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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nach-zusetzen.
    Ich sah die Bane aber bereits wiederkommen, als ich Nethe am Baum einholte. Zögerlich noch näherten sie sich, aber lange würde ihre Vo rsicht nicht anhalten. Ich sah zwischen ihnen und dem toten Holz hin und her. Da war tatsächlich ein frischer Trieb gewachsen, ein Blatt entfaltete sich.
    „ Hilf mir hoch“, rief Nethe und griff nach dem nächsten Ast. Ich machte eine Räuberleiter und von meinen Händen stieg Nethe auf meine Schultern. Ich sah noch, dass die Bane sich wieder näherten, bevor mir Nethes Rock über die Augen fiel und es dunkel wurde. Sie schimmerten wütend, dass wir ihnen ihre Falle wieder wegnehmen wollten.
    „Schnell“, schrie ich schrill. Ich spürte, wie sie sich reckte, sich auf die Zehenspitzen stellte und diese in meine Schultern presste, ich biss die Zähne zusammen, es tat weh.
    „Hab sie“, und mit den Worten sprang sie auch schon hinunter.
    „ Komm schnell, zum Fluss. Die Brücke überqueren sie nicht.“ Sie war so aufgeregt. Ich hörte es in der sich überschlagenden Stimme. Die Bane wichen vor dem lauten Ausruf wieder zurück, aber nicht mehr so weit, wie vorhin.
    Dann liefen wir auch schon einfach in den Wald hinein, die Richtung, aus der wir gekommen waren. Es war dunkel unter dem Blätterdach, das Licht des Mondes erreichte kaum den blätterbedeckten Boden. Das Herz schlug mir bis zum Hals.
    Ein kurzer Blick zurück. Die Bane waren schon viel näher, viel sicherer in ihrem eigenen Licht bewegten sie sich rascher als Nethe und ich.
    Endlich erreichten wir den See, dunkel und still lag er da, aber die Wasserelemente waren nicht wiedergekommen. Froh den Weg wieder gefunden zu haben, liefen wir Seite an Seite, so schnell unsere Füße uns tragen wollten.
    Nicht schnell genug.
    Der Sprosser stieß einen scharfen Warnruf aus, der weit in den Wald schallte. Wegen der Bane oder unserem Lauf, es spielte keine Rolle für den Vogel, der den Wald aufweckte. Im gleichen Augenblick brachen wir aus dem Bäumen auf die Felder, die Brücke nicht mehr weit. Aber ich spürte den kalten Hauch in meinem Rücken. Eine Spitze wie Frost, die eindrang, und meine Lunge, dann mein Herz frieren ließ.
    Ich stolperte, aber Nethe zog uns weiter. Auf die Brücke und über die Planken. Auf der anderen Seite ließen wir uns fallen.
    Die Waldgeister flackerten auf und nieder am Ufer des Baches, als sähen sie die Brücke nicht und ich erblickte einen Gon, der unter der Brücke kauerte. Klein war der Hausgeist, kaum höher als meine Elle lang. Er erhob sich auf das Bauwerk und die Bane wichen weiter zurück. Verschwanden im Wald. Das graue Licht des kleinen Gon erlosch, aber ich wusste, dass er noch da war und über seine Brücke wachte, wie die Bane über ihren Wald.
    Der eisige Schmerz in Lunge und Herz ließ langsam nach. Als wir wieder zu Atem gekommen waren, half mir Nethe auf die Beine zu kommen. Ich brauchte eine kleine Ewigkeit, bis ich endlich genug Luft bekam.
    „Unglaublich“, flüsterte sie und drückte mir die Flöte in die Hand. „Meinst du, wir können das mal ohne die Bane wiederholen?“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Carnevale di Venezia
     
    Jennifer Milinski
     
    „René, ich glaube, es hat geklingelt. Kannst du mal nachsehen?“ Meine Verlobte schloss die Badtür und kurz darauf ertönte das heisere Kreischen des Föns.
    Ich öffnete die Tür.
    „Ein Einschreiben für Sie, Herr Detter. Wenn Sie bitte hier unter-schreiben würden?“ Der Bote gab mir sein Gerät und den dazugehöri-gen Pen und ich kritzelte meinen Namen auf den Monitor.
    Ich betrachtete das goldene Kuvert auf dem einzig mein Name in schwungvollen, roten Lettern graviert stand. Keine Adresse, kein Ab -sender. Neugierig öffnete ich den Umschlag und begann zu lesen:
    Sehr geehrter Herr Detter,
    zeitgleich zum Karneval in Venedig findet ein einzigartiger Maskenball im Palazzo Ducale statt. Das katholische Oberhaupt, der Patriarch von Venedig, und der Doge laden jährlich die zwölf schönsten Jungfrauen der Welt ein, um sie für ihre bevorstehende Hochzeit zu beschenken.
    Dazu möchten wir Sie und Ihre Verlobte Josephine Baker herzlich einladen.
    Sie nehmen am Abendessen mit dem Dogen teil und werden im Anschluss für den bevorstehenden Maskenball eingekleidet …
    „Wer war es?“, fragte mich Josephine, doch ich musste den Brief erst zu Ende lesen, bevor ich ihr antworten konnte. „René?“
    „Hast du uns irgendwo

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