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Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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und seine Kameraden hätten nichts zu befürchten; es konnte nicht den geringsten Zweifel geben, dass mein Amnestieversprechen von den zuständigen Behörden der Freien Regierung eingelöst werden würde. Immerhin hätten sie Europa einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Anschließend erklärte ich den taktischen Raumkampfverband Guerilla für aufgelöst.
    Inzwischen war auch die Militärpolizei aufgekreuzt. Bevor sie Lieutenant Ibaka abführte, reichte ich ihm die Hand. »Seien Sie versichert, Lieutenant, dass ich auch weiterhin Ihr Freund bleibe!«
    »Ich habe nie daran gezweifelt, Sir.«
    »Lassen Sie es mich wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann. Wenn es in meiner Macht steht, werde ich es gern erledigen.«
    »Danke, Sir.«
    »Und machen Sie sich nicht zu viele Gedanken wegen der Verhandlung! Überlassen Sie die Strategie Ihrem Verteidiger! Er wird wissen, wie er diese Sache anzufassen hat.«
    »Selbstverständlich, Sir. Etwas anderes wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Wozu sind Anwälte denn da?«
    »Also – auf Wiedersehen! Und Hals- und Beinbruch!«
    »Auf Wiedersehen, Sir. Auch Ihnen viel Glück!«
    Ich sah Lieutenant Ibaka nach, wie er zwischen den Militärpolizisten zum bereitstehenden Transporter ging. Das war, weiß Gott, kein Abschied, wie ich ihn mir gewünscht hätte.
    Mit einem Seufzer bestieg ich den für mich bestimmten Wagen.
    Die Herren von der Abwehr nahmen mich dann gewissermaßen ins Kreuzverhör. Ich wäre nie darauf gekommen, was alles für sie von Interesse sein konnte. Meine Bitte, die Najade-Besatzung nicht zu hart anzufassen, versprachen sie mit Wohlwollen zu behandeln. Einige Zeit später erfuhr ich dann, dass sie mich nicht mit leeren Worten abgespeist hatten; die drei Astronauten waren in Freiheit gesetzt worden.
    Einstweilen jedoch ging es um die Art und Weise, wie ich vom Konvoi QR 206 erfahren hatte, und um die Einzelheiten des Raumgefechts, das mit der Aufbringung der Najade geendet hatte.
    Nicht minder ausführlich musste ich von unserer Begegnung mit den HFs auf ASTROSTAT berichten. Zu diesem Punkt, wurde mir bedeutet, würde ich zusammen mit meiner Besatzung und Captain Danielson und Lieutenant Horstmann noch einmal vor einem Gremium von Fachleuten vernommen werden. Ich war, so erfuhr ich, der erste Mensch innerhalb der Grenzen der Freien EAAU, der einen Homo Factus mit eigenen Augen gesehen hatte. Alle bisherigen Kenntnisse stützten sich auf Agentenberichte und unzulängliche, nämlich unscharfe und verwackelte Tini- Filme.
    Alle meine Aussagen wurden auf Band festgehalten, um später in aller Ruhe ausgewertet zu werden. Ein Duplikat davon ging an den Rat für innere und äußere Sicherheit. Die Abwehroffiziere versuchten keinen Augenblick lang, mir etwas vorzumachen.
    Die Situation wurde von Tag zu Tag hoffnungsloser. Wenn nicht ein Wunder geschah, musste der europäische Aufstand in einem Meer von Blut untergehen. Gezählt waren auch die Stunden der VOR. Der General hatte aus seiner europäischen Niederlage gelernt. Und er war zu neuen Kräften gekommen.
    »Einerseits«, sagte einer der Offiziere zu mir, »dürfen wir uns glücklich preisen, dass wir wenigstens so viel erreicht haben. Andererseits hätte der Aufstand nicht auf Europa beschränkt bleiben dürfen.«
    So war es. Gemeinsam mit den VOR war es Harris und seiner Freien Regierung gelungen, so etwas wie ein Gleichgewicht des Schreckens herzustellen. Nun jedoch, so schien es, hatten die Wissenschaftler und Techniker des Generals im Homo Factus eine Möglichkeit gefunden, aus diesem Teufelskreis auszubrechen und wieder offensiv zu werden.
    Rüstung ließ sich durch Gegenrüstung weitgehend neutralisieren. Ihr totaler Einsatz war nur dann sinnvoll, wenn er nicht mit dem Preis der eigenen Vernichtung erkauft werden musste.
    Der Homo Factus machte den Krieg jedoch schlagartig wieder zu einer Angelegenheit, die von Mann zu Mann ausgefochten werden musste. Ein neues und schreckliches Mittelalter dämmerte herauf.
    »Ehrlich gesagt«, sagte ein anderer der Offiziere, »wir haben gehofft, das Gerede vom HF würde sich eines Tages als Propagandalüge entlarven lassen. Aber da Sie ihn ja bereits gesehen haben …« Resignation und Müdigkeit schwangen in seinen Worten mit.
    »Noch eins!«, bemerkte ein Dritter. »Bei dieser Schießerei auf ASTROSTAT – wie waren da Ihre Empfindungen? Hatten Sie das Gefühl, auf richtige Menschen zu schießen?«
    »Ja«, antwortete ich wahrheitsgemäß, »ich kann es nicht leugnen. Es

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