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Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Phantasie bleibt er unterlegen. Der Nachteil der Handsteuerung besteht dann, dass sie dem Piloten in ununterbrochener Folge Entscheidungen abverlangt, die in der Schnelligkeit, mit der sie aufeinander folgen, von Menschen kaum noch vollziehbar sind. Man muss schon ein außergewöhnlich guter Pilot sein, um dieser Beanspruchung gewachsen zu sein.
    Captain Monnier handhabte die Handsteuerung mit der Gelassenheit eines Virtuosen.
    Als die Glocke sich in einen von Blitzen durchzuckten Kessel verwandelte, nahm Delta VII bereits Kurs auf den Mond.
    Mein Plan ging auf.
    Die Wut des Gegners über die Niederlage und über die Dreistigkeit unseres Angriffs machte ihn kopflos. Er griff nach dem Köder und nahm die Verfolgung auf.
    Bei der Najade verblieben jetzt nur noch die Kreuzer. Sämtliche Zerstörer jagten hinter Delta VII her.
    Vier Minuten später ging es dem Kommandanten von QR 206 auf, dass er seinen Geleitzug in eine Falle laufen ließ. Er rief seine Zerstörer zurück. Um diese Zeit war Delta VII bereits im Begriff, erneut unter Ausnutzung des überlegenen Triebwerks, das umgekehrte C-Manöver einzuleiten – so genannt, weil es das Schiff mittels eines halbkreisförmigen Manövers auf Gegenkurs brachte –, um sich nach dessen Abschluss zwischen die zurückkehrenden Zerstörer und den eigentlichen Konvoi zu schieben. Fast gleichzeitig fiel Guerilla über die Kreuzer her.
    Weitere sechzig Sekunden vergingen, dann war die Schlacht im Wesentlichen geschlagen.
    Der Gegner hatte zu diesem Zeitpunkt eingebüßt: 1 Schwerer Kreuzer, 2 Leichte Kreuzer und 2 Taurus-Zerstörer – und befand sich unter Preisgabe der Najade praktisch auf der Flucht.
    Lediglich der letzte Schwere Kreuzer und ein Zerstörer von Guerilla lieferten sich wie zwei ineinander verbissene Hunde – eine Bulldogge der eine, ein Terrier der andere – ein abschließendes, erbittertes Gefecht. Der andere zum Verband gehörende Zerstörer und der Schwere Kreuzer Wotan stürmten bereits hinter den zersprengten Resten des einst so mächtigen Geleits her.
    Währenddessen war Captain Monnier vollauf damit beschäftigt, einem Raketenfächer auszuweichen, den die flüchtenden Taurus-Zerstörer ausgelöst hatten. Zwei der Raketen kollidierten in unmittelbarer Nähe der Bordwand; die Wucht der Detonation brachte die gesamte Elektronik durcheinander. Vorübergehend war Delta VII so gut wie manövrierunfähig und daher auch nicht in der Lage, dem von der Bulldogge bedrängten Terrier zu Hilfe zu kommen.
    Der ungleiche Kampf fand ein abruptes, schreckliches Ende. Der Terrier – Z 108 . Pilot: Rockwell Freeman, Captain; Navigator: Bohumil Svoboda, Lieutenant; Bord-Ing.: Pietro Algherese, Sergeant – streckte, um beim Vergleich zu bleiben, auf einmal alle viere von sich. In Wirklichkeit platzte der Zerstörer vor unseren Augen auf wie eine überreife Frucht. Bevor der Schwere Kreuzer abdrehte, um nun ebenfalls sein Heil in der Flucht zu suchen – nicht ahnend, dass Delta VII ihm ausgeliefert war auf Gedeih und Verderben –, las ich seinen Namen: SK Ischariot: rote Buchstaben auf grauem Grund.

7.
    Der gewaltige, geblähte Leib der Najade dümpelte unruhig in einer unsichtbaren astralen Strömung. Das Frachtschiff hatte das Triebwerk gestoppt. Nun, da es völlig auf sich allein gestellt war, ergab es sich in sein Schicksal. Unbewaffnet und langsam, wie es war, vermochte es weder Widerstand zu leisten noch zu fliehen.
    Ich beobachtete es durch das rechte seitliche Cockpitfenster, während ich ungeduldig darauf wartete, dass man mir Delta VII als wieder voll manövrierfähig meldete. Der Preis, den ich dafür entrichtet hatte, war hoch. Rockwell Freeman war nicht nur mein Freund gewesen; mit ihm war ein unerschrockener, unbeugsamer Geist dahingegangen.
    Auch SK Wotan und Z 207 waren nicht ungerupft aus diesem Gefecht hervorgegangen. Danielson hatte Schwierigkeiten mit dem Triebwerk, hoffte jedoch, wie er mich wissen ließ, den Schaden mit Bordmitteln beheben zu können, sodass sich eine Rückkehr zu ASTROSTAT erübrigte. Bandini mit seinem Taurus-Zerstörer war schlimmer dran: Ein Treffer in die Radaranlage hatte ihn seines künstlichen Auges beraubt; er konnte nur noch auf Sicht operieren. In diesem Fall war mit Bordmitteln nichts auszurichten. Z 207 musste in die Werft.
    Alles in allem hatte sich mein taktischer Raumkampfverband Guerilla über Erwarten gut bewährt. Die Amnestie, die ich Brohons Piraten versprochen hatte, ließ sich nunmehr auch begründen: Sie

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