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Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus

Titel: Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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vorerst nicht, denn Captain Monnier rief mich über die Bordsprechanlage in den Kommandoraum zurück. „Sir, die Venus besteht auf einem Gespräch mit Ihnen." Mir fielen die mitleidigen Blicke wohl auf, die mir galten, doch ich wußte sie nicht zu deuten. Erst nachdem ich meinen Platz eingenommen und die Sprechtaste gedrückt hatte, begriff ich den Grund. „Commander Brandis hier. Ich bin auf Empfang. Was wollen Sie, Venus?" Gleich darauf befand ich mich im Widerstreit der Gefühle - unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. „Mark", sagte Ruths geliebte Stimme über mir im Lautsprecher, „Mark, was soll dieser Unsinn? Komm zurück! Niemand wird dich zur Rechenschaft ziehen."
    20.
    Ich ergänze meinen Bericht mittels eines Auszuges aus der protokollarischen Vernehmung von Ruth O'Hara zur sogenannten Tonbandaffäre.
    Ich heiße Ruth O'Hara, bin 27 Jahre alt und von Beruf Sekretärin. Am Tage der sogenannten Machtergreifung war ich die Privatsekretärin des damaligen Präsidenten der Unabhängigen Republik Venus, Dr. Samuel Hirschmann.
    Ich erkläre, daß ich am besagten 9. Mai 2070 keinerlei Sprechverbindung zum Raumschiff Delta VII unterhalten habe.
    Im folgenden versuche ich, aus meiner Sicht heraus zu schildern, wie es zu diesem mir zur Last gelegten Zwischenfall gekommen ist.
    Die Invasion erfolgte ohne die geringste Vorwarnung. Noch am frühen Vormittag hatte Colonel Larriand dem Präsidenten und dem versammelten Kabinett erklärt, daß seine Strategische Raumflotte hinlänglich gerüstet sei, jeden Landungsversuch der EAAU-Schiffe auf der Venus zu vereiteln.
    Unmittelbar nach dieser Sitzung wurde ich zum Präsidenten gerufen und nahm ein längeres Diktat auf. Es handelte sich dabei um eine Verlautbarung an Presse und Fernsehen des oben genannten Inhalts. Der Präsident ergänzte diese Meldung durch einen Aufruf an die Bevölkerung, Ruhe und Ordnung zu bewahren und sich von den Ozonerien fernzuhalten. In mein Büro zurückgekehrt, begann ich mit der Reinschrift. Mitten in der Arbeit wurde ich gestört. Die Tür wurde aufgerissen, und etwa zehn bewaffnete Männer stürzten herein. Sie trugen die schwarzen Umformen der III. Abteilung. Ich war nicht mehr in der Lage, den Präsidenten zu warnen.
    Ich muß an dieser Stelle einräumen, daß ich die Situation nicht sofort übersah, aber selbst im anderen Falle wäre es mir nicht möglich gewesen, noch etwas für den Präsidenten zu tun. Zwei von den Schwarzuniformierten hielten mich fest, die ändern eilten weiter. Zwischen mir und den beiden Brandstiftern entspann sich ein kurzer Dialog. „Was hat das zu bedeuten?" „Dreimal darfst du raten, Schätzchen." „Ich warne Sie! Man wird Sie an die nächste Wand stellen." „Schätzchen, du solltest mal nach draußen blicken!" Vor dem Präsidentenpalast waren mehrere Laser-Batterien aufgefahren. Auf ihren Rümpfen erkannte ich das Flammensymbol. Da begriff ich, daß man den Präsidenten getäuscht hatte und daß die Invasion in vollem Gange war. Widerstand wurde, soweit ich den Platz übersehen konnte, in der unmittelbaren Umgebung nirgendwo geleistet. Dann kehrten die Schwarzuniformierten zurück und schleppten den Präsidenten mit sich. Sie hatten ihm die Hände auf den Rücken gebunden und stießen ihn mit ihren Gewehrkolben. Als der Präsident mich erkannte, sagte er:
    „Ruth, mein Kind, ich hätte sein Spiel durchschaue.! müssen. Er hat uns verraten." „Sir", fragte ich, „was wird jetzt werden?" Der Präsident konnte gerade noch sagen: „Das weiß Gott allein", dann schleppten sie ihn weg. Ich glaube, ich erlitt daraufhin einen Nervenzusammen-bruch. Auf jeden Fall habe ich geweint. Als ich wieder zu mir kam, sagten die beiden Brandstifter, die mich noch immer festhielten:
    „Glaubst du etwa auch an Gottes Hilfe, Schätzchen?" und „Nun heul man nicht, wir sind doch keine Menschenfresser!"
    Sie haben mir dann gleichfalls die Hände gefesselt und abgeführt.
    Als ich mit dem Wagen durch die Town gefahren wurde, stellte ich fest, daß es nichts mehr zu hoffen gab. Überall waren Transporter mit Bewaffneten unterwegs. In mindestens sieben Fällen wurde ich Zeugin, daß Zivilisten auf offener Straße erschossen wurden. Im Gefängnis kam ich in Dunkelhaft und verlor alles Zeitgefühl. Als man mich schließlich zum Verhör holte, war ich auf alles gefaßt. Daß es der 9. Mai war, ersah ich aus dem Kalender, der gegenüber dem Schreibtisch des Vernehmungsoffiziers in der Wand eingelassen war.
    Zu meinem großen

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