stürmten in Rich-tung der verborgenen Schützen, die sich hinter den Ruinen einer nahen Mauer versteckt haben mussten.
    Auch Ralek senkte den Schild und wollte schon loslaufen, als eine Hand ihn am Arm packte. „Nicht! Warte noch.“ Es war der Mann mit der rauen Stimme. „Es ist noch nicht vorbei.“
    Kaum hatte er es ausgesprochen, fing der Beschuss auch schon wieder an. Diesmal erwischte er die Soldaten ungeschützt im freien Lauf und fällte sie gleich zu Dutzenden. Innerhalb von Sekunden hatte sich die ordentliche Reihe der Marschierenden in ein wimmelndes, schreiendes Chaos verwandelt, aber immer noch waren genug Männer übrig, um über die niedrige Mauer zu stürmen und die verborgenen Angreifer ihrerseits zu attackieren.
    Ralek ließ den Schild nun endgültig sinken und nahm das Schwert in die Hand, hinter dem Steinwall hörte man jetzt das Klirren von Waffen.
    An das, was danach geschah, erinnerte er sich später nur noch wie in einem Traum. Einer jener Träume, die man sein Leben lang nicht mehr vergisst und doch nicht genau sagen kann, was dort eigentlich gesche-hen ist. Er hatte gekämpft, das wusste er noch. Männer des falschen Königs hatten ihnen aufgelauert und ihr Hinterhalt war erfolgreich    gewesen. Hinter der Mauer warteten ganze Reihen von schwerbewaff-neten Kriegern, ein zweiter Wall aus schwitzendem Fleisch und kaltem Eisen. Eine tödliche Falle, der Hunderte zum Opfer fielen, die dahin geschlachtet wurden, wie der Mann, dessen Namen er nun nie erfahren würde. Und über allem schwebte das Kreischen der Krähen, voller Vorfreude über ihren bevorstehenden Festschmaus.
    Was er manchmal, noch Jahre später spürte, wenn er in dunklen Näch-ten erschrocken aus dem Bett fuhr, war das Gefühl der kalten rauen Steine in seinem Rücken. Wie er sich gegen die Mauer gepresst hatte, als wollte er darin versinken, hinein in eine felsige Umarmung, die ihn schützen würde. Doch alles was er spürte, war ein Stechen im Rücken, während die Feinde sie immer weiter am kalten Stein zusammen-drängten.
    Dann kamen die Hörner. Ein Trupp von Reitern auf der wüsten Straße. Der bange Moment, in dem beide der

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