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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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fahlen Licht, das aus der Ferne durch die Bäume dringt und gelangt an eine steile Kluft. Die Wolken brechen auf, und vor ihm erstrahlt ein Regenbogen. Während er die Naturerscheinung bewun-dert, vernimmt er hinter sich eine scheue Stimme. 
    „Hörst du mich, Emilio? Ich bin Amandara, Edanas Freundin. Nur einmal darf ich dir helfen, nur einmal darf ich dir den Weg weisen. A lso, hab Acht: Lass die Sonne, denn sie ist zu hell. Lass den Regen-bogen, denn er ist zu bunt. Lass den Himmel, denn er ist zu weit. Das Wundervolle verbirgt sich in dunklen Fugen und Höhlen. Du wirst es nicht sehen können, wenn deine Augen geblendet sind.“
    Emilio dreht sich um, kann die Wegweiserin aber nirgendwo entde -cken. Er entsinnt sich des Gemäldes und macht sich auf die Suche nach den Nymphen. Hinter einer Erhebung findet er ein Wasserloch – ganz so wie auf diesem sonderbaren Bild. Die Wassergeister sind aber nicht zugegen.
    Emilio klettert zum Tümpel hinab. Eine Eingebung sagt ihm, dass sich dort das märchenhafte Zwischenreich befinden muss. Entschlossen begibt er sich in die trübe Brühe, die ihm gerade bis zur Hüfte reicht. Dann holt er tief Luft und taucht unter. Die Pfütze, in der er eben noch gestanden hat, erweist sich als ein bodenloses Gewässer. Immer tiefer sinkt er hinab, gerät in eine Strömung und wird schließlich von einem Strudel erfasst, der ihn mit sich in die Tiefe reißt.
    „So muss es sich anfühlen, wenn man durch das Stargate reist“, denkt sich Emilio, als er wieder zur Besinnung kommt. Weil er von der Sonne geblendet wird, wendet er den Kopf zur Seite. Die Wiese, auf der er liegt, duftet nach Erde und nach Leben und ist doch so schön, als ob sie gemalt wäre. Er erinnert sich daran, wie er als Kind beim Spielen auf nur wenigen Quadratmetern immer wieder neue Pflanzen und Tiere entdecken konnte, die ihm alle wie kleine Wunder erschienen.
    Vorsichtig erhebt er sich und lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen. Er befindet sich auf einer Lichtung, die von einem märchen-haften Wald umgeben ist. Als er über die Wiese taumelt, entdeckt er unter einem Fliegenpilz ein kleines Mäuschen.
    „Seltsam, dass es nicht davonläuft“, wundert er sich. Zögerlich kniet er sich nieder. Je mehr sich dabei sein Kopf dem Boden nähert, umso größer erscheint ihm die Maus. Als er die Erde berührt, spannt sich der Pilz wie ein Sonnenschirm über ihm aus.
    „Ich suche nach der Königin des märchenhaften Zwischenreichs. Kannst du mir den Weg weisen?“, fragt Emilio die Maus.
    „Eine Königin wohnt in ihrem Schloss. In einem Mauseloch wirst du sie nicht finden“, piepst die Maus.
    Emilio erhebt sich. Der Fliegenpilz und das Mäuschen schrumpfen dabei auf  ihre normale Größe zusammen. Am Waldesrand entdeckt er auf einem Baum einen Raben.
    „Seltsam, dass er nicht davonfliegt“, wundert er sich. Vorsichtig klettert er zu ihm empor. Weil er dabei mit jedem Tritt kleiner wird, kann er sich neben dem Vogel an den schaukelnden Ast klammern, ohne dass dieser bricht.
    „Ich suche nach der Königin des märchenhaften Zwischenreichs. Kannst du mir den Weg weisen?“, fragt Emilio den Raben.
    „Eine Königin wohnt in ihrem Schloss. In einem Vogelnest wirst du sie nicht finden“, kräht der Rabe.
    Emilio vernimmt ein leises Plätschern. Als er vom Baum herabsteigt, wächst er wieder auf seine normale Größe heran. Mutig wagt er sich in den Wald hinein. Das Blätterdach ist so dicht, dass kaum ein Sonnen-strahl den Boden erreicht. Emilio gelangt an eine zauberhafte Quelle und löscht seinen Durst. Da ihm der Ort gefällt, macht er es sich dort unter einer alten Eiche bequem.
    Nach und nach erscheinen alle Tiere des Waldes, um zu trinken. Aber je mehr dieser märchenhaften Geschöpfe erscheinen, desto deutlicher verspürt Emilio, dass er nicht zu ihnen gehört.
    Am Abend schleicht ein alter Wolf durch das Gehölz. Unschlüssig streckt er seine Schnauze in die Höhe. Etwas scheint ihm nicht zu gefallen – sein Nasenrücken runzelt sich.
    „Ich suche nach der Königin des märchenhaften Zwischenreichs. Kannst du mir den Weg weisen?“, fragt Emilio den Wolf.
    Der Wolf fletscht die Zähne. Emilio erstarrt vor Angst. Gerade noch rechtzeitig erscheint eine lichtumsäumte Gestalt und nimmt das wilde Tier in ihre Arme.
    „Eine Königin wohnt in ihrem Schloss“, amüsiert sich die Elfe und krault dabei den Hals des Hundeartigen. „Du wirst also nur zu ihr finden können, wenn sie nach dir ruft.“ Ohne

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