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Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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zweifeln. Keiner der Lieferanten hat dies getan, nicht einmal in der letzten Minute seines Lebens; folglich wird es auch der Empfänger nicht tun. Bei nicht amtlich freigegebenem Material haben Sie diese Garantie nicht.«
    »Warum?«, erkundigte ich mich widerwillig.
    »Warum?« Kommissar Goltz erlaubte sich ein serviles Lächeln. »Sir, es könnten die Erfahrungswerte von Feiglingen darunter sein, von religiösen Fanatikern, von irgendwelchen Humanitätsaposteln oder ganz einfach von Skeptikern. Oder, was noch schlimmer wäre, ja geradezu katastrophal, weil unübersehbar in seiner Wirkung – von Feinden des Regimes!« Kommissar Goltz machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der gesamte Inhalt wäre durch die Beimischung von nur einigen unkontrollierten Gramm völlig verdorben.«
    Und noch etwas erfuhr ich von Kommissar Goltz. Iris, der unerschrockenen Anführerin der Gefangenenrevolte auf der Raumstation INTERPLANAR XII, war ein zweites Mal die Flucht gelungen. Mit einer Hand voll Guerillakämpfer hielt sie die Streitkräfte auf der Venus in Atem. Die Anschläge auf die Ozonerien, die sie durchführte, bedrohten die Luftversorgung der dreizehn Towns und damit unmittelbar den Lebensnerv dieses Planeten.
    Auch über das Schicksal der Familien meiner Besatzung wusste Kommissar Goltz in gewisser Weise Auskunft zu geben. Die Akten waren zwar nicht über seinen Schreibtisch gegangen, aber da bei der III. Abteilung der Fall Delta VII, wie er sich ausdrückte, eine ganze Weile Tagesgespräch gewesen war, konnte er sich erinnern, gehört zu haben, dass Mascha Stroganow zusammen mit dem kleinen Sohn Boris die Flucht in den Untergrund gelungen war.
    Mir fiel, als ich das hörte, ein Stein vom Herzen. Lieutenant Stroganow musste sofort davon erfahren.
    »Und was«, fragte ich, »wissen Sie über Lydia Ibaka und ihre beiden Kinder?«
    Zum ersten Mal, seitdem sich Goltz zum Verrat entschlossen hatte, zögerte er. Ich wiederholte meine Frage, schärfer und ungeduldiger.
    Er schüttelte ein wenig den Kopf. »Lydia Ibaka und die beiden Kinder?«, murmelte er.
    Goltz wurde blass und kaute nervös auf seiner Unterlippe.
    »Sie können mich nicht dafür verantwortlich machen!«, sagte er schließlich. »Ich war in keiner Weise dafür verantwortlich.«
    »Wofür verantwortlich?«
    »Für den Befehl. Ich habe ihn nur abgezeichnet und weitergeleitet. Nachher wurde darüber geredet.«
    »Worüber geredet?«
    »Über diese Frau mit den beiden Kindern –«
    »Lydia Ibaka?«
    »Ja.«
    »Und was wurde geredet?«
    »Dass die Hinrichtung nicht in Ordnung war. Das ging uns doch gar nichts an.«
    In diesem Augenblick begann die persönliche Tragödie von Antoine Ibaka, Lieutenant (VEGA). Sie begann mit einem Aufschrei tiefster Verzweiflung.
    Ich weiß nicht, wie lange Lieutenant Ibaka bereits dem Verhör zugehört hatte; wahrscheinlich hatte er, von mir unbemerkt, den Raum schon vor einiger Zeit betreten und war dann abwartend stehen geblieben.
    Wenn ich mich nicht dazwischengeworfen hätte, wäre Kommissar Goltz auf der Stelle ein toter Mann gewesen.
    Ich musste mit dem Lauf meiner Waffe zuschlagen, bevor Lieutenant Ibaka seine Hände von Goltz’ Gurgel löste. Keuchend trat er zurück.
    »Lieutenant, Sie vergessen sich!«
    Etwas wie nahezu ungläubiges Wiedererkennen war plötzlich in seinen dunklen Augen zu lesen.
    »Ich … ich bitte vielmals um Entschuldigung, Sir!«
    Kommissar Goltz lag vor uns auf den Knien und hielt sich, Entsetzen und Todesangst im Blick, seinen schmerzenden Hals.
    »Sie haben ihn fast umgebracht, Lieutenant. Kommen Sie jetzt! Wir gehen von Bord.«
    Bevor Lieutenant Ibaka den Raum verließ, wandte er sich noch einmal um. Ich spürte: Für den Augenblick unterwarf er sich der Disziplin, wenn auch widerwillig. Ich musste auf jeden Fall verhindern, dass er mit dem Gefangenen noch einmal zusammenkam.
    Kommissar Goltz blieb auf der Najade zurück. Dort war er aufgehoben. Die Besatzung wusste, was ihr und ihrem Schiff bevorstand, falls sie es sich einfallen lassen sollte, einen Fluchtversuch zu unternehmen.
    Bevor ich die Najade verließ, wandte ich mich ein letztes Mal an die Besatzung. »Behalten Sie unsere Signalscheinwerfer im Auge! Nicht immer wird es Funkverbindung geben können. Ich sage Ihnen das, weil ich bei dem geringsten Anzeichen dafür, dass Sie aus der Formation auszuscheren versuchen, das Feuer eröffnen lasse.«
    »Aye, aye, Sir. Wir haben verstanden.«
    Die Besatzung – dies war mein Eindruck – war mit

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