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Weltkrieg der Waehrungen

Weltkrieg der Waehrungen

Titel: Weltkrieg der Waehrungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel D. Eckert
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Italien bis hin zu Hellas, leichter. Deutschland würde nicht allein bleiben. Eine Reihe von Staaten mit engen Handelsbeziehungen zur Bundesrepublik würde sich anschließen. Dem früheren Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, schwebt ein Nord-Euro vor, dem neben Deutschland zum Beispiel auch Österreich, die Niederlande und Finnland, eventuell sogar die Nicht-Euro­länder Dänemark und Schweden angehören.
    Ein Ausscheiden Deutschlands und anderer Hartwährungsländer aus der Eurozone wäre aus mehreren Gründen einfacher durchzuführen als zum Beispiel ein isolierter Exit Griechenlands. Anders als Athen müsste Berlin nicht mit einer Kapitalflucht rechnen, da die Neu-DM oder der Nord-Euro vermutlich eher auf- als abwerten würde. Zwar könnte der Zustrom von spekulativem Kapital aus dem europäischen Ausland Turbulenzen auslösen, ein Ansturm auf die Banken mit folgender Finanzkrise wäre jedoch nicht zu erwarten. Im schlimmsten Fall könnte spekulativen Exzessen mit einer sanften Devisenbewirtschaftung entgegengewirkt werden. Vermutlich würden gezielte Wechselkursinterventionen der Bundesbank ausreichen, damit der Kurs der »Deutschmark« nicht überschießt. Die Schweizerische Nationalbank praktiziert eine solche Politik seit 2011, um den Franken nicht zu teuer werden zu lassen, und das mit Erfolg.
    Hätte die Wiedereinführung der Mark für Deutschland Vorteile? Ja. Wahrscheinlich würden die Finanzierungskosten durch günstige Zinsen weiter sinken oder dauerhaft niedrig bleiben. Manchen Projektionen zufolge würde die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe Richtung 0,5 Prozent sacken. Außerdem dürften Verbraucher mit tendenziell niedrigen Preisen für importierte Güter rechnen. Die wiedergewonnene Souveränität würde es der Bundesbank zudem erlauben, eine Geldpolitik zu praktizieren, die an inländischen Interessen ausgerichtet ist. Aber hätte es für Deutschland nur Vorteile? Nein, denn die mutmaßliche Stärke der neuen Mark würde der Exportindustrie zusetzen. Zwar sind es Weltkonzerne wie Daimler, BASF oder Siemens durchaus gewohnt, mit einer aufwertenden Heimatwährung zu operieren. Ausfuhrorientierte Mittelständler jedoch würden die Hitze spüren, zumal solche mit Konkurrenten in den europäischen Peripherieländern, die nun preislich deutlich attraktivere Angebote machen könnten. Die Unsicherheit beim Zerfall der bisherigen Währungsunion würde darüber hinaus das Verbrauchervertrauen und die Investitionsbereitschaft dämpfen und die Konjunktur abwürgen. Ein Team von Ökonomen hat ausgerechnet, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Jahr nach dem Kollaps der Eurozone um bis zu neun Prozent schrumpfen könnte. Die Staatsverschuldung würde in ihrem Szenario auf 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts springen. Nicht zuletzt wäre auch die Bundesbank betroffen, da sie ihre Target-Forderungen großenteils abschreiben müsste. Auch wenn solche Projektionen mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet sind, müsste sich Berlin einen solchen Schritt gründlich überlegen und gegen die Kosten des »Steuro« aufrechnen.
Monetärer Provinzialismus
    Vollkommen offen erscheint, ob die Rest-Eurozone und sogar die Europäische Union einen Austritt Deutschlands überleben würden. Anders als Griechenland oder Italien hatten manche Länder schon Jahre vor der Einführung des Euro und vor dem Maastricht-Vertrag ihre Währungen an die deutsche gebunden. Vor allem die Zentralbanken der Niederlande, Finnlands und Österreichs konnten beim Kampf um die Geldwertstabilität ähnlich beeindruckende Erfolge vorweisen wie die Bundesbank. Diese Staaten Nord- und Mitteleuropas würden wahrscheinlich einige Neigung verspüren, der D-Mark-Zone angehören zu wollen. Das Ergebnis wäre die Spaltung Europas in zwei monetäre Blöcke.
    Während Griechenland und Portugal dem Weichwährungsblock ebenso eindeutig zuzurechnen sind wie Finnland und die Niederlande dem Hartwährungsblock, ist eine Zuordnung bei anderen Ländern nicht so eindeutig möglich. Nicht die Spaltung Europas in zwei monetäre Machtsphären wäre das Problem, sondern die Grauzone dazwischen. Vor allem eine große Unbekannte gibt es: die europäische Führungsmacht Frankreich.
    Die Grande Nation ist nicht nur geografisch zwischen

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