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Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus

Titel: Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Anziehung einander aufzuheben. „Navigator an Commander: Volltreffer auf VEGA-Venus." „Danke, Lieutenant."
    Das Triebwerk setzte seinen Willen durch. Delta VII begann auf neuem Kurs Fahrt aufzunehmen, wurde schneller und immer schneller, während zugleich das VEGA-Venus-Gelände immer weiter hinter dem Heck zurückblieb.
    Es gab nichts mehr, was mich mit dieser Institution verband - nicht solange über ihren Einrichtungen die Reinigende Flamme wehte.
    Es schoß mir durch den Sinn, daß wir alle, die wir uns an Bord befanden, von nun an völlig rechtlos waren: vier Männer auf einem Schiff, das keine Heimat mehr besaß. Captain Monniers Stimme drang an mein Ohr. „Sir!" „Captain?" „Ich möchte Ihnen nur sagen, Sir: Das war großartig!"
    „Danke, Captain", sagte ich. Und einen Atemzug später ergänzte ich: „Danke, Rob." Fünf Sekunden später stießen wir in den Sack hinein, und ich mußte feststellen, daß ich den Gegner unterschätzt hatte. Insgesamt hatten wir es mit sechs Schweren, sechs Leichten Kreuzern und drei Geschwadern Taurus-Zerstörern zu tun, die einen dreidimensionalen Fächer bildeten, auch Glocke oder Sack genannt.
    „Commander an Pilot: Freie Hand zum Manöver!" „Freie Hand zum Manöver. Aye, aye, Sir." Ein paar Sekunden später, und Delta VII wäre trotz überlegener Geschwindigkeit in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. So aber gab es im Zenit des Sacks noch eine Lücke, die zu schließen drei Taurus-Zerstörer gerade bemüht waren.
    Es war ein erregendes Bild von grausamer, zugleich faszinierender Schönheit: Im ungemilderten Licht der Sonne schienen sich die schlanken Rümpfe in silberne Pfeile mit rotglühenden Augen zu  verwandeln, ein graziöses Ballett vor der samtenen Schwärze des Alls.
    Nur daß dieses Ballett ein Ballett des Todes war: aufgeboten, um unseren Untergang zu feiern. Ich glaube - auch wenn wir nie darüber gesprochen haben -: In diesen Sekunden hatten wir wohl alle mit unserem Leben abgeschlossen, überwältigt vom feindlichen Aufgebot, das uns zu erdrücken schien. Mechanisch entsicherte ich sämtliche Waffensysteme und den Kampf Computer. Captain Monnier schaltete das Triebwerk auf vollen Schub. Die plötzliche ungeheure Beschleunigung warf •mich unsanft in die Bewußtlosigkeit. Verzweifelt kämpfte ich dagegen an, versuchte ich meinem Blick
    Klarheit und meinen Händen Sicherheit zu geben. Unfähig, mich zu rühren, fühlte ich mich ausgeliefert und preisgegeben.
    Irgendwann ließ der Druck, der mich an meinen Sitz fesselte, nach, und fast gleichzeitig hörte ich Captain Monnier sagen:
    „Pilot an Commander: Wir sind durch!" Die roten Nebel vor meinen Augen lichteten sich, und ich erkannte mit gestochener Schärfe die verschiedenen Radaranzeigen.
    Hinter uns schnürten die drei Taurus-Zerstörer einen leeren Sack zu; vor uns lag nichts als die schwarze Unendlichkeit des Raumes. Wir waren durchgebrochen, bevor auch nur ein einziger Schuß gefallen war. Ich erinnere mich, daß ich mir den Schweiß aus dem Gesicht wischen mußte. „Danke, Captain. Gehen Sie vorerst wieder auf Jupiter-Kurs."
    „Auf Jupiter-Kurs gehen. Aye, aye, Sir." Ich hob die Alarmbereitschaft auf. Verfolger hatten wir nicht zu befürchten.
    Wie lange noch? Die Taurus-Zerstörer waren bereits jetzt von einer beängstigenden Geschwindigkeit, und früher oder später würde es den Technikern des Generals gelingen, auch das Delta-Programm zu rekonstruieren. Eine Kaperung von Delta VII konnte diese Entwicklung wohl beschleunigen, doch eine unerläßliche Voraussetzung dafür war sie nicht.
    Im Ruheraum legte ich mir Rechenschaft ab über unsere Lage. Nun, da uns auch die Venus nicht anders als die Erde keinen Landeplatz mehr bot, waren wir ganz auf uns allein gestellt, und wenn wir auch keine Treibstoffsorgen hatten, würden wir früher oder später doch unseren Proviant ergänzen müssen. Das hatte freilich noch  etwas Zeit, und einstweilen war der Jupiter-Kurs so gut wie jeder andere.
    Eine Weile verbrachte ich mit der Betrachtung des Problems, ob ich, da Delta VII nun nicht mehr der VEGA unterstand und seinem Rechtsstatus nach kaum etwas anderes darstellte als ein Piratenschiff, mich noch länger als Commander betrachten durfte. Bislang war ich durch Artikel l des Bordrechts mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet gewesen, doch darauf durfte ich mich wohl länger nicht berufen. Ich beschloß, die Besatzung hierüber abstimmen zu lassen. Weiter gediehen meine Betrachtungen zur Lage

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