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Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Titel: Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Verzeihung, Sir«, sagte der Corporal. »Ich muß Sie ersuchen, mir noch einmal die Parole zu nennen.«
    ›Major‹ Rossi kannte die Parole nicht, und darum trieb er das Spiel notgedrungen in der einmal eingeschlagenen Richtung weiter.
    »Corporal«, sagte er schneidend, »Sie scheinen zu verkennen, wen Sie vor sich haben!«
    Wieder wollte er tun, als ob für ihn die Sache damit erledigt wäre, aber mittlerweile war der Vorgesetzte des Corporals, ein Kommissar, auf den Wortwechsel aufmerksam geworden. »Was gibt‘s, Corporal?«
    »Sir, der Major weigert sich, die Parole zu wiederholen.«
    Der Kommissar kam heran, einstweilen noch ohne Argwohn, lediglich um den Zwischenfall beizulegen. »Stimmt das, Major?«
    ›Major‹ Rossi warf sein ganzes schauspielerisches Talent in die Waagschale.
    Im Klang seiner Stimme vibrierte die unausgesprochene Drohung mit seinem höheren Rang. »Ich wiederhole nie etwas«, sagte er. »Machen Sie das diesem jungen Mann da klar!«
    Es wirkte sogar auf den Kommissar. Seine Haltung wurde merklich straffer. »Sie können sich darauf verlassen, Major. Entschuldigen Sie den Vorfall, Sir.«
    »Na also!« ›Major‹ Rossi hatte es eilig, weiterzukommen. Er war überzeugt, daß er es geschafft hatte.
    Die Stimme des Kommissars holte ihn ein. »Die Parole, Major! Nur der Ordnung halber.«
    ›Major‹ Rossi begriff, daß er das Spiel verloren hatte. Es gab keinen erkennbaren Anlaß mehr, die Parole zu verweigern. Das Glück war ihm lange genug treu gewesen, nun jedoch hatte es ihn verlassen. Das Spiel war aus, der Vorhang fiel, aus Schauspielern wurden wieder gewöhnliche Sterbliche. Einen Major vom Sicherheitsdienst der III. Abteilung , der die Parole nicht kannte, konnte es einfach nicht geben.
    Tomaso Rossi holte tief Luft, drehte sich um und rannte davon.
    Als er seinen dreizehnten Schritt in die Freiheit tat, traf es ihn heiß und schmerzvoll in den Rücken.
    Im Rahmen des Unternehmens Delphin war es eine Episode am Rande.
    VII.
    Zeit: 08. 00 Uhr
    Ort: Metropolis, Sperrgebiet Rampe 4
    Der gedrungene Turmbau des Speichers warf seinen Schatten auf den Platz, auf dem Eddingtons Fahrzeugkolonne zum Stehen gekommen war. Eddington war erleichtert. Es war ihm gelungen, unangefochten die Stadt zu durchqueren. Die zwei verlorenen Minuten waren aufgeholt. Im Sektor 24 war um diese Zeit höchstwahrscheinlich die Hölle los, doch bevor man aus dem Verschwinden der dortigen Wachen logische Schlüsse zog, würde dieser verdammte Speicher – Eddington musterte ihn aus schmalen Augen – nur noch Staub und Asche sein.
    Aus dem Schacht des unterirdischen Transportsystems kam ein neuer Schub Menschen hervor und verteilte sich über die Straße. Eddington erkannte unter ihnen die vertrauten Gesichter seiner Männer. Auch Schweitzers Hakennase war dabei. Mit einer Einbuße von siebenunddreißig Mann, die in den Kontrollen hängengeblieben waren, erreichte die B-Gruppe zum festgesetzten Zeitpunkt das Ziel.
    Mit Verlusten war zu rechnen gewesen. Ebenso gut hätte die A-Gruppe davon betroffen sein können, wenn sie in eine Kontrolle der Militärpolizei geraten wäre. Die Verhöre waren sicherlich bereits in vollem Gange, möglicherweise hatte es schon erste Geständnisse gegeben. Im Zentralbüro des Sicherheitsdienstes der III. Abteilung fing man an, Zwei und Zwei zusammenzuzählen. Nur eine Tatsache war in keinem der erpreßten Geständnisse enthalten: daß es sich um einen Angriff auf den Speicher handelte. Das wußten lediglich Eddington und Schweitzer.
    Dennoch würde es hier bald von Soldaten nur so wimmeln. Das Bestimmungsziel der B-Gruppe ließ immerhin einige Schlüsse zu.
    Eddington hob die Hand, und seine Soldaten starteten erneut die Transporter. Die Torwachen kümmerte es wenig. Sie wurden erst aufmerksam, als Schweitzer auf sie zuging, die LP 38 herauszog und das Feuer eröffnete.
    Für die Männer der B-Gruppe war es das Signal zum Angriff. Sie lösten sich aus den Menschenmassen und rannten auf das Tor zu. Die isolierten Inseln fanden wieder zueinander. Eine Minute später war die Torwache niedergekämpft.
    Die ersten Sirenen heulten auf, die fest stationierten als auch die mobilen der heranjagenden motorisierten Verstärkungen. Die B-Gruppe ging in Deckung und igelte sich ein.
    Alles verlief, wie Eddington es vorausgesehen hatte. Als seine uniformierte A-Gruppe in das Sperrgebiet einbrach, fiel sie in dem allgemeinen Durcheinander nicht weiter auf. Sie erweckte den Anschein einer Abteilung, die

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